{"id":5984,"date":"2011-06-17T22:53:35","date_gmt":"2011-06-18T02:53:35","guid":{"rendered":"http:\/\/barrierefrei.gegen-stuttgart-21.de\/?p=5984"},"modified":"2011-06-17T22:53:35","modified_gmt":"2011-06-18T02:53:35","slug":"presseerklarung-schutzgemeinschaft-filder-stresstest-vollstandig-wertlos","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/barrierefrei.gegen-stuttgart-21.de\/2011\/06\/17\/presseerklarung-schutzgemeinschaft-filder-stresstest-vollstandig-wertlos\/","title":{"rendered":"Presseerkl\u00e4rung Schutzgemeinschaft Filder: Stresstest vollst\u00e4ndig wertlos"},"content":{"rendered":"

Die Schutzgemeinschaft Filder stellt den Stresstest f\u00fcr den Tiefbahnhof in Stuttgart\u00a0 grunds\u00e4tzlich in Frage<\/strong><\/p>\n

Der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Filder e.V., Steffen Siegel, erkl\u00e4rt, warum der S-21-Stresstest ohne Ber\u00fccksichtigung der G\u00e4ubahn-Problematik nicht aussagef\u00e4hig sein wird: „Es kann nicht nur die \u201eInsel Tiefbahnhof\u201c gepr\u00fcft werden. Voraussetzung f\u00fcr einen sinnvollen Stresstest ist die exakte Bewertung aller\u00a0 Zulaufstrecken, und dies ist f\u00fcr den Filderbereich bisher nicht m\u00f6glich.“<\/p>\n

Man kann die Leistungsf\u00e4higkeit des Stuttgarter Tiefbahnhofs nicht bestimmen, wenn man nicht wei\u00df, wie h\u00e4ufig z.B. Z\u00fcge versp\u00e4tet\u00a0 einfahren, sagt Siegel.
\nF\u00fcr den Filderabschnitt 1.3 vom Gleisdreieck Rohr durch Leinfelden-Echterdingen bis hin zum Flughafen und zur Messe gibt\u00a0 es bis heute keine\u00a0 belastbaren Pl\u00e4ne, kein Planfeststellungsverfahren, und damit kein Baurecht.<\/p>\n

Das Eisenbahnbundesamt hat bisher alle eingereichten Pl\u00e4ne zum (Filder-)Abschnitt 1.3 zur\u00fcckgewiesen, da die „Planung nicht die erforderliche Reife hat“. Es ist nicht einmal klar, ob es ein zweites Gleis vom Messefernbahnhof zum Fildertunnel geben wird.<\/p>\n

In den jetzt gehandelten, vorl\u00e4ufigen Pl\u00e4nen f\u00fcr die Filder gibt es viele h\u00f6hengleiche Querungen, einspurige Streckenabschnitte, die im Gegenverkehr betrieben werden m\u00fcssen. In\u00a0 Leinfelden-Echterdingen sollen die Fernz\u00fcge aus der Schweiz und Italien auf einer kilometerlangen Strecke auf den S-Bahngleisen im sogenannten Mischverkehr\u00a0 gefahren werden. Versp\u00e4tete S-Bahnen aus Stuttgart, m\u00fcssen diesen Z\u00fcgen den Vortritt lassen, was die Versp\u00e4tungen\u00a0 weiter vergr\u00f6\u00dfert.\u00a0 All dies kann sich leicht so aufschaukeln, dass das gesamte System zusammenzubrechen\u00a0 droht. Der Filderbereich ist extrem st\u00f6ranf\u00e4llig.<\/p>\n

Ein weiterer entscheidender\u00a0 Kritikpunkt ergibt sich aus dem Schlichterspruch.
\nHeiner Gei\u00dfler formuliert dort, er halte (w\u00f6rtlich) : „folgende Verbesserungen f\u00fcr unabdingbar: …Die G\u00e4ubahn bleibt … erhalten und wird leistungsf\u00e4hig … an den Tiefbahnhof angeschlossen“. Die Bahn beteuerte mehrfach, so auch Bahnchef Grube in Leinfelden-Echterdingen,\u00a0 dass sie sich daran halten wolle. Das hat jedoch gravierende Auswirkungen auf die S-21-Pl\u00e4ne. Steffen Siegel: \u201eDer Erhalt der G\u00e4ubahn ist nat\u00fcrlich richtig, er w\u00fcrde aber das gesamte Gleis-System von S-21 vollst\u00e4ndig \u00e4ndern \u2013 bis hin zum Stuttgarter Tiefbahnhof, wo dann die G\u00e4ubahnz\u00fcge von der anderen Seite her einfahren w\u00fcrden.\u00a0 Dazu gibt es nicht einmal vorl\u00e4ufige Pl\u00e4ne.\u201c Wie soll dies im Stresstest Ber\u00fccksichtigung finden? fragt die Schutzgemeinschaft. Alle Voraussetzungen f\u00fcr eine ehrliche Bewertung fehlen.<\/p>\n

Die grunds\u00e4tzliche Problematik\u00a0des Stresstests wird beim geforderten Notfallkonzept besonders deutlich. Zitat aus dem Schlichterspruch: \u201eAuch f\u00fcr den Fall einer Sperrung des S-Bahn-Tunnels oder des Fildertunnels muss ein funktionierendes Notfallkonzept vorgelegt werden.“\u00a0 Je nachdem, ob der Fildertunnel oder der S-Bahn-Tunnel gesperrt ist, m\u00fcsste der jeweils andere Tunnel im Notfallkonzept mit genutzt werden. G\u00e4ubahnen m\u00fcssten den S-Bahn-Tunnel nutzen und die S-Bahnen den Fildertunnel.\u00a0 Heute weicht die S-Bahn beispielsweise bei Problemen im S-Bahn-Tunnel auf die oberirdische G\u00e4ubahnstrecke aus.<\/p>\n

Fazit: <\/strong><\/p>\n

– F\u00fcr wesentliche Teile der Filderplanung liegen keine belastbaren Pl\u00e4ne vor. Die Zulaufstrecke Fildertunnel ist damit nicht bewertbar.<\/p>\n

– Massive Versp\u00e4tungen bis in den geplanten Tiefbahnhof sind vorprogrammiert.
\nDas sind, im Vergleich zum jetzigen Bahnhof in Stuttgart, dem p\u00fcnktlichsten Hauptbahnhof Deutschlands, ganz neugeschaffene Probleme.<\/p>\n

– Einige Filder-Probleme sind allenfalls zu mildern auf Kosten extremer Einschr\u00e4nkungen\u00a0 des\u00a0 S-Bahntaktes auf den Fildern. Dies hat die Bahn jedoch mehrfach \u00f6ffentlich ausgeschlossen. Erst ein richtiger Test wird zeigen, was stimmt.<\/p>\n

– Das Notfallkonzept\u00a0S-Bahn muss so in den Stresstest Eingang finden, dass alle drei Linien, S1, S2 und S3\u00a0 bedacht werden.\u00a0 Ohne den Erhalt der G\u00e4ubahntrasse\u00a0 ist dies unm\u00f6glich, aber auch eine Weiterf\u00fchrung der S-Bahnen im Notfall durch den Fildertunnel in den Tiefbahnhof (und dann?) w\u00fcrde dort das gesamte System zum Zusammenbruch bringen.<\/p>\n

– Die Aussagen des Stresstests sind demnach ohne klare Pl\u00e4ne auf den Fildern vollst\u00e4ndig wertlos!<\/p>\n

Schutzgemeinschaft Filder e.V.<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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