S21 ist nicht „reif“ für einen Baubeginn

Financial Times (07.06.2011): Bahnprojekt Stuttgart 21: Das S21-Paradox

Herr Prof. Bodack äußerte sich (zu diesem Artikel) wie folgt und das  zeigt noch einmal mehr deutlich, dass Grube mit der Verlängerung des Baustopps der DB AG einen Gefallen tut und nicht uns der Gegnern von Stuttgart 21 (und somit Befürworter von Kopfbahnhof 21):

Liebe Freunde,
das müssen Sie verstehen: Die DB ist eine Aktiengesellschaft mit der Hauptaufgabe, Gewinn zu erzeugen. Solange irgend jemand etwas bezahlt, schafft das Gewinnchancen — also verbaut die DB AG das Geld, das sie erhält, und darf daraus bei staatlichen Zuschüssen 17% Eigenanteil abzweigen: Jede Milliarde Euro spült per se damit 170 Mio in die Verfügungsmasse der DB AG.
Dabei ist es in Stuttgart unmaßgeblich, ob die Anlage funktioniert oder fertig wird. Es wird das Geld verbaut, was zur Verfügung gestellt wird — wenn es nicht reicht, wird der Bau eingestellt, bis neues Geld fließt — so war es bei den meisten, vom Bund finanzierten Neubauvorhaben!
Da S21 — so die Aussage der DB AG — betriebswirtschaftlich kalkuliert, nicht „wirtschaftlich“ ist, wird die DB AG ganz konsequent keine Eigenmittel in dieses Projekt investieren — ja sie darf dies gar nicht!

Die Risikoanalyse der DB AG zeigt, dass das Großprojekt nicht „reif“ ist für einen Baubeginn: Ich habe ein Schreiben des EBA, in dem ausdrücklich erklärt wird, dass die bislang von der DB für den PFA 1.3 (Planfeststellungsabschnitt Flughafen-Bahnanlagen)¹ vorgelegten Pläne noch nicht die erforderliche Reife haben: Daher ist dieses Planfeststellungsverfahren bislang noch gar nicht eröffnet!

Beste Grüße
Karl-Dieter Bodack

(Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack, M.S.)

zu ¹:
-> Filderbahnhof Stuttgart
-> Flughafenschleife Stuttgart
-> Flughafenkurve Stuttgart
-> Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen
-> Geschichte von Stuttgart 21
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