{"id":3517,"date":"2011-04-03T18:03:15","date_gmt":"2011-04-04T04:03:15","guid":{"rendered":"http:\/\/barrierefrei.gegen-stuttgart-21.de\/?p=3517"},"modified":"2011-04-03T18:19:19","modified_gmt":"2011-04-04T04:19:19","slug":"stuttgart-21-aus-sicht-eines-jungen-rollstuhlfahrers","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/barrierefrei.gegen-stuttgart-21.de\/2011\/04\/03\/stuttgart-21-aus-sicht-eines-jungen-rollstuhlfahrers\/","title":{"rendered":"Stuttgart 21 aus Sicht eines jungen Rollstuhlfahrers"},"content":{"rendered":"
<\/a>02.02.2011: Barrierefreiheit ist f\u00fcr mich als Rollstuhlfahrer der aktiv am Leben teilnimmt unumg\u00e4nglich. Gerade von \u00f6ffentlichen Geb\u00e4uden erwartet man das eigentlich. Doch wenn man sich die Pl\u00e4ne zu S21 anschaut, kann man nur mit dem Kopf sch\u00fctteln. Das hat nichts mit Barrierefreiheit zu tun!<\/p>\n Einen Bahnhof verbuddeln und somit mir und anderen Rollstuhlfahrern die M\u00f6glichkeit nehmen, ebenerdig in den Bahnhof hinein und auch wieder hinaus zukommen. Auch wird uns die M\u00f6glichkeit genommen von Gleis zu Gleis zu kommen. Daf\u00fcr ben\u00f6tigen wir dann einen Aufzug oder sonstige Technische Hilfsmittel. Das ist kein Sprung in die Zukunft – das sind mindestens zwei Schritte zur\u00fcck.<\/p>\n Durch das Tieferlegen des Bahnhofes werden Menschen im Rollstuhl, bei einem Brand, sich selbst \u00fcberlassen, da es keine barrierefreie Ausg\u00e4nge gibt. Jeder wei\u00df, dass ein Aufzug bei einem Brand eine Todesfalle ist. So ist der gesamte Tiefbahnhof eine Todesfalle f\u00fcr uns Rollstuhlfahrer.<\/p>\n Dann wird ja st\u00e4ndig \u00fcber die Fahrzeitverk\u00fcrzung, die durch S21 erreicht werden soll, gesprochen. Der Hauptgrund, damit dies erreicht wird, ist die Tatsache, dass die Z\u00fcge eine k\u00fcrzere Haltezeit haben. Wie bitte, soll jemand im Rollstuhl es schaffen, in dieser kurzen Zeit von Gleis zu Gleis zukommen, mit Aufzug rauf, Aufzug runter! Aufz\u00fcge sind oft defekt (ich spreche da aus eigener Erfahrung) oder sie sind \u00fcberf\u00fcllt.<\/p>\n Die geplanten Bahnsteige, sind so eng, dass es schon grob fahrl\u00e4ssig ist! Wie sollen wir Rollstuhlfahrer uns mit Kinderw\u00e4gen, Fu\u00dfg\u00e4ngern mit schweren Geb\u00e4ck etc. den Bahnsteig teilen. Und wie kommen wir in den Zug rein ? Hebeb\u00fchnen bzw. Lift zum Transfer vom Rollstuhlfahrern in die Z\u00fcge sind so gar nicht einsetzbar, denn durch S21 sind die Z\u00fcge in einer Kurve und haben eine Neigung und der Bahnsteig eine Steigung, so dass die Lifte die die Bahn AG aktuell hat, gar nicht einsetzbar sind. Und nun? Sollen wir drau\u00dfen bleiben?<\/p>\n Aber die Absolute Frechheit kommt in Form der L\u00f6sung der Bahn AG: Behinderte sollen die Mobilit\u00e4tsservice-Zentrale (MSZ) anrufen:<\/p>\n Wenn man die Mobilit\u00e4tsservice-Zentrale (MSZ) anruft, kostet dies 0,14 EUR je Minute zahlen bei Festnetz ( Mobilfunk max. 42 ct\/Min.).<\/p>\n Wenn man die MSZ anruft oder seine Fahrt im Internet anmelden m\u00f6chte, dann will die Bahn viele Daten wissen, die teilweise pers\u00f6nlich sind, z.B. geht niemand was an wo man wohnt. Bei Fu\u00dfg\u00e4ngern weiss die Bahn das ja auch nicht.<\/p>\n Und dann noch dieser Satz: Das ist ebenfalls eine Frechheit. Wir Behinderte wollen so reisen k\u00f6nnen, als ob wir keine Behinderung h\u00e4tten. Und auch deshalb ist eine Anmeldung 24 Stunden vorher eine absolute Zumutung. Die Bahn hat \u00fcberhaupt kein Verst\u00e4ndnis f\u00fcr Menschen mit Behinderung.<\/p>\n Hier kann und muss die Politik sich f\u00fcr Menschen mit Behinderungen einsetzen und das kann und wird aus meiner Sicht nur eine starke Linke im Landtag von Baden W\u00fcrttemberg sein.<\/p>\n Schon deshalb DIE LINKE in den Landtag.<\/p>\n Sven F.<\/p>\n 02.02.2011: Barrierefreiheit ist f\u00fcr mich als Rollstuhlfahrer der aktiv am Leben teilnimmt unumg\u00e4nglich. Gerade von \u00f6ffentlichen Geb\u00e4uden erwartet man das eigentlich. Doch wenn man sich die Pl\u00e4ne zu S21 anschaut, kann man nur mit dem Kopf sch\u00fctteln. Das hat nichts … Weiterlesen
\n(Zitat): „Bitte beachten Sie, dass nicht die gewohnte Barrierefreiheit gew\u00e4hrleistet werden kann. Fahrg\u00e4ste mit Rollstuhl melden Ihre Fahrt bitte 24 Stunden vorher bei der Mobilit\u00e4tsservice-Zentrale an.\u201c<\/p>\nQuelle: www.stuttgart.die-linke-bw.de\/Stuttgart 21 aus Sicht eines jungen Rollstuhlfahrers<\/a> (vom 02.02.2011)<\/h6>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"