{"id":5460,"date":"2011-06-05T16:16:32","date_gmt":"2011-06-06T03:16:32","guid":{"rendered":"http:\/\/barrierefrei.gegen-stuttgart-21.de\/?p=5460"},"modified":"2011-06-05T16:16:32","modified_gmt":"2011-06-06T03:16:32","slug":"presseerklarung-der-ingenieure-nur-ein-baustopp-ist-technisch-zu-verantworten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/barrierefrei.gegen-stuttgart-21.de\/2011\/06\/05\/presseerklarung-der-ingenieure-nur-ein-baustopp-ist-technisch-zu-verantworten\/","title":{"rendered":"Presseerkl\u00e4rung der Ingenieure: Nur ein Baustopp ist technisch zu verantworten"},"content":{"rendered":"
Ingenieure wenden sich gegen riskanten Weiterbau in Stuttgart<\/strong><\/p>\n Stuttgart, 5. Juni 2011: Die Bahn tut, als w\u00e4re der offizielle Baustopp ein Entgegenkommen der Bahn an die S21-Kritiker. In Wahrheit ist er aus technischer Sicht dringend erforderlich, denn nach wie vor sind grundlegende Fragen ungekl\u00e4rt, die Ingenieure der Bahn haben in den vergangenen Wochen zahlreiche erhebliche Risiken dargelegt. Angesichts der vorliegenden Informationen halten die Ingenieure f\u00fcr den Kopfbahnhof jede weitere Baut\u00e4tigkeit f\u00fcr unverantwortlich. Bahn-Management und Politik sollten diese technischen Probleme endlich ernst nehmen und den Bau endg\u00fcltig stoppen.<\/p>\n Beispielsweise hat die Bahn inzwischen einger\u00e4umt, dass die Angaben zur abzupumpenden Grundwassermenge in H\u00f6he von 3 Mio. m\u00b3 im Planfeststellungsbeschluss PFA1.1 viel zu niedrig sind. Tats\u00e4chlich muss mehr als die doppelte Menge Grundwasser, n\u00e4mlich 6,8 Mio. m\u00b3, f\u00fcr die Baut\u00e4tigkeiten abgepumpt werden. Das hat juristische und praktische Konsequenzen. Zun\u00e4chst erlischt damit das Baurecht der Bahn, denn es basiert auf Annahmen, die inzwischen als unzutreffend erkannt sind. Einen entsprechenden \u00c4nderungsantrag hat die Bahn k\u00fcrzlich beim Eisenbahnbundesamt (EBA) eingereicht, die Beurteilung wurde von der Stadt Stuttgart als zust\u00e4ndiger unterer Wasserbeh\u00f6rde zun\u00e4chst zur\u00fcckgewiesen. Es fehlen detaillierte Unterlagen zu den Auswirkungen auf die Grundwasser-Verteilung und die Sch\u00fcttung der Heil- und Mineralquellen sowie auf den Baumbestand im Park und auf die Stadtgeb\u00e4ude (Erdsetzungen infolge absinkenden Grundwasserstandes).<\/p>\n Nach den bereits 2006 in einem Tagungsband des Regierungspr\u00e4sidiums ver\u00f6ffentlichten Untersuchungen unterschreitet man durch die vorgesehenen Grundwasserabsenkungen den Druckspiegel des Mineralwassers an manchen Stellen um bis zu 40m. Inzwischen wei\u00df man, dass die Schichten zwischen Mineral- und Grundwasser durchl\u00e4ssiger sind als erhofft. Wenn nun erheblich mehr Wasser abgepumpt werden muss als urspr\u00fcnglich vorgesehen, muss das Risiko f\u00fcr die Mineralquellen neu bewertet werden.<\/p>\n Die geplante Re-Infiltrierung des Wassers ist in vielen Bereichen ebenfalls nicht ausreichend untersucht. An vielen geplanten Brunnenstandorten enth\u00e4lt der Untergrund Anteile an wasserl\u00f6slichem Gips und Anhydrit, d.h. der Grund neigt zur Verkarstung. Werden in diesen Bereichen gro\u00dfe Mengen Wasser infiltriert, ist die Stabilit\u00e4t unter Umst\u00e4nden gef\u00e4hrdet. Es ist unlauter, wenn die Bahn versucht, sich wie in den letzten Tagen durch Haust\u00fcrgesch\u00e4fte mit betroffenen Hauseigent\u00fcmern aus der Verantwortung zu stehlen anstatt die notwendigen geologischen Untersuchungen durchzuf\u00fchren und offen zu legen.<\/p>\n Neben dieser zentralen Problematik besteht in vielen anderen Bereichen dringender Kl\u00e4rungsbedarf. An erster Stelle steht die Frage nach der Leistungsf\u00e4higkeit des geplanten Bahnhofes. Die aktuelle Untersuchung von Dr. Christoph Engelhardt legt nahe, dass die prognostizierten Zugzahlen nicht zu realisieren sind, der bestehende Kopfbahnhof damit deutlich leistungsf\u00e4higer bleibt. Ebenso ungekl\u00e4rt ist die immer noch ausstehende Baugenehmigung f\u00fcr den angestrebten Filderbahnhof. Die Liste lie\u00dfe sich beliebig fortsetzen.<\/p>\n Ingenieure f\u00fcr den Kopfbahnhof<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Ingenieure wenden sich gegen riskanten Weiterbau in Stuttgart Stuttgart, 5. Juni 2011: Die Bahn tut, als w\u00e4re der offizielle Baustopp ein Entgegenkommen der Bahn an die S21-Kritiker. In Wahrheit ist er aus technischer Sicht dringend erforderlich, denn nach wie vor … Weiterlesen