Stuttgart, 4. März 2011: Der neue Widerstandsbaum, ein Spitzahorn, wurde in der vergangenen Nacht angesägt und umgetreten, die Pflanze ist damit unwiederbringlich zerstört. Erst am vergangenen Mittwoch, 2. März, hatten der Schauspieler Walter Sittler und die Parkschützer den Baum gepflanzt. Es handelte sich bereits um den dritten Widerstandsbaum gegen das Prestigeprojekt Stuttgart 21. Die ersten beiden Exemplare wurden zum einen mit Salz und Toilettenreiniger vergiftet und zum anderen so stark angesägt, dass der zweite Baum diesen Schaden nicht überleben wird. Er bleibt daher, zusammen mit dem dritten Baum, als Symbol des Widerstands stehen.
„Es ist ganz unglaublich, mit welchem Fanatismus einige Mitbürger gegen dieses Symbol unseres friedlichen und gewaltfreien Widerstands vorgehen, welche Zerstörungswut sich hier breit macht“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Walter Sittler hatte am Mittwoch den Baum als Mahnung an die Betreiber von Stuttgart 21 gepflanzt, dass der friedliche Widerstand lebt, egal was dem Baum angetan wird. Dass es in dieser Stadt Menschen gibt, die einen jungen Baum einfach umtreten, ist vollkommen unverständlich. Doch seit es für schwarz-gelb in den Umfragen zur Landtagswahl knapp wird, tönen selbst Mappus & Co. mit martialischen und kriegerischen Begriffen gegen die Befürworter eines modernisierten Kopfbahnhofs K21. Dies spaltet die Gesellschaft zunehmend. Das darf aber kein Politiker tun, der das Land und dessen Bürger regieren will.“
Die Parkschützer und Walter Sittler werden sich nicht einschüchtern lassen und auf diese Tat angemessen reagieren. Der Baum ist mit der Pflanzung rein rechtlich in Landeseigentum übergegangen. Daher fordern die Parkschützer Finanzminister Willi Stächele auf, Strafanzeige gegen Unbekannt aufzugeben wegen Sachbeschädigung. Das Finanzministerium ist Eigentümer des Mittleren Schlossgartens. Matthias von Herrmann: „Wenn die Landesregierung solchen Straftaten nicht nachgehen sollte, gleichzeitig S21-Gegner aber gnadenlos und willkürlich verfolgen lässt, dann wird hier mit zweierlei Maß gemessen.“ (Publiziert am 4. März 2011 von Matthias von Herrmann)