E-Mail-Aktion an Merkel und Ramsauer

Macht mit bei der E-mail-Aktion der aktiven Parkschützer an die Bundeskanzlerin und an den Bundesverkehrsminister. Fordere den Stopp von Stuttgart 21.

Und informiert Euere Freunde und Bekannten über diese Aktion.

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Text der E-Mail:

Empfänger:
Dr. Angela Merkel, Dr. Peter Ramsauer 

[Anrede]

beenden Sie das Trauerspiel um Stuttgart 21! Niemand will dieses Projekt wirklich haben, die Situation ist total verrannt. Es geht nur noch um die Frage, wie alle Beteiligten ohne Gesichtsverlust aus der Geschichte herauskommen. Dies darf aber nicht das Leitmotiv deutscher Verkehrspolitik sein!

Stuttgart 21 steht im Widerspruch zu den erklärten Zielen der Bundesregierung:

– Laut Ihrem Koalitionsvertrag streben Sie ‚Barrierefreiheit in allen Bereichen‘ an (S. 83). Mit Stuttgart 21 würde ein perfekt barrierefreier Bahnhof durch einen ersetzt, in dem barrierefreie Fluchtwege nicht realisierbar sind (Aussage Volker Kefer), und das, obwohl auch Heiner Geißler in seinem Schlichterspruch explizit Barrierefreiheit gefordert hatte.

– Ebenfalls in Ihrem Koalitionsvertrag sprechen Sie sich für den Deutschlandtakt aus (integraler Taktfahrplan, ITF, für ganz Deutschland, S. 38). Rund um Deutschland wird der Taktverkehr in einem Land nach dem anderen eingeführt, und es bestätigt sich, was alle Experten sagen: Durch den ITF wird die Bahn für Fahrgäste deutlich attraktiver, viele Menschen steigen um. Der ITF ermöglicht erhebliche Energieeinsparungen im Güterverkehr, da der sonst häufige, energieverschwenderische Stop ‘n Go-Betrieb für schwere Güterzüge durch die Taktung vermieden werden kann. In Baden-Württemberg ist der ITF als ‚3-Löwen-Takt‘ schon heute Realität. Bei Stuttgart 21 wäre der Taktverkehr nicht mehr möglich, das wird auch von S21-Befürwortern nicht geleugnet.

– Sie streben eine Energiewende am, weg von Atom und Kohle. Das ist nicht zu schaffen, wenn Deutschlands größter Stromverbraucher, die Bahn, seinen Stromverbrauch erheblich steigert, ohne die erbrachte Mobilitätsleistung zu steigern. Fakt ist, durch Stuttgart 21 würde der Stromverbrauch für jede Zugfahrt von und nach Stuttgart erheblich steigen. Frau Dr. Merkel, als Physikerin müssten Sie wissen, dass lange, enge Tunnel, unnötig überwundene Höhenmeter und steile Steigungen das ungünstigste sind, was man an Bahninfrastruktur bauen kann. Selbst S21-Befürworter geben an, dass der Energiebedarf für eine Fahrt von Stuttgart nach Ulm um 18% steigen würde, ohne einen Zeitvorteil gegenüber der modernisierten Bestandsstrecke zu erbringen. So ist die Energiewende nicht zu schaffen!

Bei der Lösung dieser Aufgabe nehmen Sie beide meiner Ansicht nach eine entscheidende Position ein:

Frau Dr. Merkel, Sie vertreten den Hauptanteilseigner der Bahn, den Bund. Sie haben Einfluss auf die Bahn und können die Politik der Bahn entscheidend prägen. Bitte nehmen Sie diese Verantwortung jetzt wahr und leiten Sie das Ende von Stuttgart 21 ein. Damit machen Sie den Weg frei für nachhaltige, umweltfreundliche Bahnpolitik für alle Bürger im ganzen Land.

Herr Dr. Ramsauer, Sie als Verkehrsminister sind zuständig für Schienenpolitik in Deutschland, denn Schienenbau ist ausschließlich Bundesaufgabe. Ihr Investitionstopf ist gedeckelt und es gibt im ganzen Land viele wichtige Schienenausbauprojekte, die seit Jahren auf Umsetzung warten. Solche eher unspektakulären, aber wirkungsvollen Projekte machen Schienenverkehr attraktiv und erleichtern den Bürgern den Umstieg auf die Schiene. Verabschieden Sie sich von Stuttgart 21 und setzen Sie das vorhandene Steuergeld für bodenständigen, zukunftsweisenden Schienenausbau ein.

Beenden Sie die Politik der verbrannten Erde, welche die Bahn betreibt. Stellen Sie jetzt die Weichen für eine zukunftsweisende, ökologische, d.h. energieeffiziente Bahnpolitik für die Bürger in unserem Land, damit die Energiewende gelingen kann sowie im Interesse der Wirtschaft, die auf effizienten, kostengünstigen Gütertransport angewiesen ist.

Als Antwort auf dieses Schreiben erwarte ich von Ihnen Taten, an denen ich Sie messen werde.

Mit freundlichen Grüßen

[Ihr Name]

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1 Antwort zu E-Mail-Aktion an Merkel und Ramsauer

  1. Morlock sagt:

    Hinweis: Die Aussage “Selbst S21-Befürworter geben an, dass der Energiebedarf für eine Fahrt von Stuttgart nach Ulm um 18% steigen würde, ohne einen Zeitvorteil gegenüber der modernisierten Bestandsstrecke zu erbringen. ” stammt aus der Präsentation “Mehr Eisenbahn wagen” von Prof. Ullrich Martin, VWI Stuttgart GmbH.
    Hier wird angedeutet, daß ein ICE nach Ulm einen höheren Stromverbrauch hat (ca. 18%, ist aber in der Präsentation graphisch dargestellt und daher nicht genau quantifizierbar), und das, obwohl die Strecke um einige Kilometer kürzer ist als durch das Filstal und über die Geislinger Steige.
    Das stand vor vielen Wochen unwidersprochen auch mal in der lokalen Presse. Die Öffentlichkeit sollte auch darüber aufgeklärt werden, was diese Information für die zukünftige Fahrpreisgestaltung bedeuten wird.
    Ich weiß. dass die neuen ICs weniger Energie verbrauchen sollen , aber nicht so viel weniger, dass ein Nullsummenspiel draus wird.

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