AK Baumpaten: Rausgerupfte Bäume völlig unsachgemäß im Stadtgebiet verteilt
In der Nacht zum Freitag, den 11.2.2011, wurde die große Inszenierung einer Baumverpflanzung im Auftrag der Deutschen Bahn AG beendet. 16 Bäume wurden ausgerissen, gezerrt, gerupft, gesägt und als Schwerverletzte mit Polizeieskorten an geheime Standorte gebracht. Die Firma Zöller Arbor hatte einen schweren Maschinenschaden zu beklagen, so dass einige Bäume nur mit der kleinen Rundspatenmaschine herausgeholt werden konnten. Dafür waren aber die Bäume dann doch schon zu groß gewachsen. Außerdem wird sich die Bahn mit der Nichteinhaltung von Luftreinhalteauflagen befassen müssen. Nachdem bekannt wurde, dass doch die richtigen Bäume gerodet wurden und nur der Verpflanzungsplan falsch gezeichnet war (wie bei der S21- Kostenkalkulation, die in DM statt EUR zu lesen ist), geht es nun um – das Ende der Show bzw. der Bäume.
Wie bei der Juchtenkäferaufzuchtstation sollten die neuen Standorte der Bäume geheim gehalten werden. Aufmerksamen Bürgern ist es nun gelungen, diese Geheimhaltung aufzuheben. Experten haben die Restbäume besucht und begutachtet: Hier von Verpflanzung zu sprechen wäre gleichbedeutend damit, einen Umzug „fachgerecht“ mit dem Sperrmüllwagen durchzuführen.
Fünf Kastanien wurden in einer Reihe als Randbegrenzung eines Bolzplatzes in Stammheim eingepflanzt, direkt gegenüber der Justizvollzugsanstalt. Auf dem Friedhof in Zuffenhausen finden sich der verstümmelte Götterbaum, zwei Kastanien und die zwei Platanen vom Rand zur Schillerstraße. Das größere Exemplar, mit 150cm Umfang und ehemals 14 Metern Höhe, steht an der Ausfahrt des Materialplatzes zum gegenüberliegenden Kompostwerk. Die Projektbetreiber gaben an, dass sechs Bäume in Zuffenhausen gepflanzt wurden … Am Cannstatter Wasen wurden weitere fünf Bäume in den Boden gerammt. Drei Platanen, eine Kastanie und der sehr prachtvolle Eisenholzbaum fristen ihr Dasein nun auf Verkehrsinseln.
UPDATE 15.2.2011: Der 16. Baum, eine Kastanie, wurde inzwischen ebenfalls am Wasen gefunden. Es würde auch verwundern, wenn der Bahn eine Planung gelingt … -> weiterlesen