Wes Brot ich ess, des Lied ich sing

update: Der Bericht von Zapp ist wieder online.

Wes Brot ich ess, des Lied ich sing! – Oder: Der Ruf nach einem Eimer

Wir erleben tagtäglich, dass die Presse artig wiederkäut, was beispielsweise die Bahn, und hier im Speziellen Volker Kefer, ihr präsentiert. Journalisten fühlen sich geschmeichelt, wenn sie zum erlauchten, weil handverlesenen, Kreis der persönlich von Kefer in die DB-Zentrale Geladenen gehören, wo er ihnen vorab schon mal den „bestandenen Stresstest“ auf dem Silbertablett serviert – exklusiv versteht sich!  Und prompt wird brav getitelt – und zwar nicht als Zitat der Bahn – sondern als Tatsache. Und der Leser glaubt’s!

Tucholsky (1890-1935) hat noch immer recht, denn er sagte, der deutsche Journalist brauche nicht bestochen zu werden. Er sei schon zufrieden, wie eine Macht behandelt zu werden.

Der kritische Bericht von Zapp vom 29.6.2011, bis vor Kurzem noch online zu sehen, verschwand beim NDR – siehe Nachdenkseiten.de

Sie finden ihn jetzt (noch) auf Youtube

Uwe Vorkötter von der Berliner Zeitung und ehemaliger Chefredakteur der Stuttgarter Zeitung hat laut stern zugegeben, dass es Fehler gewesen sei, S21 zu StZ21 zu machen.

Lesen Sie hierzu auch den Artikel in der taz „Schwäbischer Zeitungsmogul SWMH – Im Schattenreich der Grauen Herren“ vom 1. August 2009.

In der Süddeutschen Zeitung  19/2009 schrieb Hans Leyendecker unter „V wie Vierte Gewalt“, es sei schwierig, Journalisten zu finden, die etwas Neues zu sagen haben und – Zitat:  „… Manche Leser, Zuschauer, Hörer wollen oft nur in ihrer Erwartung, ihrem Verdacht, ihrem Vor-Urteil bestätigt werden.  Aufgabe von Journalisten ist es aber, alle Fakten zu präsentieren.“

Ein besonders brillantes Negativbeispiel von Propagandajournalismus mit einer Anhäufung von Plattitüden lieferte diese Woche Frau Krause-Burger. Achtung: Vor der Lektüre empfehle ich, einen Eimer bereitzustellen.

Nachtrag: Frau Krause-Burger tritt am 5. Juli um 20 Uhr für Geld im Literaturhaus auf. Ein Termin, den Sie sich nicht merken müssen.

(1. Juli 2011 von Walli)
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