Falsches Spiel beim Stresstest auf den Fildern?

Presseerklärung der Schutzgemeinschaft Filder e.V.

26.07.2011 – Die Schutzgemeinschaft Filder (SGF) kritisiert das Vorgehen der Schweizer Firma SMA beim Stresstest zu Stuttgart 21 scharf.
Steffen Siegel, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft Filder: „Um dem Projekt Stuttgart 21 eine ausreichende Leistungsfähigkeit zu bescheinigen, scheint das renommierte Institut SMA bei der Filderproblematik falschen Vorgaben der DB gefolgt zu sein.“
Die Filderplanungen zu S 21 sind unter anderem deshalb so schwierig, weil die bestehende S-Bahn und die (Gäubahn-)Züge aus Zürich und Herrenberg, die im S-21-Konzept auch über den Flughafen geführt werden, verschiedene Bahnsteighöhen benötigen.
Das Eisenbahnbundesamt hat erst nach jahrelangem Zögern folgender Lösung zugestimmt: Der heutige zweigleisige S-Bahnbetrieb am Flughafen-Terminal-Bahnhof soll zukünftig ganz über die südliche Bahnsteigkante (96 cm) abgewickelt werden, die nördliche Bahnkante (76 cm) dagegen dem Regional- und Fernverkehr (den Gäubahnen) vorbehalten bleiben.

Das schweizer Büro SMA bestätigt dies in seinem Schlussbericht zum Stresstest auf Seite 135. Ganz unauffällig steht dort aber auch der Satz: „In der Simulation sind jedoch alle Gleise für alle Züge nutzbar.“ Und etwas weiter heißt es: „Die freizügige Nutzung der Bahnsteiggleise an der Station Flughafen Terminal ist im Modell unterstellt. Für die Nutzung in der Realität ist hierfür die Genehmigung erforderlich.“

Genau diese Genehmigung aber hat das Eisenbahnbundesamt strikt verweigert. Steffen Siegel dazu: „Bisher hatte ich den Schweizern besondere Seriosität zugesprochen. In diesem Fall scheinen die Gutachter aber eklatante Schwachpunkte des Systems, im Gegensatz zu allen bisherigen Bahnplänen, im Handstreich beseitigt zu haben.“

Die bisherigen Pläne – das Ergebnis eines jahrelangen Ringens – bedeuten, dass die Züge vor dem Terminal-Bahnhof höhengleich andere Gleise queren müssen und in den eingleisigen Bereichen mit dem Gegenverkehr abgestimmt werden müssen. Dies schränkt den Fahrbetrieb deutlich ein und würde beim Stresstest ganz sicher zu anderen Ergebnissen führen.

Die Schutzgemeinschaft Filder kritisiert darüber hinaus, dass die SMA in ihren Simulationen den „Schlichterspruch“ nicht berücksichtigt: Heiner Geißler hatte gefordert:
„Die Gäubahn bleibt … erhalten und wird leistungsfähig … an den Tiefbahnhof angeschlossen“. Und: „Auch für den Fall einer Sperrung des S-Bahn-Tunnels oder des Fildertunnels muss ein funktionierendes Notfallkonzept vorgelegt werden.“

Die SMA hat in ihrem Stresstest-Audit beide Forderungen des Schlichterspruchs einfach ignoriert und nicht bewertet. Siegel kommentiert: „Wahrscheinlich hat die Deutsche Bahn dies in den Vorgaben für die SMA bereits weggelassen, aber ein unabhängiges Gutachter-Büro darf sich so etwas nicht gefallen lassen. Ohne ein Notfallkonzept weiß man nicht, was in Stresssituationen zu geschehen hat.“

Schutzgemeinschaft Filder e.V.
www.schutzgemeinschaft-filder.de
SG Filder wehrt sich gegen Airportcity und wirft dem Flughafen ein falsches Spiel mit Gutachterzahlen vor und ist gegen S21

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Reutlinger Appell an Nils Schmid

Das ‚Reutlinger Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21‘ hat den „Reutlinger Appell“ verfasst –  eine Aufforderung an Nils Schmid, den Reutlinger Landtagsabgeordneten und Finanzminister, keine Zahlungen für die Bahnprojekte Stuttgart –  Ulm  zu leisten, solange nicht wesentliche offene Fragen geklärt sind.
Diese betreffen vor allem die Zahlengrundlagen für die Kostenberechnungen –  und damit die Rechtsgrundlagen, auf denen die Verträge und Beschlüsse beruhen.

Reutlinger Appell an Nils Schmid vom 'Reutlinger Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21'  (25.07.2011)Bitte schicken Sie  eine Mail direkt an Nils Schmid in der Sie den Reutlinger Appell vom 25.7.2011 mit einer einfachen Zustimmungserklärung unterstützen.

Den Appell und weitere Details finden Sie hier:
Reutlinger Appell 2011.07.25

Reutlinger Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21
www.rt-s21.de
Ein Bündnis Reutlinger Bürger und Organisationen

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Brand-gefährlich!!! [Update]

Wie schnell in einem Bahnhof ein Brand ausbrechen kann sah man heute in der Bundeshauptstadt. Im Ostbahnhof brannte gegen 15:50 Uhr eine E-Lok und der erste Waggon des Regionalzuges RE1. Die Feuerwehr musste 32 Minuten warten bis der Strom abgeschaltet und geerdet war. Komplett gelöscht war das Feuer erst um 16:49 Uhr. Eine Stunde nach Ausbruch des Brandes!
Nicht auszudenken, was dies in einem Tunnelbahnhof, wie es Stuttgart 21 werden soll, anrichten würde.

Man bedenke: Laut Bahn und gegen die Empfehlung der Feuerwehr Stuttgart sollen die Löschwasserleitungen im Stuttgart-21-Tunnel alle als sogenannte „Trockenleitungen“ ausgeführt werden. Die Wasserzufuhr erfolgt im Bedarfsfall durch die Feuerwehr mit ihren Löschfahrzeugen in die Löschwassereinspeisung. Im Brandfall werden dadurch möglicherweise entscheidende Minuten verschwendet!

Heiner Geißler dazu im Schlichterspruch zu Stuttgart 21:
4.) Im Bahnhof selber wird die Verkehrssicherheit entscheidend verbessert. Im Interesse von Behinderten, Familien mit Kindern, älteren und kranken Menschen müssen die Durchgänge, gemessen an der bisherigen Planfeststellung, verbreitert. Die Fluchtwege sind barrierefrei zu machen.
5.) Die bisher vorgesehenen Maßnahmen im Bahnhof und in den Tunnels zum Brandschutz und Entrauchung müssen verbessert werden. Die Vorschläge der Stuttgarter Feuerwehr werden berücksichtigt.
Beide Forderungen Geißlers werden nach aktuellem Stand NICHT umgesetzt!

B.Z. Lok in Flammen: Ostbahnhof geräumt
Der Tagesspiegel: Brennende Lok: Ostbahnhof komplett geräumt

1. und 2. Bild: @s_bahn_berlin
3. Bild: @schwarze13

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– Update –
Ebenfalls heute brannte ein Dieseltriebwagen der DB Regio im Tübinger Bahnhof aus.
SWR4: Zugbrand am Tübinger Hauptbahnhof

Tübingen Tübingen Tübingen
Bilder: SWR

(26. Juli 2011 von André)
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Medienberichte 26.07.2011

SüdwestPresse: TGV von Paris nach München über Stuttgart-Ulm finde im Stresstest-Fahrplan keinen Platz
Spiegel: S21 – Aktuell 62% gegen S21
Dnews: Hauk (CDU): Kündigung der Stuttgart-21-Verträge unmöglich
Stern: Grün-Rot stellt Weichen für S21-Volksentscheid
NDR: DB-Parkgebühren fressen Urlaubsgeld
Ludwigsburger Kreiszeitung: Marstall-Center leert sich, Abstieg in der Unteren Stadt
sogenannte WELT: Wieder Protest gegen Stuttgart 21
Stuttgarter Zeitung: Stuttgart laut Staustudie an Platz vier in Deutschland
TV Südbaden: S21: Herrenknecht rechnet mit Millionenaufträgen
airliners: DB gibt Luftfrachtgeschäft in den USA auf 
Stuttgarter Zeitung Kommentar: Bürgerbeteiligung: Stuttgarter Lehren
Stuttgarter Nachrichten: Montagsdemonstration: Tausende gehen gegen S21 auf die Straße
SüdwestPresse: Stresstest-Streit tobt auch in Ulm
Stuttgarter Nachrichten: Verspätungen für die S4 befürchtet
Südkurier: Zug stoppt wegen Treibstoffmangel
SWR: Lauchringen: Regionalzug stoppt vorzeitig – Treibstoff knapp
BUND stellt erneuten Eilantrag

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Sigis Schmähbrief Nr. 3

Sauber, moant der Sigi, der Schtresstest – jetzt hamer den Dreck im Schachterl. Die Deppn von der DB san doch net bled!.Die zaubern eich an Fahrplan hin, dass eich die Augn aus’m Kopf falln. (siehe: Schmähbrief3-Zaubertrick)

Recht so, moant der Sigi, dass die vom Aktionsbündnis ausgsteign  haben wolln, jetzt sans doch dabei. Der Sigi moant: Schad, dass unsere Freind bei dem Affentheater die sog. Augenhöhe beisteuern wolln. Warum hams überhaupts den fuchsigen Scheiß vom Geißler abgnickt am 2. Dezember 2010?!

Schee bled, moant der Sigi, die Wixerei um „gute Betriebsqualität“. Was is denn mit de Leit in dene ihrm Superbahnhof?! Brandschutz, Barrierefreiheit, Umsteigerei, Gäubahn, usw.?

Habts scho vergessn, fragt der Sigi, was der Schmarrn kostet? Davon redet doch des SMA-Plazet gar net. So vui mehra als in die Verträg neigschriebn ham (Aber nix is so oid wia die Zeitung von gestern)!

Der Grube sabbert, lacht der Sigi, also der Grube sabbert jetzt davon, dass er „ein sachlicher Mensch“ wär, so wie er immer davon gschwätzt hat, dass er ein „ehrlicher Kaufmann“ is.  Und deswegen hätt er nach dem bestandenen Schtresstest au keine „Schadenfeude“ gegen die, wo dagegn san. Der Bahnkundenschänder, der elendige!

„Hunderte Bahnhöfe in kleineren Städten stehen leer, sind verrammelt, dreckig und verwahrlosen … Das deutsche Bahnhofsdrama ist eine Spätfolge der Privatisierung … 5400 Bahnhofe wurden im Zuge der Reform zuerst in die  DB Station & Services AG ausgegliedert … fast 2800 Bahnhöfe wurden bundesweit verkauft  … an Finanzinvestoren, z. B. Patron Capital mit deutschen Partnern … aktuell dürften Patron Capital etwa 1000 Bahnhöfe gehören … im Osten sank die Zahl der Bahnhöfe, die noch der Bahn gehören, von 528 auf 73“.. .(Süddeutsche Zeitung vom 23./24.Juli 2011).

Schaugts her, zitiert der Sigi den Stocker Gangolf, wenns dauernd  plärrn, dass von dem Konzept „Kopfbahnhof 21“ koa Planung da is – so der jesuitische Schlaumeier Geißler. „Aber fünfundachtzig Prozent davon gibt’s doch schon in der Realität: Der Bonatzbahnhof steht noch, den Nordflügel können mir wieder aufbauen, die Gleise 4 und 5, auf denen können ICEs ein- und ausfahrn! …

Der Sigi moant no: Lassts doch den Wolfgang Dietrich, den Golfspezi vom Grube, redn, der hat doch auf ois a Antwort, und dann demonstrieren zum Rathaus oder zum Landtag mit Eier und faule Tomaten.

(Der Sigi, das ist einer, den hat‘s vor vielen Jahren auf der Südschiene, aber mit der Eisenbahn, von München nach Stuttgart verschlagen, lebensumständehalber – und wurde zum Berufsdemonstranten gegen S 21, meint aber, dass er weder „Wutbürger“ sei, das wäre sowieso nur ein Begriff, den der Harald Schmidt in den öffentlichen Diskurs gebracht habe – der Sigi sieht sich auch nicht als „Mutbürger“, denn er meint, dass kein besonderer Mut dazu gehöre, jeden Montag oder auch an einem Samstag auf eine Demonstration zu gehen, Mut haben schon eher die Blockierer oder die Baumbesetzer von Robin Wood, usw.).

(25. Juli 2011 von Walli)
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Erste Parkschützerhochzeit im Schlossgarten am 30.07.2011

Matthias Kästner schreibt uns:

„Hallo liebe Parkschützer und Kopfbahnhofbefürworter,

es gibt so viele schöne Geschichten aus unserem gemeinsamen Widerstand gegen Stuttgart 21. Von einer möchte ich euch kurz berichten:

Im vergangenen Sommer lernten sich Christine Böhler und Matthias Kästner im Widerstand kennen. Schnell merkten sie, dass sie viel füreinander empfinden. Seit Tag X (25.08.2010), als beide in der Torblockade saßen, sind sie nun ein Paar, verlobten sich zwei Wochen später am 08.09.2010 und leben nun fast ein Jahr glücklich zusammen.

Christine und Matthias, welche sich im Widerstand kennenlernen durften, sind nun das erste Paar, das sich nun das Jawort geben wird.

Aus diesem Grund möchte ich euch herzlich einladen, bei unserem Segen, welchen uns Guntrun Müller-Enßlin geben wird, dabei zu sein.

Dieser findet am kommenden Samstag, 30.07.2011, zwischen 11 und 12 Uhr im Mittleren Schlossgarten unter der Blutbuche statt. Klassische Musik wird den Segen abrunden und wir würden uns sehr freuen, wenn ihr Euch diese eine Stunde für uns freihalten würdet, um dem Segen beizuwohnen.

In großer Vorfreude verbleiben

Matthias Kästner (Mahnwachenorga) und Christine Böhler

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Medienberichte 25.07.2011

SWR: Bad Krozingen: Finanzzusagen für Rheintalbahn-Ausbau gefordert
Der Handel: Stuttgart 21: Center bedroht Innenstadt-Handel
taz: Kritik erlaubt, Misskredit nicht
dpa: 43 Prozent der Stuttgarter geben Stuttgart 21 ein „sehr gut“ oder „gut“ (Zusammengezählt!)
Stuttgarter Zeitung: Umfrage: Nur knapp 43% der Stuttgarter für #S21
taz: Stresstest für Stuttgart 21 – Aktionsbündnis macht Präsentation mit
Hamburger Abendblatt: Gegner kommen nun doch zur Stresstest-Präsentation

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Presseerklärung der Ingenieure22 für den Kopfbahnhof

Ingenieure fordern Stresstest für den Kopfbahnhof
Übergabe einer Resolution an den Verkehrsminister

Stuttgart, 25. Juli 2011: Mit einer Resolution fordern die Ingenieure22 für den Kopfbahnhof sowie weitere Gruppen des Widerstands Verkehrsminister Winfried Hermann am Montag, den 25. Juli, auf, einen Stresstest für den bestehenden Stuttgarter Kopfbahnhof durchführen zu lassen. Die Resolution wird dem Verkehrsministerium um 9 Uhr übergeben. Hintergrund ist die Behauptung der Bahn, mit dem Tunnelbahnhof Stuttgart 21 sei eine Leistungssteigerung gegenüber dem bestehenden Bahnhof von 30Prozent zu realisieren. Die Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofs als Grundlage dieser Rechnung ist jedoch unbekannt. Nach Meinung von Experten liegt die tatsächliche Leistungsfähigkeit dieses bestehenden Bahnhofs weit über den im sogenannten ‚Stresstest‘ der Bahn jetzt angestrebten 49 Zügen in der Spitzenstunde. Erst wenn die Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofes ebenfalls festgestellt ist, ist ein objektiver Leistungsvergleich zwischen Bestand und geplantem Neubau möglich.

„1968/69 leistete der Kopfbahnhof bis zu 51 Züge in der Spitzenstunde – ohne dabei an seine Leistungsgrenze zu stoßen“, sagt Alexander Käck nach der sorgfältigen Auswertung alter Fahrpläne. „Das war vor der Inbetriebnahme der S-Bahn. Aber nach Expertenmeinung liegt auch die aktuelle Leistungsfähigkeit des Kopfbahnhofes bei deutlich über 50 Zügen in der Spitzenstunde. Der sogenannte ‚Stresstest‘ der Bahn weist also mit 49 Zügen für S21 statt der geforderten 30 Prozent Mehrleistung nur die tatsächlich vom Kopfbahnhof über Jahre erbrachte Leistung nach – und das nur mit Hängen und Würgen. Das heißt, die Verwirklichung von Stuttgart 21 würde einen dramatischen Rückbau einer für alle Nutzergruppen optimalen Bahninfrastruktur bedeuten.“

Am Freitag, den 29. Juli 2011, soll das Ergebnis des ‚Stresstests‘ für Stuttgart 21 präsentiert werden. Die Deutsche Bahn AG behauptet weiterhin, dass der ‚Stresstest‘ den in der Schlichtung geforderten 30-prozentigen Leistungszuwachs bestätige – ohne dass je geklärt worden wäre, was der bestehende Kopfbahnhof eigentlich leisten kann. Es stellt sich also die Frage: 30Prozent von was?

Aus Sicht der Ingenieure22 beweist der vorgenommene ‚Stresstest‘ und das Audit der Schweizer Firma sma nicht, dass der milliardenschwere Tunnelbahnhof leistungsfähiger ist als der heutige Stuttgarter Hauptbahnhof. Als Ausgangsbasis für den ‚Stresstest‘ legte die Deutsche Bahn AG für den bestehenden Kopfbahnhof, laut Fahrplan vom Herbst 2010, 37 ankommende Züge zwischen 7 und 8 Uhr zugrunde. Mit dieser Prämissenwahl versucht die Deutsche Bahn AG, die Öffentlichkeit zu täuschen: Die 37 Züge in der Spitzenstunde entsprechen dem Fahrplan zum Zeitpunkt der Schlichtung, nicht aber der Leistungsobergrenze des Kopfbahnhofes. Diese Leistungsgrenze muss nun vom Verkehrsministerium ermittelt werden, um den bestehenden Kopfbahnhof mit dem geplanten Tunnelbahnhof vergleichen zu können.

Siehe auch: Offener Brief an Verkehrsminister Winfried Hermann

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Gute Betriebsqualität …

Gute Betriebsqualität - Edgar Bayer

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Boris Palmer im Interview: “Stuttgart 21 ist durchgefallen”

Boris Palmer, von dem die Idee des Stresstests stammt, im Interview bei Deutschlandradio Kultur:

Nach Ansicht des Tübinger Oberbürgermeisters Boris Palmer hat das Bauprojekt den Stresstest nicht bestanden. Die Bahn rechne sich die Kosten und die Leistungsfähigkeit von „Stuttgart 21“ schön, sagte der Grünen-Politiker – und forderte Nachbesserungen. 

Boris Palmer sagt u.a., dass die SMA gar nicht entscheiden kann, ob der Stresstest bestanden ist oder nicht, sondern nur eine Note vergeben kann. Jetzt müsse entschieden werden, ob die Note für einen Zukunftsbahnhof ausreicht. Mit mittelmäßiger Pünktlichkeit und dem baldigen Erreichen seiner Grenzen sei dem aber nicht so.

Hier gehts zum Artikel:
www.dradio.de/dkultur/sendungen/interview/1510136/

Hier direkt reinhören: „Stuttgart 21 ist durchgefallen“

Also, liebe Bahn: Setzen, sechs!

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Egon Hopfenzitz im SWR [Update]

In diesem schönen SWR Beitrag mit und über Egon Hopfenzitz wird anschaulich erklärt, wie sich Verspätungszeiten beim Ein- und Ausstieg „aufschaukeln“ und es wird verdeutlicht, dass Stuttgart 21 bei Weitem keine Verbesserung darstellt.

Zum Artikel..

[Update]:
Da der Link inzwischen nicht mehr existiert (Zensur ???), hier eine Auflistung bei youtube mit Videos von, mit und über Egon Hopfenzitz:
youtube-Videos: Egon Hopfenzitz

Ausserdem noch dies:
Offener Brief von Egon Hopfenzitz an Prof. Heimerl -> lesen

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Montag, 25. Juli: Ingenieure22 um 9 Uhr vor dem Verkehrsministerium – 30 Prozent von was?

Ingenieure sind ein eigenes Volk, wenn es um Zahlen und Fakten geht. Und sie können da eine gewisse Hartnäckigkeit an den Tag legen. Von den mal versprochenen 100 Prozent mehr Leistung sind ja selbst offiziell nur noch 30 Prozent übrig – gerade mal mit knapper Not, mit unrealistischem Fahrplan, schlechter Kundenqualität und unabsehbarer Störanfälligkeit  auf dem Papier der Simulation. So schnell schießen die Preußen Ingenieure aber gar nicht. Sie wüssten immer noch gerne: Was leistet eigentlich der bestehende Kopfbahnhof? Deshalb rufen die Ingenieure22, die Ingenieure für den Kopfbahnhof, dazu auf, am Montag, den 25. Juli um 9 Uhr das Verkehrsministerium zu besuchen. Hier ihr Aufruf:

Seit Freitagnachmittag wissen wir, dass das Verkehrsministerium die Kopfbahnhofleistung nicht ermitteln will.

Der Grund, warum in Stuttgart der Widerstand nach wie vor ungebrochen ist, ist doch aber der, dass alle wissen, dass der Kopfbahnhof mehr leistet als S21 je leisten wird – und zwar in jeder Hinsicht.

Wir wollen uns beim

Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI)
Hauptstätter Str. 67
70178 Stuttgart

am Montag, den 25.7.2011 um 9:00 Uhr, treffen und dem Verkehrsminister folgende Fragen stellen:

  • Warum will das Verkehrsministerium die Kopfbahnhofleistung nicht ermitteln?
  • Wenn das Verkehrsministerium die Kopfbahnhofleistung ermitteln will, was hindert Sie daran?
  • Sieht das Verkehrsministerium die Ermittlung der Kopfbahnhofleistung als Voraussetzung zur Beurteilung, ob S21 mit 49 Zügen 30% mehr leistet als der Kopfbahnhof?

Jeder, dem die Ermittlung der Kopfbahnhofleistung auch ein dringendes Anliegen ist, ist herzlich eingeladen, mitzukommen.

Die Ingenieure haben eine Resolution an Verkehrsminister Hermann verfasst. Sie basiert auf  den Ergebnissen ihrer bisherigen Recherchen zur Leistungsfährigkeit des bestehenden Kopfbahnhofs, den sie als offenen Brief an den Verkehrsminister formuliert haben.

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fluegel.tv: Gespräch mit einem der vier Beschuldigten bzgl. des verletzten Zivilbeamten vom 20. Juni

Bei fluegel.tv gibt es jetzt ein Interview mit einem der vier Beschuldigten bzgl. des verletzten Zivilbeamten vom 20. Juni 2011 am sogenannten Grundwassermanagement in Stuttgart:

Interview mit Augenzeuge vom 20.06.2011 from fluegel.tv on Vimeo.

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Planung und Wirklichkeit (Fiktion und Realität)

Gerade trudelt im Netz das hier an mir vorbei (bitte anklicken für Großansicht):

Bibliothek: links: Wirklichkeit (Realität); rechts: Planung (Fiktion)

Bibliothek: links: Wirklichkeit (Realität); rechts: Planung (Fiktion)

Bild links: Wirklichkeit (Realität)
Aus Kostengründen wurde der See mitten beim Bau gestoppt und die Fassade „günstiger“ erstellt.
Bild rechts: Planung (Fiktion)
So sollte die Bibliothek mal aussehen. Man beachte den kleinen See.

Und Stuttgart 21 soll nach Plan gebaut werden? Absurd!

Mal ehrlich. Gibts echt jemanden, der glaubt bei Stuttgart 21 wird während der Bauphase nicht auch gespart bis nichts mehr übrig ist von den schönen Werbebildchen von heute?

(23. Juli 2011 von Max)
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Presseerklärung: Herr Geißler, wer trägt mich die Treppe hoch?

Geißlers Forderungen an den Tunnelbahnhof nicht erfüllbar

Stuttgart, 25. Juli 2011: Mit einer großen Plakataktion während der Montagsdemo machen die Parkschützer auf Heiner Geißlers Forderung nach barrierefreien Fluchtwegen aufmerksam. Wörtlich sagte Geißler in seinem Spruch „Für die Fortführung des Baues von S21 halte ich […] folgende Verbesserungen für unabdingbar: […] die Fluchtwege sind barrierefrei zu machen. […]“ (Abschnitt 11, siehe www.schlichtung-s21.de/39.html). Das hat Volker Kefer für den Tunnelbahnhof ausgeschlossen. Deshalb demonstrieren Parkschützer heute mit Plakaten: „Rette sich, wer kann!“ und „Herr Geißler, wer trägt mich die Treppe hoch?“ Letzteres ist eine Anspielung auf die Aussage von Volker Kefer, wonach die Bahn im Brandfall für die Rettung von Gehbehinderten statt auf Rampen zur Selbstrettung auf die Hilfsbereitschaft von fliehenden Mitreisenden und auf Lautsprecherdurchsagen setzt.

„Voller Zynismus setzt die Bahn darauf, dass ein Rollstuhlfahrer oder auch alte Menschen im Brandfall hoffentlich von irgend jemandem die sieben Meter hohe Treppe aus dem Tunnelbahnhof hochgetragen werden“, sagt Parkschützerin Dr. Carola Eckstein. „Aufzüge funktionieren dann nicht mehr, Rampen gibt es nicht – wer nicht selbst die Treppe hoch kommt, hat verloren. Wie untragbar dieses ‚Rettungskonzept‘ ist, hat auch Heiner Geißler erkannt und bereits in seinem Spruch erklärt, dass er den Bau des Tunnelbahnhofs ohne substantielle Nachbesserungen bei der Sicherheit nicht befürworten kann. Jetzt ist es an Heiner Geißler, auf die von ihm völlig zu Recht aufgestellten Sicherheitsanforderungen zu pochen und in der Öffentlichkeit noch einmal unmissverständlich klarzumachen: ‚Angesichts der Sicherheitsmängel ist der Bau des Tunnelbahnhofs nicht zu verantworten!‘ Wenn er seinen eigenen Spruch vom 30. November ernst nimmt, muss auch er das Aus für Stuttgart 21 fordern.“

Eine Broschüre für Stuttgart 21 zitiert Geißlers Spruch, er schlage „folgende unabdingbare Verbesserungen vor: […] Die Durchgänge im neuen Bahnhof müssen verbreitert werden, die Fluchtwege sind barrierefrei zu machen.“ Auf Nachfrage bei der Bahn antwortete Technikvorstand Volker Kefer persönlich am 25. Januar 2011: „[…] Hinsichtlich der Frage nach Rampen muss festgestellt werden, dass für eine selbstständige Nutzung durch Rollstuhlfahrer eine so flache Neigung vorgeschrieben ist, dass sich die Länge einer Rampe auf dem Bahnsteig zur Erreichung der ca. 7m höher liegenden Stege nicht ohne andere, wesentliche Nachteile darstellen ließe […]“ (die Rampen müssten über 140 Meter lang sein). Barrierefreie Fluchtwege wird es mit Stuttgart 21 also nicht geben.

Zum Brandfall im Bahnstiegbereich schreibt Volker Kefer: „[…] Wir gehen davon aus, dass Mitreisende, sowie Mitarbeiter der DB […] die Evakuierung von Menschen mit Gehbehinderungen im Rahmen der Hilfeleistungspflicht schon in der Selbstrettungsphase unterstützen. Entsprechende Aufforderungen zur Unterstützung sind auch Bestandteil der Lautsprecherdurchsagen im Störungsfall. […]“ Ein erwachsener Mensch wiegt durchschnittlich ca. 80 kg. Auch zu zweit sind die wenigsten Menschen körperlich in der Lage, eine solche Last über eine längere Strecke zu tragen, schon gar nicht eine lange Treppe hoch und in einer Paniksituation. Es gilt also „Rette sich, wer kann“, das bestätigt auch die Feuerwehr.

Quelle für Kefer-Zitat.

(25. Juli 2011 von Matthias von Herrmann)

Plakat: Herr Geißler, wer trägt mich die Treppe hoch?

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MurkS21 (Schäuble: Wer trägt mich die Treppe hoch)

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S21 – „Mit deutlich höheren Kosten ist zu rechnen“

S21 – „Mit deutlich höheren Kosten ist zu rechnen“
Der Skandal wegen verschwiegener Mehrkosten in Milliardenhöhe beim Bahnprojekt Stuttgart-Ulm weitet sich aus. Neue interne Dokumente belasten die Bahn schwer. -> weiterlesen (Frankfurter Rundschau, 16.07.2011)

Appetitanregende Häppchen aus dem Artikel:
– Vorwurf eines Finanzierungsskandals massiv erhärten
– schwerwiegende Vorwürfe
– Der Inhalt des Papiers ist brisant
– Das interne Dokument offenbart tiefe Einblicke
– Unverblümt wird darin die Kostenexplosion … beschrieben
– erheben die Landesbediensteten schwere Vorwürfe gegen den Staatskonzern
– In Fettschrift und mit Ausrufezeichen
– riesige Summen
– die wahren Baukosten
– also sagenhafte 142 Prozent mehr als
– Ähnlich krass
– stolze 140 Prozent mehr
– fast das Anderthalbfache – höher als noch wenige Monate zuvor angegeben und beschlossen
– eine Steigerung um 58 Prozent
– von den politischen Gremien und der DB abgenickt
– winkte … durch
– Viele Experten bezweifeln auch diese Angaben stark
– massive Schönrechnerei

Bitte im Zusammenhang selber lesen!

Nun noch ein paar komplette Sätze:
• Die Verantwortlichen im damals noch CDU-geführten Ministerium stellten im November 2009 schwarz auf weiß fest, dass der Staatskonzern eine weitere Kostenexplosion bei S 21 ein Jahr lang bewusst und fortgesetzt verschwiegen hat.
• Der Vorwurf zielt auch auf DB-Chef Rüdiger Grube, der seit Mai 2009 im Amt ist. Der Nachfolger von Hartmut Mehdorn veranlasste zwar nach seinem Antritt rasch eine Überprüfung von S 21 mit dem Ergebnis der drastischen Kostensteigerungen. Grube beugte sich aber nach Ansicht von Beobachtern dann dem starken politischen Druck und stellte sich auf Basis der wackligen neuen Kalkulationen hinter das Vorhaben, das dem Konzern bereits erhebliche finanzielle Vorteile verschafft hat.

WEITERVERBREITEN !!!

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Medienberichte 23.07.2011

nordbayern.de: Fürth: DB bestätigt „Pfusch“ beim S-Bahn-Ausbau
taz: BUND unter Politikverdacht
Schwäbische Zeitung: BUND wehrt sich gegen Vorwürfe: Finanzströme rechtens
Südkurier: Barrierefreie Umbau des Hauptbahnhofs Konstanz soll deutlich schlichter ausfallen
Stern: Bahn will für Milliarden Ökostrom von RWE kaufen
Hamburger Abendblatt: Bahn-Konkurrenz: Neuer Express zwischen Hamburg und Köln
SHZ: Carstensen: Bund muss näher an die Menschen heran
Badische Zeitung: Bahn: Autobahntrasse ernsthaft prüfen
Zughalt: Stuttgart 21: Stresstest offenbar indirekt durchgefallen
SWR: Finanzamt nimmt Stuttgart-21-Gegner ins Visier
Zughalt: Bahn zieht Umplanung am Flughafen für Stuttgart 21 in Betracht

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Medienberichte 22.07.2011

Stern: Geheimpapier zu Stuttgart 21: Wie die Bahn die wahren Kosten verschleiert
Dnews: Stuttgart-21-Gegner zu neuen Gesprächen bereit
n-tv: Stuttgart 21Grüne akzeptieren nur halb
Dnews: Attacke gegen S21-Polizisten: Weiterer Verdächtiger
Focus: Gegner enttäuschen Kanzlerin Angela Merkel
ZEIT: Stuttgart 21 verschlingt Milliarden, die für den Ausbau des Schienengüterverkehrs fehlen
Stern: Stuttgart 21: Bahn erwägt Neuplanung am Flughafen
Donau drei: Ivo Gönner zu Stresstest
Süddeutsche Zeitung: Ramsauer: S21-Gegner sollen Niederlage akzeptieren
Süddeutsche Zeitung: Stuttgart-21-Stresstest: Liebe Gegner, zurück an den Tisch!
SWR: Auswertung sma-Bericht – Ein Ergebnis mit einigem „Wenn und Aber“
Financial Times: S21 – Akzeptiert das Ergebnis
noows: Politischer Hintergrund? Stuttgart 21 Gegner werden vom Finanzamt untersucht
Südkurier: Stuttgart 21: Neue Ausschreitungen im Sommer?
Spiegel: Liebe Wutbürger, bitte geht jetzt heim (mit Umfrage!)
SüdwestPresse: Den Schwarzen ist der Grüne ein rotes Tuch
Stern: Geißler nennt Bahnhofsgegner „völlig irrational“
Südkurier: Konstanz: Minister soll Farbe bekennen

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Geheimpapier zu S21: Sprengstoff in einem Politthriller – neuer Artikel auf stern.de

Aus den geheimen Azer-DB-Papieren und anderen verheimlichten Unterlagen zum Immobilienprojekt Stuttgart 21: Geheimpapier zu Stuttgart 21: Sprengstoff in einem Politthriller

Was kostet Stuttgart 21?
Der Politik hat die Bahn ihre wahre Einschätzung vorenthalten. stern.de veröffentlicht hier eine Kosten-Analyse, die nicht
einmal die Regierung in Stuttgart kennt. Von Arno Luik.
LESEN!!! Es lohnt sich … vor allem für SPD-Politiker in Baden-Württemberg:

Geheimpapier zu Stuttgart 21:  Wie die Bahn die wahren Kosten verschleiert
Was kostet Stuttgart 21? Der Politik hat die Bahn ihre wahre Einschätzung vorenthalten. stern.de veröffentlicht hier eine Kosten-Analyse, die nicht einmal die Regierung in Stuttgart kennt. -> weiterlesen:
www.stern.de/panorama/geheimpapier-zu-stuttgart-21-sprengstoff-in-einem-politthriller-1708627.html

Hier geht’s zum Download zu Auszügen aus den bahninternen Unterlagen.

Außerdem eine kritische Auswertung des sma-Berichts vom  SWR-Redakteur Wilm Hüffer:

Auswertung sma-Bericht: Ein Ergebnis mit einigem „Wenn und Aber“
Jetzt ist es also amtlich: Stuttgart 21 schafft den Stresstest. So lautet das Ergebnis des Schweizer Gutachters sma. Aber was in so einem Bericht vorne im Fettgedruckten steht, ist oft nicht die ganze Wahrheit. SWR-Redakteur Wilm Hüffer hat auch das Kleingedruckte in dem rund 200-seitigen Bericht gelesen. -> weiterlesen:
www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=8356932/zsp8s3/index.html

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Demokratie21

Schön, dass es noch andere gibt, denen das Kasperletheater „Stresstest“ zu doof ist:

Feynsinn: Demokratie21

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SMA-Audit zentral analysieren

Es gibt momentan verschiedene Bestrebungen, das SMA-Audit zu analysieren. Willkürlich greife ich jetzt einen dieser Versuche heraus und schlage vor, dass alle, die etwas konkret zu einzelnen Kapiteln anzumerken haben, dies im Auditplag tun. Dieses Wiki ist, wie alle anderen, mir bekannten Versuche, erst im Aufbau und schreit geradezu nach einer sinnvollen Strukturierung. Eure Mithilfe ist gefragt!

(22. Juli 2011 von Fritz Mielert)

[Update]
Auch bei Stuttgart 21 WIKI wird die SMA-Audit analysiert.

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Heimgehen?

Der Spiegel schießt aus vollen Rohren gegen uns und euch. Macht doch mal bei der aktuellen Umfrage mit …

www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,775788,00.html

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Etikettenschwindel – DB-Deutsch für Zugreisende

Neusprech bei der Deutschen Bahn. Zum Lesen: bitte Bild anklicken.

Sprachregelung à la DB "Gute Betriebsqualität" bis Ende 2007: für Verspätungen abbauend ab Juni 2011: für Verspätungen erhaltend  DB-Sprachregelung im Wandel der Zeiten - stresstestoptimiert!

Sprachregelung à la DB "Gute Betriebsqualität" bis Ende 2007: für Verspätungen abbauend ab Juni 2011: für Verspätungen erhaltend DB-Sprachregelung im Wandel der Zeiten - stresstestoptimiert!

„Gute Betriebsqualität“
bis Ende 2007: für Verspätungen abbauend
ab Juni 2011: für Verspätungen erhaltend

DB-Sprachregelung im Wandel der Zeiten – stresstestoptimiert!

 

Auch in voller Größe für den Ausdruck erhältlich:
www.bei-abriss-aufstand.de/wp-content/uploads/Etikettenschwindel-Gute-Betriebsqualitaet-A3.jpg

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Samstag, 23.Juli: 300. Schwabenstreich Ecke Gauss-/Zeppelinstraße!

Der Bürgerprotest gegen Stuttgart 21 findet nicht nur im Großen, auf Demos, in den Parlamenten und Medien statt, sondern auch im Kleinen, in Gruppen, Vereinen, Stadtteilen – das ist die Idee der von Volker Lösch und Walter Sittler initiierten Schwabenstreiche.

Einen Beleg für die Lebendigkeit und den Durchhaltewillen des Widerstands liefert die Schwabenstreichgruppe Gauss-/Zeppelinstraße im Stuttgarter Westen. Am 23. Juli wird sie zum dreihundertsten Mal – eine Minute lang – pfeifend, trötend und fahnenschwingend ihrem Protest unüberhörbaren Ausdruck verleihen.

Dreihundertmal – mal zu dritt, mal zu dreißigst, ununterbrochen – außer an hohen Festtagen und wenn in der Stadt große Demos stattfanden.

Aus diesem Anlass laden die Schwabenstreicher Gauss-/Zeppelinstraße ihre Nachbarn, Befürworter und Gegner des Kopfbahnhofs ein zu einem großen

Straßenfest Ecke Gauss-/Zeppelinstraße am Samstag, 23. Juli 2011 von 16 bis 20 Uhr

Stuttgart 21 soll die Stadt nicht spalten und die Nachbarschaft nicht belasten.

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SMA-Audit als PDF zum herunterladen [UPDATE]

Hier ist das PDF der SMA zum download. Es handelt sich um ein Audit, nicht um ein Gutachten, also eine rein formale und keine inhaltlich-fachliche Prüfung.

Zur Erklärung: Ein Audit prüft die Kommata und die Rechtschreibung, ein Gutachten bewertet den Inhalt.

Audit_Schlussbericht_1-00.pdf (PDF-Datei 3,4 MB)

[UPDATE]
Eine erste interessante Auswerung von Martin Randelhoff auf Zukunft Mobilität.

Außerdem der Artikel von railomotive SMA distanziert sich von Testergebnis und fordert Umsetzung.

(21. Juli 2011 von Matthias von Herrmann)
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“Die Schlichtung – Das Musical” Sondervorstellungen! Noch Karten!!

Hier eine erfreuliche Meldung für alle, die sich „DIE
SCHLICHTUNG – DAS MUSICAL“
nach den tollen Kostproben beim Mahnwachenfest am Sonntag gern in voller Länge anschauen wollen, aber feststellen mussten, dass alle Oktober-/Novembervorstellungen im studio theater schon lange ausverkauft sind: Es gibt Sondervorstellungen, und für die gibt es auch noch Karten!!

„wir treten im Theaterhaus (T3) am 18., 19., 20., 25., 26. september auf.
die karten kann man direkt im theaterhaus unter tel: 0711. 40 20 7 -20, -21, -22,
-23 von 10.00 bis 21.20 uhr buchen.
herzliche grüße aus dem studio theater stuttgart von
esther bernhardt
-theaterleitung-“

also: nix wie reservieren!

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Von Meinungen und Fakten

Hallo liebe Befürworter,

ich freue mich, dass ihr immer wieder Zeit findet, bei uns Wirrköpfen hereinzuschauen um eure wohlgemeinten Ratschläge und fundierten Meinungen abzugeben. Nun, da ich eure ungeteilte Aufmerksamkeit habe, möchte ich die Chance nutzen, euch einmal an einem völlig unrepräsentativen Beispiel aufzuzeigen, warum die Unterhaltungen mit euch so kompliziert sind.

Heute ist im Stuttgarter Bahnhof ein Zug entgleist. Er kam aus Amsterdam, die Sprüche von bekifften Zugführern lassen wir mal außen vor. Wie es sich für unsere aufgeregte Stadt gehört, geht es im Kommentarbereich unter dem entsprechenden StZ-Artikel hoch her. Unter anderem ist da ein Kommentar von einem gewissen „Weichensteller“, der sich liest wie folgt:

16:08 Uhr, geschrieben von Weichensteller
Was wäre wenn
Weil hier ja gleich wieder die „was wäre wenn das bei S21 passiert wäre“ Frage aufgeworfen wurde: a) Anscheinend ist das Unglück mal wieder an einer weiche passiert. Bei 8 Gleisen benötigt man viel weniger Weichen als sie jetzt im Bahnhofsvorfeld liegen -> Gefahrenreduktion. b) Wenn sowas im neuen Bahnhof passieren würde, wäre natürlich ebenfalls Chaos. Aber wenn sowas auf freier Strecke passiert, z.b. auf der Geislinger Steige, dann herrscht richtig Chaos, egal ob bei K21 oder S21. Also ist die Frage rein theoretisch. Wüsste nicht, dass z.b. der Bahnhof Frankfurt-Flugplatz oder der Bahnhof Ulm dauernd gesperrt sind, weil entgleiste Züge rumstehen.

Und da sind wir auch schon mitten in der Problematik. „Weichensteller“ hat eine Meinung, stellt sie aber als Fakten dar. In diesem Fall meint er, bei 8 Gleisen brauche man weniger Weichen. Allerdings bezweifele ich, dass „Weichensteller“ so erfahren im Bahnhofsbetrieb ist wie der langjährige Stuttgarter Bahnhofsvorsteher Egon Hopfenzitz. Herr Hopfenzitz hat vorgestern einen langen offenen Brief an den Verkehrswissenschaftler Dr. Heimerl geschrieben, in dem er detaillierte Berechnungen anstellt. Unter anderem heißt es darin:

Kopfbahnhof
– Zahl der Weichen (ohne Kreuzungen)
– bei Einfahrt von Feuerbach
nach Gleis 16 = 4 Weichen ab Zwischensignal
nach Gleis 15 = 4 Weichen
nach Gleis 14 = 6 Weichen

– bei der Ausfahrt nach Cannstatt
aus Gleis 16 = 4 Weichen
aus Gleis 15 = 4 Weichen
aus Gleis 14 = 6 Weichen Summe 28 Weichen

Tiefbahnhof
– Zahl der Weichen (ohne Kreuzungen)
– bei Einfahrt von Feuerbach
nach Gleis 1 = 3 Weichen
nach Gleis 3 = 6 Weichen
nach Gleis 4 = 6 Weichen

– bei der Ausfahrt nach Flughafen
aus Gleis 1 = 4 Weichen
aus Gleis 3 = 4 Weichen
aus Gleis 4 = 5 Weichen Summe 28 Weichen

Tja, lieber „Weichensteller“, dumm gelaufen.

Seht ihr? Exakt solchen „Diskussionen“ sehen wir uns tagtäglich ausgesetzt. Ihr habt eine Meinung, die meist auf „gesundem Menschenverstand“ (sic!) fußt und ihr verwechselt sie mit Fakten. Uns aber unterstellt ihr, wir seien dumme, technikfeindliche, rückwärtsgewandte Hippies und wenn es nach uns ginge, hätte die Menschheit nie die Bäume verlassen.

Mir ist klar, dass dieses Beispiel nicht repräsentativ ist, aber es zeigt ganz gut auf, was mir ganz persönlich in der ganzen Debatte so auf die Nerven geht. Wir sind weder doof noch unwissend. Wir befassen uns nächtelang mit Fakten und tröten eben nicht nur Halbwissen raus. Also macht euch doch auch hin und wieder mal die Mühe, euch zu informieren, bevor ihr uns wieder mit Milchmädchenrechnungen daherkommt.

(21. Juli 2011 von Max)
Veröffentlicht unter Egon Hopfenzitz, Kopfbahnhof, S21, Stuttgart 21, Stuttgarter Hauptbahnhof, Tiefbahnhof, Züge | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentare deaktiviert für Von Meinungen und Fakten

Presseerklärung: Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast [UPDATE]

Schwere handwerkliche Fehler im S21-Stresstest

Stuttgart, 21. Juli 2011: Die Bahn betrachtet in ihrem sogenannten ‚Stresstest‘ ausschließlich stochastisch verteilte Verspätungen und lässt die real bestehenden Korrelationen vollständig außer Acht. Das ist eine nicht zulässige Vereinfachung. Es wurden keine Störfallszenarien vorgestellt, keine Varianzanalyse und kein Hypothesentest. Aus dieser unzulässig vereinfachten Betrachtung lässt sich bestenfalls ableiten, dass Züge in der Regel irgendwann im Laufe des Tages ankommen.

Systematische Probleme des Bahnknoten Stuttgart und des vorgelegten Fahrplans wurden durch die zu Unrecht gemachten Annahmen vollständig ausgeblendet. Die Bahn hat beispielsweise per Definition festgelegt, dass die angenommen Haltezeiten ausreichend seien. Wenn man aber schon in der Beschreibung des Systems die Annahme zugrunde legt, dass es keine systematischen Mängel gibt, dann ist es nicht verwunderlich, wenn man mit diesem sogenannten ‚Stresstest‘ keine systematischen Mängel findet.

Da die Bahn sich mit großer Vehemenz weigert, den Vertrag mit SMA offen zu legen, ist davon auszugehen, dass SMA keinen Auftrag hat, diese statistischen Untersuchungen und die zugrunde gelegten Verteilungen zu prüfen, zumal solche Untersuchungen nicht zur Kernkompetenz von SMA gehören. Klar ist inzwischen, dass SMA lediglich ein Audit durchgeführt hat, d.h. nur eine formale Prüfung der Simulation, keine inhaltlich-fachliche. In ihrem Audit weißt SMA allerdings darauf hin, dass Störfälle wie etwa eine Weichenstörung nicht betrachtet wurden (S. 8 im .pdf). Da solche technischen Probleme im deutschen Bahnverkehr Alltag sind, kann hier nicht von einem ’schweren Störfall‘ gesprochen werden, ein schwerer Störfall wäre beispielsweise ein entgleister Zug. Es spricht gerade gegen den Tunnelbahnhof, dass auch einfache, alltägliche technische Fehler fast zwingend zu Zugausfällen und großen Umleitungen führen. In einem robusten System können die Auswirkungen einer defekten Weiche oder einer Signalstörung eng begrenzt werden. Auch fehlende Pufferzeiten werden von SMA aufgeführt (S. 63 im .pdf)

„Tatsächlich treten Verspätungen nicht zufällig verteilt und völlig unabhängig voneinander auf“, sagt Parkschützerin und Mathematikerin Dr. Carola Eckstein. „Ein sehr stark ausgelasteter Zug muss mit großer Wahrscheinlichkeit in jedem Bahnhof länger als die veranschlagten ein bis zwei Minuten halten. Dafür brauchen viele Züge in den Schwachlastzeiten nur sehr kurze Halte. Die Bahn hat in ihrem ‚Stresstest‘ angenommen, dass jeder Zug – der vollbesetzte genauso wie der fast leere am frühen Nachmittag – mal etwas länger und mal etwas kürzer anhält. Das ist schlicht und einfach falsch. Da die gemachten Annahmen falsch, sind können aus dieser Simulation keine Aussagen über die Stabilität des Tunnelbahnhofs und des vorgelegten Fahrplans abgeleitet werden.“

Ein wirklicher Stresstest setzt neben korrekt zugrunde gelegten Verspätungsverteilungen auch die Betrachtung von Störfallszenarien voraus. In solchen Störfallszenarien müssen alltägliche Signal- und Weichenstörungen ebenso berücksichtigt werden wie ein Wintereinbruch oder ein defektes oder entgleistes Triebfahrzeug (was heute Vormittag den Bahnverkehr sogar im Stuttgarter Kopfbahnhof trotz zusätzlich vorhandener Kapazitäten gestört hat).

Schließlich muss in einer seriösen Simulation auch eine Varianzanalyse gemacht werden. Die aufgestellte Hypothese‚ der Bahnhof wirkt verspätungserhaltend‘ muss getestet werden. Dafür gibt es klar definierte, wissenschaftlich begründete Verfahren, die bei der Bahn jedoch nicht zur Anwendung kamen.

(21. Juli 2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Bahnverkehr, Presseerklärung, S21, Statistik, Stresstest, Stuttgart 21, Stuttgarter Kopfbahnhof, Tunnelbahnhof | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung: Trau keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast [UPDATE]

Presseerklärung: Aktionsbündnis sagt Teilnahme an öffentlicher Präsentation ab

Stresstest Stuttgart 21 – falsche Prämissen, intransparentes Verfahren

Stuttgart, 21. Juli 2011: An der von der Deutschen Bahn in der nächsten Woche geplanten öffentlichen Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse des Stresstests zum umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21 wird das Aktionsbündnis nicht teilnehmen. „Wir stehen für eine öffentliche Schauveranstaltung über einen Alibi-Stresstest nicht zur Verfügung. Auch nach tagelangen internen Diskussionen mit Dr. Heiner Geißler und Vertretern der Bahn über die Prämissen des Stresstests konnte kein Einvernehmen über die Vorgaben und das Verfahren erzielt werden; unsere Bedingungen wurden in keiner Weise erfüllt. Unter diesen Voraussetzungen lehnen wir eine Teilnahme ab“, begründet Dr. Brigitte Dahlbender, Sprecherin des Aktionsbündnisses und Landesvorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Baden-Württemberg die Absage. Der Grundfehler der Bahn, die Experten des Aktionsbündnisses nicht von Anfang an an der Definition aller Vorgaben des Stresstests zu beteiligen, könne nicht geheilt werden. Seitens der Bahn fehle bis heute jeder Wille zur Kooperation auf Augenhöhe. Der Stresstest entwickele sich so zu einem „Weichspüler“ für ein untaugliches Bahnbetriebskonzept. Hannes Rockenbauch, Sprecher des Aktionsbündnisses und SÖS-Stadtrat, beklagt die mangelnde Transparenz seitens der Bahn. „Wesentliche Unterlagen, die zur Beurteilung des Stresstests unverzichtbar sind wie beispielsweise die Fahrplanrobustheitsprüfung oder die Auftrags- und Leistungsbeschreibung an den Gutachter SMA, wurden uns, entgegen der Zusagen der Bahn, vorenthalten. Auch wurde die ursprüngliche Zusage der Bahn, den direkten Kontakt zwischen dem Aktionsbündnis und dem Gutachter SMA zu ermöglichen, nachträglich wieder zurückgezogen.“ Die Strategie der Bahn, anfängliche Zusagen später immer wieder zurückzuziehen, sei unerträglich.

Klaus Arnoldi, Landesvorstand des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) weist auf eine Vielzahl an fachlichen Mängeln und Schwachpunkten des Stresstests hin, die eine korrekte Beurteilung der Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 unmöglich machen. „Nicht akzeptabel ist die Trennung zwischen dem Stresstest und dem Notfallkonzept für die S-Bahn. In der Faktenschlichtung wurde beides gefordert – und nur eine gleichzeitige und integrierte Betrachtung beider Elemente kann Auskunft darüber geben, ob der geplante Tiefbahnhof auch für die betriebliche Praxis gerüstet ist.“ Zu kritisieren sei auch, dass die Untersuchungen der Bahn nicht den eigentlichen Definitionen eines echten Stresstests entsprechen. „Ein echter Stresstest muss kritische Zustände mit größeren Störfällen im Betrieb und Störungen auf längeren Strecken untersuchen, um die Grenzen des Systems jenseits des Normalbetriebs austesten zu können. Diesen Anforderungen genügen die vorliegenden Unterlagen der Bahn in keiner Weise. Dem Stresstest der Bahn liegen lediglich kleinere durchschnittliche Verspätungen zugrunde, die im Prinzip die heutige betriebliche Normalität widerspiegeln“, so Arnoldi. Das sei aber bestenfalls ein „Soft-Stresstest“, der mit der betrieblichen Praxis nur wenig zu tun hat.

Scharf kritisiert das Aktionsbündnis auch die dem Stresstest zugrunde liegende Fahrplankonzeption. „Die Bahn verabschiedet sich landesweit von einem integralen Taktfahrplan. Der geplante Fahrplan richtet sich fast im gesamten Land nach der im Stuttgarter Tiefbahnhof geplanten Infrastruktur. Dies hat zur Folge, dass zwar in der Spitzenstunde im Stuttgarter Hauptbahnhof vielleicht 49 Züge fahren können – dies aber zu Lasten der benachbarten Bahnknotenpunkte, beispielsweise Karlsruhe, Heilbronn oder Ulm, wo reihenweise gute Anschlüsse für die Fahrgäste verloren gehen“, erklären Dahlbender und Rockenbauch. Dies belege eindrücklich, dass Stuttgart 21 keinesfalls der vielversprochene Gewinn für das ganze Land sei. Ohne einen landesweiten integralen Taktfahrplan erweist sich Stuttgart 21 als Torso und als Rückschritt für den Schienenverkehr im ganzen Land.

Scharf ins Gericht geht das Aktionsbündnis auch mit der im Rahmen der Schlichtungsgespräche vereinbarten „guten Betriebsqualität“, die Stuttgart 21 erfüllen sollte, die der Stresstest aber nicht widerspiegelt. „Es ist unerträglich, dass die Bahn  zwar eine gute Betriebsqualität zugesichert hat, nun aber nur einer ihrer Regelwerke entsprechenden wirtschaftlich optimalen Betriebsqualität dem Stresstest zugrunde legen will. Sachgerecht und dem Geist der Schlichtungsgespräche entsprechend wäre die in den Regelwerken definierte Premiumqualität – schließlich will der Fahrgast als König Kunde befördert werden und nicht als für die Bahn wirtschaftlich optimaler Beförderungsfall“, erklärt Arnoldi.

Egon Hopfenzitz, ehemaliger Leiter des Stuttgarter Hauptbahnhofs, vermisst im Stresstest einen sachgerechten Vergleich mit dem bestehenden Kopfbahnhof: „Der bestehende Kopfbahnhof kann viel mehr leisten als die heutigen 37 Züge in der Spitzenstunde. Ein ehrlicher Vergleich der Leistungsfähigkeit zwischen Stuttgart 21 und dem Kopfbahnhof müsste nach den gleichen Vorgaben und Prämissen des Stresstests erfolgen. Erst dann könnte unter Beweis gestellt werden, welches Konzept in der Praxis tatsächlich das bessere ist. 49 Züge sind heute bereits vom bestehenden Kopfbahnhof leistbar.“

Dr. Christoph Engelhardt, Experte des Aktionsbündnisses, sieht einen logischen Bruch in der Begründung des Tiefbahnhofs. Engelhardt stellt fest: „Wesentlichen Anteil an der Leistungssteigerung von 30 Prozent im Stresstest sollen signaltechnische Maßnahmen haben, die jedoch auch die Leistung des bestehenden Bahnhofs deutlich steigern würden. Der Stresstest erscheine insgesamt als praxisferne Rechenübung; da die Bahn die Grunddaten weitestgehend zurückhält, konnte dieser Eindruck nicht entkräftet werden.“

Dahlbender und Rockenbauch ziehen folgendes Fazit: „Kopfbahnhof 21 ist und bleibt die leistungsstärkere und kostengünstigere Alternative.“

(21. Juli 2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Aktionsbündnis gegen S21, Bahn-Projekt, Brigitte Dahlbender (BUND), BUND, Christoph Engelhardt (Analyst), Deutsche Bahn, Egon Hopfenzitz, Hannes Rockenbauch (SÖS), Heiner Geißler, Klaus Arnoldi (VCD), Presseerklärung, S21, Stresstest, Stuttgart 21 | Verschlagwortet mit , , , , , , , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung: Aktionsbündnis sagt Teilnahme an öffentlicher Präsentation ab

1 x CDU …

So, Herr Geißler lässt endlich die Maske fallen. Das Bündnis ist jetzt konsequenterweise aus der „Schlichtung“ ausgetiegen (Kompliment!), weil der „Stresstest“ nichts als ein warmer Wind ist; das ficht den Herrn Schlichter jedoch nicht an:

Geißler will auch ohne Gegner öffentliche Stresstest-Präsentation

Danke für diese Lektion in Sachen Bürgerbeteiligung.

(Bild: dielinkebw [CC BY-ND])   |   (21. Juli 2011 von Max)
Veröffentlicht unter Bürgerbeteiligung, CDU, Heiner Geißler, Schlichtung, Stresstest, Stuttgart 21 | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für 1 x CDU …

Konzertveranstaltung “S21 ist überall” am Sonntag, 24. Juli

Presseerklärung der „Gesellschaft Kultur des Friedens“

Unter dem Motto „S21 ist überall“ findet am  Sonntag, 24. Juli 2011 im Mittleren Schlossgarten eine kultur-politische Konzertveranstaltung (bei schlechtem Wetter am Pavillon) mit Redebeiträgen und Musik u.a. mit Konstantin Wecker,  Hannes Wader und anderen Künstlern von 14 bis 18 Uhr statt.

Lokale, überregionale und internationale Persönlichkeiten aus Athen, Madrid,  Kairo und Italien werden ihre Stimmen für eine neue politische Kultur erheben, u.a. Klaus Gebhard (Parkschützer), Gunter Haug (Schriftsteller), Volker Lösch (Regisseur),  Prof.Dr. Peter Grottian (Attac (angefragt)) sowie mit einem musikalischen und politischen Grußwort des griechischen Komponisten Mikis Theodorakis, von  Federico Mayor (ehem. Generaldirektor der UNESCO), Vertreter der Demokratiebewegung vom Tahir-Platz in Kairo und der NO- TAV-Bewegung aus dem Susa-Tal in Nordditalien sowie dem Bluessänger Garry White aus New Orleans (USA).

Vielfältige, musikalische Beiträge wie z. B. die Gruppe BORNA  mit ihrem Klassiker „oben bleiben“ runden das Kulturprogramm ab. Eine Manifestation der demokratischen Erneuerung mit politischen Impulsen zum Stresstest und der Volksabstimmung zu S21 nach dem Schweizer Modell. Für eine neue politische Kultur auch in Baden-Württemberg.  „Alle Staatsgewalt, Kultur und Demokratie geht vom Volk aus.“ Empört, wehrt, engagiert und vernetzt Euch.

Veranstalter ist die Gesellschaft Kultur des Friedens in Zusammenarbeit mit dem „AK Kultur im Park“ der Parkschützer und andere.

(21. Juli 2011 von Matthias von Herrmann)
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Polizei führt Hausdurchsuchungen bei cams21 Mitgliedern durch!

Stuttgart, 21.07.2011

In den frühen Morgenstunden wurde bei mehreren Mitgliedern von Cams21 eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Die Kriminalpolizei stand zeitgleich mit 3 – 4 Mann (KHK KDK PHM POK Wikipedia Liste Polizeilicher Abkürzungen) und einem druckfrischen Durchsuchungsbefehl vor den Türen der Privatwohnungen.

Der Text des Durchsuchungsbefehls lautete:
„Ermittlungsverfahren gegen …..  u.a. wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung u.a.“

„Beschlagnahme von: Videoaufzeichungen und Bildaufnahmen über die Vorkommnisse am 20.06.2011 auf dem Gelände der Baustelle für das Grundwasermanangement an der Straße am Schlossgarten in Stuttgart“.

Es wurde die Herausgabe von Fotos und Filmen zum 20.06.2011 verlangt. Sollten diese nicht freiwillig herausgegeben werden wurde mit Beschlagnahmung sämtlicher Gerätschaften gedroht.

Alles Film- und Fotomaterial das die Mitglieder von Cams21 an diesem Tage (20.06.2011) der Besetzung des GWM am Stuttgarter Hauptbahnhof aufgenommen haben ist frei zugänglich im Internet und auf unserer Seite www.cams21.de.

An diesem Tage hatte der Streamdienst bambuser (www.bambuser.com) einen weltweiten Netzausfall, so dass wir bei cams21 nicht in der Lage waren streams abzusetzen.

Die Polizei hat uns im Vorfeld nicht um Herausgabe des Materials gebeten. Es fand keinerlei Kontakt statt.

Wir gehen davon aus, dass auch weitere Cams21 Mitglieder und andere Fotografen in den nächsten Tagen Besuch von der Polizei bekommen werden.

Update 21.07.2011 19:22 Uhr:
• der Freitag S21: Neue Polizeiaktion gegen Internetreporter
• Schwäbische.de Polizei beschlagnahmt erneut Videos bei S21-Gegnern

Update 22.07.2011 16:50 Uhr:
Piratenpartei verurteilt Vorgehen gegen Aktivisten von cams21

Klarstellung:
Bei den Durchsuchungen haben die Beamten Kopien von Film- und Fotomaterial vom 20.06.2011 am GWM (Grundwassermanagement) mitgenommen. Es wurden keine Kameras, Computer, Festplatten, Speicher oder sonstige Gerätschaften beschlagnahmt. Ziel war es Beweismaterial und Hinweise zu Zeugen des angeblichen Übergriffs auf den Zivilpolizisten am GWM zu finden.

Cams21 ist uneingeschränkt handlungsfähig. Wir werden auch weiterhin versuchen soviel wie möglich live zu dokumentieren. Wir lassen uns dadurch nicht einschüchtern oder kriminalisieren.

Vielen Dank für die zahlreiche Unterstützung!

Quelle: Cams 21 Blog
Kommentare auch hier: BAA Blog
Veröffentlicht unter 20.06.2011, camS21, Grundwassermanagement, GWM, Journalismus, Polizei, Pressefreiheit | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentare deaktiviert für Polizei führt Hausdurchsuchungen bei cams21 Mitgliedern durch!

Regierungspräsidium leitet zweites Planänderungsverfahren für den “Fildertunnel” ein

Pressemeldung des Regierungspräsidiums Stuttgart:

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat in diesen Tagen auf Veranlassung des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) die Anhörung zum zweiten Planänderungsverfahren im Planfeststellungsabschnitt 1.2 („Fildertunnel“) des Projektes Stuttgart 21 der DB Netz AG, vetreten durch die DB ProjektBau GmbH, eingeleitet. Damit soll der Planfeststellungsbeschluss des EBA vom 19. August 2005 geändert werden. Mit ihrem Änderungsantrag kommt die Bahn den modifizierten Anforderungen an die Tunnelsicherheit nach und verringert die Abstände der Verbindungsbauwerke zwischen den beiden Tunnelröhren des ca. 9,5 km langen Fildertunnels von derzeit 1000 m auf maximal 500 m. Die Bahn setzt damit die neuen Tunnelbaurichtlinien des Eisenbahnbundesamtes um, die auf der „Technischen Spezifikation für die Interoperabilität“ beruhen, die die diese Querschläge mindestens alle 500 m vorschreibt. Damit wird eine zentrale Forderung der Stuttgarter Feuerwehr sowie vieler Einwender aus dem Ausgangsverfahren erfüllt.

Eine weitere Änderung bezieht sich auf die Tunnelbauweise. Ist im Planfeststellungsbeschluss noch der Vortrieb in Spritzbetonweise festgeschrieben, möchte sich die Bahn nun auch die Option des Einsatzes einer Tunnelvortriebsmaschine rechtlich genehmigen lassen. Weitere Änderungen beziehen sich unter anderem auf die Anordnung der Dammringe und Injektionsringe zur Grundwasserläufigkeit, auf die Anlagen der Leit- und Sicherungstechnik sowie auf das Trogbauwerk auf der Filderebene.

Eine Übersicht über die Planänderungen sowie die weiteren Einzelheiten zu dem nunmehr beginnenden Anhörungsverfahren können der am 21. Juli 2011 im Amtsblatt der Landeshauptstadt Stuttgart erscheinenden Bekanntmachung entnommen werden.

Um den von den Planänderungen betroffenen Bürgerinnen und Bürgern eine umfassende Mitwirkungsmöglichkeit sicher zu stellen, hat das Regierungspräsidium Stuttgart veranlasst, dass der Auslegungs- und Einwendungszeitraum weitgehend außerhalb der Sommerferien liegt.

Die modifizierten Planunterlagen werden in der Zeit vom 05. September bis zum 04. Oktober 2011 öffentlich ausgelegt und können im Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung der Landeshauptstadt Stuttgart sowie während der Zeit der Auslegung auf der Internetseite des Regierungspräsidiums Stuttgart unter www.rp-stuttgart.de eingesehen werden. Bis einschließlich 18. Oktober 2011 besteht die Möglichkeit, bei der Landeshauptstadt Stuttgart oder beim Regierungspräsidium Stuttgart Einwendungen gegen die geänderten Pläne zu erheben.

Im Original

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Dr. Max: Demonstrieren für Dummies

Nein, nein, nicht dass Ihr denkt, Max von BAA hätte sich einen Doktortitel gekauft: Die Zeit erklärt uns anschaulich, wie Demos funktionieren.

PS: da das Originalvideo z.Z. nicht mehr verfügbar ist, haben wir die YouTube-Version eingebettet…

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Mail an den Deutschen Behindertenverband

Jemand schrieb Mail an den Allgemeinen Behindertenverband e.V. (ABiD). Es ist schon merkwürdig, warum niemand von dort sich zu diesem Thema wegen der zynischen Aussage der Bahn zur Barrierefreiheit äußert:

Sehr geehrte Damen und Herren,
sicher ist auch Ihnen STUTTGART 21 ein Begriff, und vielleicht haben Sie auch bereits von der in meinen Augen zynischen Bemerkung von Herrn Kefer/Manager bei der Deutschen Bahn gehört, der die geforderte Barrierefreiheit des neu zu bauenden Tiefbahnhofs beantwortete mit (ich verkürze): „Geht leider nicht, da uns der Platz für Rampen fehlt. Im Katastrophenfall werden Lautsprecherdurchsagen darauf hinweisen, dass jeder Behinderte/Gehandikapte sich andere Fahrgäste sucht, die ihn hinauf tragen.“ Ich finde, diese Aussage ist an Menschenverachtung kaum zu übertreffen, und es wundert mich, dass Behindertenverbände wie z.B. Sie sich weder öffentlich dazu äußern noch – was meiner Ansicht nach notwendig wäre – dies immer wieder thematisieren und zur Not auch dagegen klagen. Meines Wissens darf heutzutage nichts Neues gebaut werden, das nicht vorschriftsmäßig behindertengerecht, also barrierefrei wäre. Täusche ich mich da? Wenn es stimmt – warum kommt die Bahn mit ihrer „Sparlösung“ durch?
Ich würde es sehr begrüßen, wenn Sie in dieser Hinsicht schnell tätig würden, denn anderenfalls ist der irgendwann vielleicht tatsächlich existierende Durchgangsbahnhof in Stuttgart für Behinderte kaum noch nutzbar.
Mit freundlichen Grüßen

– – –

Diese Antwort ist gekommen:

Sehr geehrte xy,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail an den ABiD.
Da die ABiD-Geschäftsstelle zur Zeit nicht besetzt und der ABiD keinen Landesverband in Baden-Württemberg hat, kam die E-Mail in das Bundestagsbüro des ABiD-Vorsitzenden.
Unter unserer Nutzung von Kontakten zur Behindertenbewegung in BaWü (insbesondere Gotthilf Lorch) werden wir uns nun – Ihr Einverständnis vorausgesetzt – von hier aus um das skandalöse Vorgehen des Bahn-Vorstandes kümmern.
Mit freundlichen Grüßen

André Nowak
Büroleiter
Büro Dr. Ilja Seifert, MdB (DIE LINKE)
Platz der Republik 1
11011 Berlin

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Stuttgart 21: Note Zwei bis Drei

Stuttgarter Zeitung:
Kommentar zum Stresstest: Ein ordentliches Zeugnis für S 21
(Achim Wörner, vom 22.07.2011)

Auszug daraus:

[…] Und doch ist das Zeugnis für die Bahn bei genauer Lektüre nicht an allen Stellen formidabel. Ginge es nach Schulnoten, hat es unter dem Strich die Note Zwei bis Drei gegeben, nicht schlechter, aber auch nicht besser, zumal es Nachbesserung braucht. Unter anderem wird – was ursprünglich so nicht vorgesehen war, von den Gutachtern aber bereits unterstellt ist – ein zweites Zulaufgleis zum Flughafen gebaut werden müssen, um Kollisionen zu vermeiden. Zumindest als Option empfehlen die SMA-Ingenieure auch, bei Wendlingen, wo sich die Strecken Flughafen-Ulm und Tübingen- Plochingen treffen, kreuzungsfreie Wege zu schaffen. Das wird womöglich die Kostendiskussion neu aufflammen lassen. […]

Nach soeben erfolgter Lektüre des Kommentars von Herrn Wörner in der Stuttgarter Zeitung – Kommentar zum Stresstest: Ein ordentliches Zeugnis für S 21 (Stuttgarter Zeitung, Achim Wörner, vom 22.07.2011) – hier der folgende Kommentar einer Leserin:

Note 2-3 – ja, Herr Wörner, so würde ich das im besten Fall auch beurteilen. Dies ist eigentlich kein Beinbruch, aber wenn man dem gegenüber stellt, dass der jetzige Kopfbahnhof laut Stiftung Warentest (und hierbei sprechen wir nicht von der Theorie, sondern von der täglichen Praxis) die Note 1-2 erhält, so finde ich das Ergebnis des angeblichen Stresstests mehr als schwach. Warum für viel Geld etwas erwerben, was viel besser bereits vorhanden ist? Und genau daran krankt die ganze Geschichte: Die Bahn will sehr viel (von unser aller) Geld ausgeben, um etwas zu bauen, was niemals so gut sein wird wie das, was wir bereits haben. Und Sie wundern sich über die Verärgerung der Gegner? Ist so ein Verhalten klug? Ist es wirtschaftlich? Ist es vernünftig? Dreimal NEIN, und da wir wissen, dass die Bahn sich vehement gegen einen Leistungstest für den vorhandenen Bahnhof wehrt, wissen wir alle nur allzu gut, dass sie befürchtet, genau dies schwarz auf weiß zu bekommen, was wir alle schon wissen: Wir haben einen sehr guten Bahnhof, der mit wenig Geld noch besser gemacht werden kann. Aber dann würde die Bahn als Bauherrin nicht so viel unserer Steuergelder für den eigenen Bedarf (z.B. zum Schönen ihrer Bilanzen) abgreifen können wie bei S21, und da liegt der Hund begraben.
Es wäre schön, wenn auch die Medien ein bisschen genauer hinter die Kulissen schauen und sich nicht immer so schnell auf das (verständliche) Spiel der Bahn einlassen würden, denn gerade in der heutigen Zeit geht es darum, unsere knappen Gelder sinnvoll auszugeben und nicht die persönlichen Wünsche von Wirtschaftsunternehmen zu erfüllen. Ich wette mit Ihnen, Herr Wörner, dass das ganze Projekt schon längst vom Tisch wäre, wenn ein privatwirtschaftliches Unternehmen dafür gerade stehen müsste!
Als kleines Schmankerl obendrein zitiere ich gerne den letzten Satz aus dem Audit der sma, und der sagt eigentlich relativ klar alles, was zum Thema (angeblicher) Stresstest zu sagen ist (die Bahn hat klugerweise vermieden, echte Stresssituationen, wie sie heutzutage praktisch täglich im Bahnbetrieb vorkommen, mit einzurechnen – es sind lediglich Ministressle, die berücksichtigt wurden):
„Mit Umsetzung aller geforderten aber nun noch nicht eingeflossenen Nachbesserungen ist zwar eine  w e i t e r e  Verschlechterung der Betriebsqualität zu erwarten.
Eine  d e u t l i c h e  Verschlechterung insbesondere mit stark steigenden Folgeverspätungen („Kippen“ des Modells) ist jedoch  n i c h t   a b s e h b a r.“
Ende des Zitats. Ich denke, jeder mit halbwegs gutem Leseverständnis wird genau das verstehen, was die sma aussagen wollte, nämlich: Das Ganze ist bereits jetzt deutlich verbesserungsfähig, aber wenn das noch getan wird, was wir empfehlen und fordern, ist nicht vorherzusagen, wie schlecht das Ganze noch werden wird. Hätte sie es positiv ausdrücken wollen, hätte sie nämlich geschrieben: „Ein Kippen des Modells ist nicht zu  e r w a r t e n!“ Noch Fragen, Herr Wörner???

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„Rette sich, wer kann“ – Plakataktion für die nächste 84. Montagsdemo

Jeder kann mitmachen!

In seinem Spruch hat Heiner Geißler eine ganze Reihe von ‚unabdingbaren Verbesserungen‘ für den Tunnelbahnhof gefordert, ohne die er den Weiterbau von S21 nicht befürworten kann, siehe:
-> www.schlichtung-s21.de/39.html (Punkte 11 und 12)
-> www.das-neue-herz-europas.de/de-DE/download/S21-Flyer-Schlichtung-201101.pdf (Seite 3 links oben).

Eine der von Geißler genannten Forderungen ist ‚barrierefreie Fluchtwege‘. Daran wollen wir Herrn Geißler am Montag gerne erinnern: mit vielen passenden Plakaten.

Gleichzeitig sollten wir ihn darauf hinweisen, dass Volker Kefer (Technikvorstand der Bahn) barrierefreie Fluchtwege aus dem Tunnelbahnhof heraus ausgeschlossen hat: „[…] Wir gehen davon aus, dass Mitreisende […] die Evakuierung von Menschen mit Gehbehinderungen im Rahmen der Hilfeleistungspflicht schon in der Selbstrettungsphase unterstützen. Entsprechende Aufforderungen zur Unterstützung sind auch Bestandteil der Lautsprecherdurchsagen im Störungsfall. […]“, siehe Quelle:
-> www.direktzu.de/stuttgart21/messages/barrierefreie-fluchtwege-29870

Unten findet Ihr Plakatvorschläge in A2:

Einfach ausdrucken (für A4: im Acrobat Reader „auf Seite anpassen“) und am Montag als Schild, Umhängeschild oder Plakat zur Demo mitbringen.

Oder selbst kreativ werden und ein passendes Plakat oder Banner zum Thema machen (als Baustein dazu gibt’s die Piktogramme als hochaufgelöstes JPG im ZIP-Datei).

Je mehr Leute am nächsten Montag (25.07.2011) mit einem passenden Plakat kommen, desto besser!

Also: Plakat machen und diesen Aufruf bitte so weit und so gut wie möglich verbreiten.

An der Mahnwache steht auch noch ein 2x3m-Dachlatten-Banner, das sicher gerne mal wieder eine Demo aus der Nähe sehen will… ihm ist so langweilig an der Mahnwache 🙂

Hürdenlauf, Engpässe, Risiken bei Stuttgart 21+ NEIN DANKE! oben bleiben = eben bleiben (Demo-Plakat, DIN A2, PDF-Datei, 1.041 KB)

Rette sich, wer kann! (Demo-Plakat, DIN A2, PDF-Datei, 1.155 KB)

S21 Rette sich WER KANN (Demo-Plakat DIN A2, PDF-Datei, 813 KB)Herr Geißler, wer trägt mich die Treppe hoch? (Demo-Plakat, DIN A2, PDF-Datei, 968 KB)

Piktogramme [ZIP-Datei, 930 KB]

 

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Medienberichte 21.07.2011

Neue Züricher Zeitung: Deutschland fehlt Geld für Bau des Neat-Zubringers
n-tv: Finanzamt nimmt S21-Gegner ins Visier
Süddeutsche Zeitung: Bahnchef wirbt nach Stresstest weiter für Stuttgart 21
Schwäbische Zeitung: Gegner: Stresstest wurde zum «Stresstestle»
search.ch: Deutschland fehlt Geld für Neat-Strecke
DRS: Stuttgart 21: Auswirkungen auf die Schweiz
Schwäbische Zeitung: Polizei beschlagnahmt erneut Videos bei S21-Gegnern
Rotenburger Rundschau: Kein zweites Stuttgart 21: Y-Trasse: Bürgerinitiativen sprechen mit der Bahn
D News: CDU ruft Stuttgart-21-Gegner zum Einlenken auf
DerWesten: Ferienbeginn: Bahn-Reisende müssen mit Rauswurf aus überfüllten Zügen rechnen
SWR: Das Stuttgart-21-Gutachten in Auszügen
NZZ: Streit um Stuttgart 21-Stresstest eskaliert: Projektgegner steigen aus Schlichtung aus – Schweizer Gutachten angeblich positiv
Südostschweiz.ch: Schweizer Gutachter geben grünes Licht für «Stuttgart 21»
net tribune: Stuttgarts Oberbürgermeister kritisiert Aktionsbündnis
Focus: Grünes Licht – Gutachter winken Stuttgart 21 durch
Berliner Morgenpost: Gutachter erteilen Stuttgart 21 grünes Licht
ZEIT: Tiefbahnhof Stuttgart 21 besteht Stresstest
ZDF: Stuttgart 21 besteht Stresstest: Neue Konflikte drohen – Bahnhofsgegner boykottieren Ergebnispräsentation
Stern: Stresstest-Vorstellung zu „Stuttgart 21“ ohne Projektgegner
StZ: Zug im Stuttgarter Hauptbahnhof entgleist
Spiegel: S-21-Gegner steigen aus Schlichtung aus
SWR: S21-Gegner nicht bei Stresstest-Präsentation dabei
Schwäbisches Tagblatt: Anhörung zum zweiten Planänderungsverfahren für den Fildertunnel
Frankfurter Rundschau: Manager warnte vor Mehrkosten
Stuttgarter Wochenblatt: Feuerbach: Was macht der lokale S21-Protest ein Jahr nach den ersten „Schwabenstreichen“?
Stuttgarter Zeitung: Polizeipräsident zu Stuttgart 21: Polizei will ihre Einsätze ankündigen
Stuttgarter Zeitung: Zug entgleist im Stuttgarter Bahnhof
Focus: Was der Stresstest für Stuttgart 21 bedeutet
Stern: Stresstest geht an Projektträger und Gegner

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Wat isse ne Bahnsteich? (Was ist ein Bahnsteig?)

Da stellen wir uns mal janz dumm!

Lieber Herr Schuster, Sie können den armen Herrn Adam Riese noch so oft bemühen. Selbst nach jahrelangem Hickhack um den unterirdischen Bahnhof haben Sie selbst immer noch nicht begriffen, dass S21 nicht acht Bahnsteige sondern acht Gleise (!) haben soll.

Zitat Schuster in der Stuttgarter Zeitung vom 20. Juli: „Wenn im Tiefbahnhof künftig 48 Züge pro Stunde halten sollen und es acht Bahnsteige gibt, dann halten pro Bahnsteig sechs Züge in der Stunde.

Mensch, Herr Schuster, Sie sind nur noch peinlich!

Ihr Demokratieverständnis bewirkt immensen und nie mehr wieder gut zu machenden Vertrauensverlust in die Demokratie!

(20. Juli 2011 von Walli)
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Simulation des Normalbetriebs ist kein Stresstest

Presseerklärung der Ingenieure22 für den Kopfbahnhof

Die Betriebsqualität von S21 ist schon ohne Stress nicht ‚gut‘

Ingenieure geben Nachhilfe; K21 kann 54 Züge pro Bahnsteiggleis und Stunde! - Foto©PetraWeiberg

Stuttgart, 20. Juli 2011: Die Ingenieure22 für den Kopfbahnhof fordern die Bahn auf, einen tatsächlichen Stresstest für Stuttgart 21 durchzuführen. Ein solcher Stresstest darf sich nicht darauf beschränken, den Normalbetrieb mit durchschnittlichen Verspätungen zu simulieren, ein Stresstest muss auch Störfälle darstellen. Bislang hat die Bahn eine Fahrplansimulation vorgelegt, in der lediglich mittlere Verspätungen berücksichtigt sind. Diese Fahrplanuntersuchung kann aus technischer Sicht nicht als Stresstest bezeichnet werden. Z.B. gibt es im sogenannten Stresstest der Bahn keine Signal- oder Weichenstörungen – und selbst ganz ohne echte Stresssituationen können viele Verspätungen bei S21 nicht abgebaut werden, d.h. S21 erreicht keine ‚gute‘, also verspätungsabbauende Betriebsqualität. In einem Stresstest muss sich ein System jedoch unter Bedingungen bewähren, die zwar realistisch eintreten können, sich aber deutlich außerhalb des spezifizierten Normalbetriebes befinden. 5 Minuten mittlere Fernzug-Verspätung im realen Bahnverkehr kann nicht als Stresssituation angesehen werden (Anm.: Fernzüge gelten überhaupt erst ab 5 Minuten als verspätet).

„Eine Verspätung kommt selten allein“, sagt Dr. Carola Eckstein von den Ingenieuren22 für den Kopfbahnhof. „Genauso wie man die Leistungsfähigkeit eines Bahnhofs in der Spitzenstunde betrachten muss, muss man auch das Verspätungsverhalten in der Spitzenstunde bzw. in Belastungssituationen betrachten, nicht einen Mittelwert über den ganzen Tag und über das ganze Jahr. In der Stoßzeit gibt es stark frequentierte Züge, für welche die vorgesehenen Haltezeiten in nahezu allen Bahnhöfen zu knapp bemessen sind. So ein Zug kann keine Verspätung abbauen, auch wenn die notwendigen Haltezeiten für alle Züge über den Tag gemittelt kürzer sind. Zu diesem alltäglichen Stress kommen große und kleine Störungen wie die Häufung verspäteter Züge, defekte Signale, Weichen oder ein Triebfahrzeugschaden. Solche technischen Pannen sind unvermeidbar; damit muss ein Bahnknoten ebenso klarkommen wie mit einem Wintereinbruch oder Sturm. Das muss in einem Stresstest geprüft werden.“

Defekte Signale, Weichen oder Gleisfreimelder, ein Wintereinbruch, Feiertagsverkehr, eine blockierte Tunnelstrecke, ein entgleister Zug oder ein Zug mit defektem ETCS-Leitrechner, im schlimmsten Fall ein Personenschaden: Es gibt eine ganze Reihe von Störungen, die den Bahnverkehr im Alltag behindern können. Die Leistungsfähigkeit von Bahninfrastruktur zeigt sich unter anderem darin, wie gut solche Ausfälle kompensiert werden können. In einem guten, robusten System führen technische Störungen nur zu geringen Verzögerungen, die schnell wieder aufgeholt werden können. Ist ein Bahnknoten ungünstig gestaltet, so kann ein einziges liegengebliebenes Triebfahrzeug alle nachfolgenden Züge vollständig blockieren. Von einem Stresstest kann erst die Rede sein, wenn das Verhalten des Bahnbetriebs auf diese und vergleichbare Stressfälle – die durchaus vorkommen – untersucht wird. Die Untersuchung von Tunnelstörungen wird im Spruch von Heiner Geißler sogar explizit in Punkt 12 gefordert.

Gerade kleinere technische Störungen sind relativ häufig. Im Stuttgarter S-Bahntunnel mit seinen zwei Gleisen kommt es fast wöchentlich zu kurzzeitigen Sperrungen aufgrund technischer Probleme. Jeder Bahnreisende weiß aus eigener Erfahrung, dass Störungen vom defekten Signal bis zu Tieren auf den Gleisen keine Seltenheit sind.

Ingenieure gegen Stuttgart 21
www.ingenieure22.de
Ingenieure 22 – Ingenieure gegen Stuttgart 21

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Medienberichte 20.07.2011

Donaukurier: Sie geben nicht auf 
taz: Stuttgart-21-Gutachten: Heikler Test für Stresstest
Stuttgarter Zeitung: Interview mit Wolfgang Schuster
Stuttgarter Zeitung: Volksabstimmung zu Stuttgart 21: Ein Drittel muss mitmachen
Stuttgarter Nachrichten: Polizeichef rechnet mit neuen Ausschreitungen
Frankfurter Rundschau: Gutachter bezweifeln Jobeffekte
SWR: S21 laut Studie kein Jobmotor für die Region
Stuttgarter Nachrichten: Stuttgart 21 Schuster will auf den Marktplatz
Stern: Milliardenprojekt Stuttgart 21: Nur kein Stress
Stuttgarter Zeitung: Stuttgart 21 im Internet – Der permanente Stresstest
RP: Dauerstreit „Stuttgart 21“ – Freund und Feind in der Sackgasse
n-tv: Stresstest für Stuttgart 21Hängepartie dauert an
KONTEXT Wochenzeitung: Das Märchen vom Jobmotor
WELT: Gleisschaden – Regionalverkehr eingeschränkt
SüdwestPresse: Stuttgart-21-Stresstest auf Messers Schneide
ka-news: Kommentar: Volksabstimmung – Chance verpasst für Bürgerstaat
Stuttgarter Nachrichten: Schwarzwald-Baar:  S 21 zerschlägt Taktfahrplan

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Vortrag des Verkehrsexperten Winfried Wolf

Vergangene Woche war der Verkehrsexperte Winfried Wolf in Schorndorf eingeladen.

Sein Vortrag zum Thema „Welche Entwicklung findet im Verkehrssektor in Deutschland, in Europa, statt? Welche Entwicklung wäre angesichts von Klimawandel und Ressourcenknappheit notwendig? Ein gesamteuropäischer Überblick über Hochgeschwindigkeit und Großprojekte“ wurde aufgezeichnet und ins Netz gestellt.

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Stresstest – was ist das?

Vielen ist unklar, was ein Stresstest überhaupt ist. Es gibt u.a. Definitionen in der Finanzwirtschaft, Informatik, Psychologie, Medizin, Kernkraft, Materialforschung.

Fazit:
Alle Definitionen haben eine Gemeinsamkeit: Das zu bewertende System wird jenseits des Normalbetriebs betrieben und wird u. U. bewusst zum Zusammenbruch gebracht. Nur so kann man die Grenzen des Systems überhaupt feststellen. Ausnahme: Medizin, z. B. ist ein Belastungs-EKG eher ungeschickt, wenn der Patient zusammenbricht.
Diese Vorgehensweise kann man also als Stand der Technik/Wissenschaft bezeichnen.

Schlussfolgerung:
Um den Grenzbereich eines Bahnprojektes zu finden, muss man die „Hardware“ (Züge, Weichen, Signale etc.), die „Software“ (Personal, Kunden, Selbstmörder, etc.) sowie externe Ereignisse (Wetter, Tiere, etc.) berücksichtigen, um in einen kritischen Zustand zu kommen.

Bei S21 wird dieser kritische Zustand nicht herbeigeführt (vgl. Folien 2 und 7 der Präsentation „Stresstest Stuttgart 21″). Der sogennante Stresstest ist also gar kein Stresstest, er ist noch nicht einmal ein Stresstestle! Er entspricht nicht dem Stand der Wissenschaft/Technik. Er ist bestenfalls ein … Ja, was ist er denn?

(20. Juli 2011 von Walli)
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Medienberichte 19.07.2011

Südkurier: Bahn verhält sich bei Stuttgart 21 zynisch
Morgenweb.de: Behindertenvertreter
PZ news.de: Behindertenvertreter – Bahn verhält sich bei Stuttgart 21 zynisch
Frankfurter Rundschau: Leitartikel zu Stuttgart 21: Die Bürger-Demokratie
Nachdenkseiten: Dr. Geißlers Hokuspokus oder so tun als ob
BILD/dpa: Arbeitgeberpräsident Hundt hat im Zuge der Energiewende vor Bürgerprotesten gewarnt
Heilbronner Stimme: IMU-Institut: Nur wenig Jobs durch Stuttgart 21
AFP: Ergebnis zu „Stuttgart 21“-Stresstest kommende Woche
WELT: „Change im Quadrat“: Stuttgart 21 soll sich in Mannheim nicht wiederholen
Stuttgarter Zeitung: Stuttgart 21: Die Lügen der Anderen
SüdwestPresse: Neuer Streit um Stresstest für Stuttgart 21
Südkurier/dpa: Streit ums Baurecht für Stuttgart 21
Stuttgarter Zeitung: Geißler unterstützt Volksabstimmung
Nahverkehr hamburg: So will die Bahn die Engpässe am Hauptbahnhof (Hamburg) beseitigen
Heilbronner Stimme: Milliardenpoker um Zahlen und Zeiten 
SWR: Drittes Vorbereitungstreffen für S21-Stresstest
Heilbronner Stimme: Bahn verhält sich bei Stuttgart 21 «zynisch» (Artikel wurde entfernt)
WELT: Stuttgart-21-Stresstest steht auf Messers Schneide
D News/dpa: Weiteres Vorbereitungstreffen für Stresstest 
Stuttgarter Nachrichten: Tausende bei Montagsdemo
businessOn: Ramsauer favorisiert vorerst billigere Zwischenlösung statt ETCS

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Neuer Beauftragter für Behinderte in Ba-Wü

SPD-Mann wird Beauftragter für Behinderte

Der neue Behindertenbeauftragte der Landesregierung wird anders als in der Vergangenheit kein Kabinettsmitglied sein. Nach Informationen der SÜDWEST PRESSE soll auf Vorschlag von Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) der Landesvorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtverbands, Gerd Weimer, das Ehrenamt bekleiden. Das Kabinett wird die Personalie kommende Woche beschließen, da sich die Grünen dem Vernehmen nach Bedenkzeit erbeten haben. Da sich die SPD in den Koalitionsverhandlungen das Vorschlagsrecht gesichert hat, gilt die Ernennung von Weimer aber als ausgemacht. […]
„Unser Wunsch wäre es, wenn ein Mensch mit Behinderung Behindertenbeauftragter würde. Die Perspektive ist einfach eine ganz andere“, sagte die Vorsitzende des Sozialausschusses, Bärbl Mielich (Grüne). -> ganzen Artikel lesen (Südwest-Presse, 19.07.2011)

Über die Personen:

wikipedia.de: Gerd Weimer (SPD-Politiker)

wikipedia.de: Katrin Altpeter (SPD-Politikerin)
Homepage: Katrin Altpeter

wikipedia.de: Bärbl Mielich (Grüne Politikerin)
Homepage: www.baerbl-mielich.de
Abgeordneten-Seite von Bärbl Mielich

wikipedia.de: Der Paritätische Wohlfahrtsverband

Siehe auch folgende Artikel:

Protest-Reaktion auf neuen Landesbeauftragten für Menschen mit Behinderungen, Gerd Weimer
Offener Brief an die Landesregierung zum von der SPD vorgeschlagenen Mann für die Aufgabe des Beauftragten für behinderte Menschen -> lesen (Quelle: Initiative Runder Tisch: Behindert in BaWü)

Offener Brief an die Landesregierung von BaWü – bzw. das Sozialministerium -> lesen (Quelle: Initiative Runder Tisch: Behindert in BaWü)

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Bahnvorstand zu Stuttgart 21: „Im Notfall Behinderte die Treppen hoch tragen“

(lsw/bsk-pr) Der Fahrgastverband Pro Bahn nennt die Haltung der Bahn zum Thema Behindertenfreundlichkeit im geplanten Stuttgart-21-Tiefbahnhof «zynisch». «Die Aussagen des Bahnvorstandes, im Notfall sollten Mitpassagiere die Behinderten die Treppen hochtragen, ist völlig unrealistisch und ignoriert die Panikforschung», sagte der Behindertenvertreter des Verbandes, Alexander Drewes, der Nachrichtenagentur dpa. Im Brandfall würden die Lifte abgestellt; Rampen, die dann noch von Rollstuhlfahrern benutzt werden könnten, sind im Tiefbahnhof aber nicht vorgesehen. -> weiterlesen (BSK – Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter, 19.07.2011)

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Universitätsmedizingesetz soll aufgehoben werden

Stuttgart (dpa/lsw) – Das grün-rote Landeskabinett hat beschlossen, das Universitätsmedizingesetz der alten Landesregierung aufzuheben. «Der Zwangsverbund von Universitätsklinikum und medizinischer Fakultät unter dem Dach der Universität ist ein Irrweg, den wir nicht gehen … -> weiterlesen (ka-news.de, 19.07.2011)

Siehe auch Artikel:
Aktion Digital – Unikliniken wollen Mappus per Internet stoppen (LifeGen.de)

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Offener Brief von Egon Hopfenzitz an Prof. Heimerl

Herr Hopfenzitz hat im Zusammenhang mit dem unsäglichen Interview des Herrn Heimerl in den Stuttgarter Nachrichten vom 16.Juli 2011 an diesen wichtigen Brief geschrieben, der verbreitet werden sollte:

Egon Hopfenzitz (ehem. langjähriger Leiter der Oberzugleitung bei der Bundesbahndirektion Stuttgart)

Egon Hopfenzitz - Foto©PetraWeiberg

Egon Hopfenzitz
Kriegerstraße 12
70191 Stuttgart
Tel u Fax: 0711 — 2265919
eMail: egon.hopfenzitz[ät]t-online.de

 

Herrn
Prof. Dr. Gerhard Heimerl
Kirchheimerstraße 4A
70619 Stuttgart

Sehr geehrter Herr Dr. Heimerl,

Sie haben den Stuttgarter Nachrichten ein längeres Interview gegeben, ein Zeichen daß es Ihnen wieder besser geht. Ich freue mich darüber, gibt es mir doch auch die Möglichkeit Ihnen dazu als Hauptbahnhof-Praktiker eine sachliche Antwort zu geben.

Die Simulation hat offenbar den Stresstest bestanden, die Bahn jedoch nicht die Glaubwürdigkeit zu seriösen Dateneingaben. Warum hat die Bahn die Gegner nicht von Anfang an bei den Eingaben beteiligt, wie dies Dr. Geißler gefordert hat? Hatte sie etwas zu verbergen? Weder die Bahn noch Sie haben diese Frage je beantwortet.

Sie haben, wenn auch erst für die ferne Zukunft, die Erweiterung des Tiefbahnhofs um 2 weitere Gleise angeregt. Daß dies nie zu realisieren ist wissen Sie selbst. Der Tiefbahnhof bleibt ein Immobilienprojekt. Wer wird denn 4,1 — 7 Mrd. € für einen Zeitgewinn von nur 3 Minuten bezahlen? Weder für Herrn Dürr noch für die Herren Mehdorn, Grube und Schuster waren diese 3 Minuten entscheidend. Gelockt hat die Immobilie und der Gewinn aus bekanntlich 23 sogenannten „21-Projekten“ und nur eines wird realisiert, leider das in Stuttgart.

Nun zu einer Behauptung, die so immer wieder vom Kommunikationsbüro und nun erneut von Ihnen zu hören ist: Im Kopfbahnhof müsse ein Zug das Gleisvorfeld immer zweimal durchfahren. Diese Aussage suggeriert, dies sei im Durchgangsbahnhof nicht erforderlich. Auch in einem Durchgangsbahnhof muß bei allen möglichen Zugfahrten zuerst die Einfahrstraße und ggf. nach dem Halt die Ausfahrstraße befahren werden, somit auch 2 Gleisvorfelder. Auch der Kopfbahnhof weicht von dieser Regel nach dem Richtungswechsel nicht ab. Wo ist hier ein Unterschied zu erkennen? Sollte die Zahl der befahrenen Weichen hier entscheidend sein so darf ich auf die nachfolgende Zusammenstellung verweisen:

Kopfbahnhof
– Zahl der Weichen (ohne Kreuzungen)
– bei Einfahrt von Feuerbach
nach Gleis 16 = 4 Weichen ab Zwischensignal
nach Gleis 15 = 4 Weichen
nach Gleis 14 = 6 Weichen

– bei der Ausfahrt nach Cannstatt
aus Gleis 16 = 4 Weichen
aus Gleis 15 = 4 Weichen
aus Gleis 14 = 6 Weichen Summe 28 Weichen

Tiefbahnhof
– Zahl der Weichen (ohne Kreuzungen)
– bei Einfahrt von Feuerbach
nach Gleis 1 = 3 Weichen
nach Gleis 3 = 6 Weichen
nach Gleis 4 = 6 Weichen

– bei der Ausfahrt nach Flughafen
aus Gleis 1 = 4 Weichen
aus Gleis 3 = 4 Weichen
aus Gleis 4 = 5 Weichen Summe 28 Weichen

Die Summe der durchfahrenden Weichen beträgt bei beiden Bahnhöfen 28 Weichen.
Für den Kopfbahnhof spricht zusätzlich die ebene Lage der Bahnsteige gegenüber der Neigung im Tiefbahnhof von 15 ‰ sowie die Steigung zum Flughafen von 31 ‰.

Ich setze weiter voraus daß Ihnen bekannt ist, daß im Tunnelgebirge derzeit nicht in 2 sondern in 3 Ebenen gefahren wird (Kellergeschoß von Cannstatt, Parterre nach Cannstatt und Abstellbahnhof, 1. Obergeschoß von Feuerbach).

Die von Ihnen angenommene langjährige Behinderung bei der Optimierung des Kopfbahnhofs wird nicht größer sein als das derzeitig geplante Vorschieben der 16 Bahnsteiggleise zur Herstellung der Baugrube mit der nur dort möglichen Gefährdung von Grundwasser und Mineralwasser, die es beim Kopfbahnhof nie geben wird.

Zur Kostenfrage sagen Sie, die Bahn habe bis 2005 seriöse Zahlen vorgelegt. Es spricht für Ihre Ehrlichkeit, daß Sie die Zeit ab 2005 ausgeblendet haben.

Einen Punkt haben Sie wohl aus gutem Grund nicht angeschnitten, den in den Stresstestunterlagen Seite 26 veröffentlichten Fahrplan/Gleisbelegungsplan.
Ich habe während einer 22jährigen Tätigkeit als Leiter von 3 Bahnhöfen (Vaihingen (Enz) Nord, Untertürkheim, Stuttgart Hbf) bei ca. 44 Fahrplanwechsel die praktische Durchführung von Zügen im Hinblick auf Sicherheit, Pünktlichkeit und Durchführbarkeit der Gleisbelegung verantwortet. Für den Tiefbahnhof halte ich während des Berufsverkehrs mit starkem Reisendenwechsel Aufenthalte von 1 Minute (1 Fall), 2 Minuten (5 Fälle) und 3 Minuten (11 Fälle) zusammen Stunde 7 = 35 % aller Züge, für den einzukalkulierenden Abbau von Verspätungen nicht für ausreichend. Nicht durchzustehen sind Zugbelegungen in Bahnsteiggleisen in Abständen von 3, 4 und 5 Minuten (30 % aller Züge). So folgen sich im Tiefbahnhof Gleis 4 in der Zeit von 7.21 Uhr bis 7.37 Uhr (= 16 Minuten) 3 IC/ICE mit je 3 Minuten Aufenthalt und im Abstand von nur je 3 Minuten. Ein Verspätungsabbau wird hier illusorisch, das Gegenteil wird eintreten.

Die vielgepriesene Möglichkeit, 2 Züge hintereinander im Bahnsteiggleis aufnehmen zu können wird nicht zur Beschleunigung der Zugabfertigung und zum Verspätungsabbau beitragen. Der gesamte Fahrplan im Tiefbahnhof weist in Stunde sieben 36 Einzelaufstellungen und 13 Doppelbelegungen auf. Im Kopfbahnhof, der auf den meisten Bahnsteiggleisen über die gleiche signaltechnischen Möglichkeiten verfügt, finden während 24 Stunden nur 6 Doppelbelegungen statt.

Bei Verspätungen, Unfällen und Betriebsstörungen auch in der S-Bahn wird eine kundenfreundliche Disposition mit richtiger Steuerung der Züge und der Reisendenströme im barrierebehafteten Tiefbahnhof kaum mehr möglich sein. Beim Liegenbleiben z.B. des vorderen Zuges (Lokschaden, Wagenschaden, Signalstörungen u.a.) ist das Nachfahren des 2. Zuges ausgeschlossen. Es bleibt nur das Umsetzen in ein anderes Bahnsteiggleis oder das Wenden des 2. Zuges mit Umleitung oder Nutzung des Kreisverkehrs über Cannstatt. Beide Möglichkeiten erfordern einen Führerstandwechsel mit Bremsprobe, der aber nach meinem Kenntnisstand vom EBA im geneigten Tiefbahnhof nicht zugelassen wurde. Auch der Kreisverkehr bietet nur beschränkte Möglichkeiten zur Umleitung. So könnte z.B. der 2. Zug im Gleis 1 bei nicht möglicher Ausfahrt in Richtung Flughafen wenden und über Cannstatt — Plochingen nach Tübingen oder Ulm fahren, jedoch ohne Halt am Flughafen. Eine Umleitung der Gäubahnzüge über Plochingen — Tübingen — Rottenburg — Horb verhindert die nicht elektrifizierte Strecke Tübingen — Horb. Das Ansetzen einer Diesellok bereits im Tiefbahnhof ist nicht gestattet.

Was ich hier beschrieben habe ist keine theoretische Fachsimpelei sondern entspringt meinen Erfahrungen nicht nur in der Disposition im Kopfbahnhof sondern auch meiner langjährigen Erfahrung als Leiter der Oberzugleitung bei der Bundesbahndirektion Stuttgart (heute Betriebsleitung in Karlsruhe) mit direktionsweiter Disposition bei allen Arten von Unfällen, Betriebsstörungen oder Verspätungen. Kurzum, die Fahrplangruppe des Kopfbahnhofs hätte nie einen solchen Gleisbelegungsplan erstellt und ich hätte diesen als Leiter des Hautbahnhofs auch nie genehmigt.

Abschließen darf ich dieses Schreiben mit den gemachten Erfahrungen zusammen mit einem Fernsehteam des SWR zur Überprüfung der Halte von Fernverkehrszügen im Kopfbahnhof am Freitag 8. Juli (beenden). Der Zuglauf war erheblich verspätet. Ein ICE war später 110 Minuten, 1 ICE später 20 Minuten und Wochenendverkehr mit vielen Reisenden. Der verspätete ICE benötigte 8 Minuten Aufenthalt durch Warten auf Reisende und eine unbekannte Ursache, ein EC erhielt 3 Minuten Zusatzverspätung durch Einladen eines Rollstuhlfahrers mit dem Hebegerät. Ein turbulenter Reisetag, der mit der großen Zahl verfügbarer Bahnsteiggleise ohne Änderung der Gleisbelegung nur im Kopfbahnhof so möglich war. Die verfügbare Bahnsteigfläche ermöglichte das Warten vieler Reisenden auf 2 und 3 nachfolgende Züge.

Lieber Herr Dr. Heimerl, nicht nur das wissenschaftliche Aufarbeiten der Fragen Haltezeiten und Leistungsfähigkeit eines Bahnhofs bringt glaubhafter Aussagen über die Akzeptanz des Systems Eisenbahn bei den Reisenden, unseren Kunden. Auch die Kenntnis über den realen Ablauf eines Fahrplantages mit seinen vielen Erfahrungen vor Ort bringt unersetzbare Erfahrungen mit sich.

Ihnen alles Gute für die Zukunft und auch den Wunsch zum
gesundheitlichen Obenbleiben

Ihr
Egon Hopfenzitz

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Stresstest Arbeitsplätze: Die nächste S-21-Seifenblase platzt

Am 20. Juli um 19:30 Uhr im Gewerkschaftshaus Stuttgart:

Vorstellung und Diskussion der Studie des IMU-Instituts zu den „Beschäftigungswirkungen von Stuttgart 21“ am 20. Juli 19.30 Uhr im großen Saal des Gewerkschaftshauses Stuttgart

Dass „Stuttgart 21“ 24.000 Arbeitsplätze schaffen würde, ein Jobmotor für die Region sei, war von Anbeginn an eines der Schlüsselargumente für das Projekt. Auch Teile der Gewerkschaftsbewegung und der SPD zeigten sich von diesen spektakulären Beschäftigungswirkungen beeindruckt.

Das IMU-Institut ist den behaupteten Beschäftigungswirkungen nachgegangen und kommt in seinem Gutachten zu dem ernüchternden Ergebnis:
Stuttgart 21 ist kein Jobmotor. Mit der deutlich kostengünstigeren Alternative K21 können die gleichen bescheidenen Beschäftigungseffekte erzielt werden. Die Beschäftigungseffekte scheiden damit als Argument für S21 aus.

In der Veranstaltung werden Dr. Hermann Biehler (IMU München), Dr. Detlev Sträter (IMU München), Dr. Martin Schwarz-Kocher (Leiter des IMU-Instituts Stuttgart) das Gutachten vorstellen. Zur anschließenden Podiumsdiskussion haben wir führende Vertreter des DGB bzw. der IG Metall und der SPD eingeladen.

(18. Juli 2011 von Walli)
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