Medienberichte 11.06.2011

Basler Zeitung: Brand im Simplontunnel betrifft bis zu 14’000 Pfingst-Fahrgäste
Reuters: Kretschmann kritisiert Bau-Wiederaufnahme für Stuttgart 21
Südkurier: Der Brief des Anstoßes (Kefer an Hermann)(a.d.R. Brief als pdf)
Rail o Motive: Stuttgart 21: Ein Danaergeschenk für Grube und Kefer
Stuttgarter Nachrichten: Stuttgart 21: Grundwasser: Neues Verfahren nötig
dapd: Streit zwischen Bahn und Landesregierung eskaliert
StZ/dapd: „Unternehmer gegen Stuttgart 21“ – Verständnis für die Regierung
DerTagesspiegel: Kretschmann kritisiert Bahn für Wiederaufnahme der Bauarbeiten an „Stuttgart 21“
Deutschlandradio: „Klug und weise gehandelt“: Stuttgart-21-Gegner stärken
Landesregierung den Rücken

AFP: Grube: Stuttgart 21 ist ein sehr gutes Projekt
Roadrunnerswelt:Landesregierung kontert, neues Planfeststellungsverfahren möglicherweise nötig
SWR: Bahn-Chef verteidigt weitere S21-Bauarbeiten
europe online:Bahnchef Grube verteidigt Wiederaufnahme der Bauarbeiten
Neue Züricher Zeitung: Deutsche Bahn wird «Stuttgart 21» weiterbauen
einundzwanzig: „Es geht darum, den demokratischen Makel des Projekts zu beseitigen“
Focus/dpa: S-21-Gutachten: Neues Planfeststellungsverfahren nötig

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 11.06.2011

Schwerpunkt zum Gemeinderatsbeschluss zum Bürgerbegheren: Reportage, Interview und Hintergrundinfos

Artikel bei einundzwanzig vom 10.06.2011:

„Es geht darum, den demokratischen Makel des Projekts zu beseitigen“

Nachgefragt bei den Initiatoren: „Wir werden den Weg über verschiedene Instanzen beschreiten“

Hintergrund: Bürgerbegehren über den Ausstieg der Stadt aus dem Projekt Stuttgart 21

Artikel bei einundzwanzig lesen:

Weitere Informationen: Bürgerbegehren Stuttgart

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Schwerpunkt zum Gemeinderatsbeschluss zum Bürgerbegheren: Reportage, Interview und Hintergrundinfos

Wiederaufnahme der Baumaßnahmen

Hier der aktuelle Zeitplan der DB für die Kalenderwoche 24 bis 29!

„Wir müssen damit rechnen das in der nächsten Woche mit dem Bau begonnen wird und wir müssen damit rechnen das es am Anfang sanft anfängt und das wir dann in 3-4 Wochen die grossen dicken Bagger vor dem Bahnhof haben werden!“

Winfried Hermann zur Wiederaufnahme der Baumaßnahmen in der Tagesschau ab Minute 8:47:
tagesschau.de – Lenkungskreis „Stuttgart 21“: Deutsche Bahn hebt selbst verhängten Bau- und Vergabestopp wieder auf (Sendungsbeitrag115008)

Veröffentlicht unter Deutsche Bahn, Verkehrsminister, Video, Winfried Hermann | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für Wiederaufnahme der Baumaßnahmen

Gutachten zum Grundwassermanagement

Das Gutachten finden Sie hier – Landesumweltministerium Baden-Württemberg:
Gutachten zum Grundwassermanagement bei Stuttgart 21: Neues Planfeststellungsverfahren erforderlich

Veröffentlicht unter Grundwassermanagement, Gutachten, Landesumweltministerium, Planfeststellungsverfahren, Stuttgart 21 | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentare deaktiviert für Gutachten zum Grundwassermanagement

Stellungnahme von Winfried Hermann auf youtube

Hier erklärt Winfried Hermann die heutige Entscheidung:

Veröffentlicht unter Allgemein, Video, Winfried Hermann | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Stellungnahme von Winfried Hermann auf youtube

Propagandabüro meldet sich erneut zu Wort

Die Propagandamaschinerie läuft auf vollen Touren. Mit dicken Backen wird der Fortgang des Projekts verkündet. Die Befürworter dürfen sich warm anziehen – und sich unseres Widerstands gewiss sein!
Doch lesen Sie selbst, was für die Deutsche Bahn vertretbar ist:

Von: Kommunikationsbüro Bahnprojekt Stuttgart-Ulm
Antworten an: Kommunikationsbüro Bahnprojekt Stuttgart-Ulm
presse.s@deutschebahn.com

Datum: 10. Jun 2011, 17:00:38 +0200
An: Betreff: Weitere Baumaßnahmen Gutachten UM

Sehr geehrte …,

mit dem nachstehenden Link öffnen Sie die aktuelle Presseinformation des Kommunikationsbüro Bahnprojekt Stuttgart – Ulm. (Anm. d. Red.: rettet dem Dativ!)

Bahn beginnt mit ersten Baumaßnahmen im Bereich der Baustelle am Nordflügel am kommenden Dienstag
Projektsprecher weist in diesem Zusammenhang Aussagen eines Gutachtens zum Grundwassermanagement zurück

(Stuttgart, 10. Juni 2011 ) In der heutigen Lenkungskreissitzung wurde beschlossen, dass die Bauarbeiten für Stuttgart 21 in der nächsten Woche weitergehen. Am kommenden Dienstag, den 14. Juni werden im abgesperrten Baustellenbereich am Nordflügel weitere vorbereitende Arbeiten zur Baustelleneinrichtung für die künftigen Arbeiten zum Technikgebäude stattfinden.

Über weitere Maßnahmen wird nächsten Mittwoch detailliert informiert.
Projektsprecher Wolfgang Dietrich weist Aussagen eines heute Nachmittag vom Umweltministerium noch veröffentlichten Gutachten zum Grundwassermanagement zurück: „Ich bin sehr verwundert, dass im Anschluss an den heutigen Lenkungskreis, in dem alle Projektpartner, also auch das Land, an einem Tisch saßen, plötzlich ein Gutachten zum Grundwassermanagement ebenfalls vom Land veröffentlicht wird. Klar ist: Die Feststellungen in dem vom Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg in Auftrag gegebenen Gutachten zum Grundwassermanagement von Stuttgart 21 sind nicht haltbar. Ein neues Planfeststellungsverfahren wird definitiv nicht erforderlich sein. Das Ganze ist ein durchsichtiger Versuch, mit einem offenkundigen Gefälligkeitsgutachten das Vorhaben und die geplanten weiteren Baumaßnahmen in Frage zu stellen.“
Es handelt sich dabei allein um ein aufgrund der erhöhten Mengen notwendiges wasserrechtliches Änderungsverfahren, welches die Deutsche Bahn beim Eisenbahnbundesamt bereits beantragt hat. Dabei wird geprüft, inwieweit diese Mehrmengen vertretbar sind.
Dies hat keine aufschiebende Wirkung und steht damit anderen Baumaßnahmen nicht im Wege. Die Mengenerhöhung ist nach Auffassung der Deutschen Bahn vertretbar.

(10.06.2011 von Walli)
Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Propagandabüro meldet sich erneut zu Wort

Landesregierung lässt Bahn auflaufen

Ein spannungsreicher Tag neigt sich dem Ende.

Die Projektbefürworter von Bahn und Stadt, Grube, Kefer, Schuster und Co. sahen sich heute schon als Sieger und verkündeten eine sofortige Aufnahme der anstehenden Arbeiten. Vor allem würde nach Pfingsten mit Hochdruck am Grundwassermanagement gearbeitet. Sie ließen großmundig durch die Presse verbreiten, dass Stuttgart 21 weitergebaut werden würde und die Grün-Rote Landesregierung keinen Baustopp beantragt habe.
z.B. WELT: Bahn nimmt Bauarbeiten für Stuttgart 21 wieder auf

Soweit war das auch alles korrekt. Es gab auch für die Landesregierung keinen Grund sich von der Bahn erpressen zu lassen!

Denn die Landesregierung hatte ein weiteres Ass im Ärmel:
Am späten Nachmittag kam das Landesumweltministerium mit dieser Pressemeldung ins Spiel:
Gutachten zum Grundwassermanagement bei Stuttgart 21: Neues Planfeststellungsverfahren erforderlich
Da werden wohl die Herren von der Bahn und der (noch) OB Schuster ziemlich blöd aus der Wäsche geschaut haben!
Das zentrale und projektwichtigste Bauvorhaben, das Grundwassermanagemment, muß also neu planfestgestellt werden!
Dies kommt nicht nur einem Baustopp gleich, sondern im Prinzip ist damit das Projektaus von Stuttgart 21 nahezu „unumkehrbar“.
Es würde das Projekt Stuttgart 21 um mindestens 2-3 Jahre nach hinten werfen und damit sämtliche bisherigen „Kalkulationen“ der Bahn hinfällig machen (was ja laut Kefer zu einer extremen Verteuerung des Projekts führen würde.).

Jetzt bleibt nur auf ein gekränktes Dementi der Bahn zu warten und sich darüber zu amüsieren.

Veröffentlicht unter Deutsche Bahn, Grundwassermanagement, Gutachten, Landesregierung, Landesumweltministerium, Planfeststellungsverfahren, Stuttgart 21 | Verschlagwortet mit , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Landesregierung lässt Bahn auflaufen

Medienberichte 10.06.2011

Umweltministerium: Gutachten zum Grundwassermanagement bei Stuttgart 21: Neues Planfeststellungsverfahren erforderlich
Deutschlandfunk: Bahn bringt Grüne und SPD zusammen
taz: Bahnprojekt Stuttgart 21 – Na denn Protest!
Focus: Stuttgart 21- Jahrelange Verzögerung möglich
dapd: Gutachten: Grundwasserentnahme für „Stuttgart 21“ nicht rechtens
FAZ: Bahn: Am Dienstag wird weitergebaut
SWR: S21-Grundwassermanagement weiter umstritten
Stuttgarter Nachrichten: Villa Reitzenstein – Stuttgart 21: Draußen wird protestiert
dapd: Hauk: Hermann soll ‚Stuttgart 21‘-Gegner beruhigen
RP: „Stuttgart 21“ wird weitergebaut – Gegner planen neue Protestwelle
ReadersEdition: Stuttgart 21: Grün-Rot lässt Grube ins Leere laufen
ddp direct: Die richtige Entscheidung von Ministerpräsident Kretschmann
SWR: Verkehrsminister Hermann kritisiert Bahn wegen Stuttgart 21
SWR: Bahnprojekt Stuttgart 21 wird zunächst weitergebaut
dapd: „Stuttgart 21“: Dahlbender (BUND) erwartet verstärkte Proteste
Schwäbische Zeitung: Bahn nimmt Bauarbeiten für Stuttgart 21 wieder auf
Stern: Die Bahn baut wieder an Stuttgart 21
ZDF heute: Stuttgart 21 wird weitergebaut
Focus: Projektsprecher Dietrich: Weiter mit Augenmaß
RTL: Stuttgart 21: Eisebunnsprojet gëtt elo weidergebaut
DerTagesspiegel: Grün-Rot verzichtet angeblich auf Baustopp-Antrag
SWR: Lenkungskreis zu S21 verhandelt über Baustopp
Badische Zeitung: Leitartikel: Recht und Politik im Widerstreit
Augsburger Allgemeine: Stuttgart 21: Bahngegner blockieren wieder Baustelle
regioTV: Sitzblockade im Anzug
Spiegel.de: Entscheidung über Bahnhofsprojekt: Stuttgart 21 wird weitergebaut

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 10.06.2011

Noch-OB Schuster freut sich

Laut Schuster war der „Schwebezustand nicht länger hinnehmbar“. Lesen Sie hierzu die Mitteilung des Pressedienstes: LHS-Lenkungskreis S21-1006

Herr Schuster, Sie haben doch keinen blassen Schimmer, was die Menschen in unserer Stadt umtreibt, was für unsere Stadt gut ist und was die mobilitätseingeschränkten Menschen benötigen und wichtig ist. Doch anders wird ein Schuh draus: Sie, Herr Schuster, sind für diese Stadt und uns Bürgerinnen und Bürger nicht länger hinnehmbar. Treten Sie zurück!

Veröffentlicht unter Allgemein, mobilitätseingeschränkte, Oberbürgermeister, Wolfgang Schuster | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für Noch-OB Schuster freut sich

Presseerklärung: Baustopp-Lüge der Bahn wird nicht belohnt!

Kein Steuergeld für die Verschleierung der S21-Pannen

Stuttgart, 10. Juni 2011: Stuttgart, 10.6.2011:Die Parkschützer begrüßen es, dass die grün-rote Landesregierung auf die Erpressungs- und Ablenkungsmanöver der Bahn nicht hereinfällt. Anders ist Bahnchef Grubes Angebot „Baustopp gegen Steuergeld“ nicht zu deuten: Der von der Bahn großzügig verkündete Baustopp wurde in den vergangenen Wochen nie eingehalten. Das haben die Parkschützer mit Fotos und Videos ausführlich dokumentiert, und das wird auch durch die täglichen Räumungen von Sitzblockaden in den letzten zwei Wochen deutlich. Für einen Baustopp brauchen Baustellenzufahrten nicht geräumt zu werden. Jeweils direkt nach der Räumung konnten auch Medienvertreter sehen, wie mehrere Montagefahrzeuge und Arbeiter auf das Gelände des Grundwassermanagements fuhren, um dort zu arbeiten. Auch im Südflügel und an den Bahnsteigen direkt im Bahnhof wurde intensiv weitergebaut, auch z.B. in den vergangenen Nächten. Im Gegensatz dazu fehlen der Bahn nach wie vor die für das Grundwassermanagement notwendigen Genehmigungen, denn die im Planfeststellungsverfahren gemachten Angaben zu Wassermengen und Beschaffenheit der geologischen Schichten haben sich als falsch erwiesen. Die Bahn hat zwar die Änderung beantragt, nicht aber die notwendigen Untersuchungen und Unterlagen vorgelegt.

„Die Bahn wollte sich den Deckmantel namens ‚Baustopp‘ teuer bezahlen lassen; gut dass der Ministerpräsident sich auf dieses Spiel nicht eingelassen hat“, sagt Matthais von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Die Bahn baut seit Wochen überall da weiter, wo es geht und wo sie Auftragnehmer findet. Alle Bauabschnitte, die keine Baufirma übernehmen will, bezeichnet die Bahn hingegen als ‚Baustopp‘. Für dieses Planungschaos auch noch Millionen Steuergelder kassieren zu wollen, ist einfach nur dreist. Nun ist es Ramsauers und Merkels Aufgabe, Bahnchef Grube zur Vernunft zu bringen und den technisch dringend überfälligen Baustopp durchzusetzen. Wer, wie die Bahn, nur weiß, dass die Pläne, die er hat, falsch sind, darf nicht auf Kosten der Allgemeinheit einfach mal losbauen. Je mehr die Bahn abreißen und bauen wird, umso mehr werden die Menschen in Stuttgart wieder auf die Straße gehen, friedlich demonstrieren und sich den Bauarbeiten in den Weg setzen.“

Seit über einem Jahr wird der Nesenbachdüker, ein großer Abwasserkanal, der den geplanten Tiefbahnhof unterquert, nicht tiefer gelegt. Das Techniktiefgebäude wird von der Baufirma Wolf&Müller nicht begonnen, weil diese das Absacken des Bahnhofsgebäudes befürchtet. Den Tunnelabschnitt unter dem Daimler-Gelände in Stuttgart-Untertürkheim will ebenfalls keine Baufirma bauen, weil dies wohl für die angegebenen Preise nicht machbar ist. Der Filderbahnhof ist seit neun Jahren noch nicht einmal zur Planfeststellung ans Regierungspräsidium weitergeleitet, weil ihm die planerische Reife fehlt, so das Eisenbahnbundesamt. Dem Grundwassermanagement fehlt die Genehmigung, da die Bahn zugeben musste, dass die ursprünglich gemachten Angaben falsch sind. Die für die Prüfung der Änderung notwendigen Untersuchungen und Unterlagen hat die Bahn noch nicht vorgelegt.

(10.06.2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Parkschützer, Presseerklärung | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung: Baustopp-Lüge der Bahn wird nicht belohnt!

Pressemitteilung: Entscheidung des Gemeinderates: Bürgerbegehren zu Stuttgart 21 unzulässig.

Pressemitteilung des Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 und der Juristen zu Stuttgart 21

An dieser Stelle veröffentlicht, da auf den Seiten der Herausgeber noch nicht zu finden.

SPD versteckt sich mit CDU und FDP hinter zweifelhaftem Rechtsgutachten, das noch die Interessen der alten Landesregierung vertritt, um Bürgerentscheid zu verhindern.

Zumindest ist jetzt der Weg frei, die entscheidenden Rechtsfragen vor Gericht zu klären.

Heute hat der Stuttgarter Gemeinderat das Bürgerbegehren auf Zulassung eines Bürgerentscheids über den „Ausstieg der Stadt aus dem Projekt Stuttgart 21“ als angeblich unzulässig abgewiesen.
Axel Wieland, Vertrauensperson des Bürgerbegehrens, kritisiert die SPD-Fraktion, die zusammen mit der CDU und FDP nach wie vor die Interessen der alten Landesregierung und des Stuttgarter Oberbürgermeisters vertritt, als hätte es am 27. März keine Landtagswahl mit dem klaren Votum für mehr Bürgerbeteiligung gegeben: „Man kann sich nicht für eine Abstimmung auf Landesebene einsetzen und dies seinen Bürgern vor Ort verwehren, die am meisten von dem Projekt betroffen sind“.

Der Gemeinderat folgt einem Rechtsgutachten, dessen Verfasser den Interessen der alten Landesregierung verpflichtet waren, weil sie diese in der der gleichen Rechtsfrage der Zulässigkeit der Mischfinanzierung des Bahnprojektes schon seit 2007 beraten haben. „Es ist bedauerlich, dass gerade die SPD-Fraktion nicht dem Gutachten des unabhängigen Verfassungsrechtlers Prof. Dr. Hans Meyer sondern einem zweifelhaften Rechtsgutachten folgt, das nicht neutral ist, sondern allein den Interessen der alten Landesregierung und den politischen Ambitionen des OB dient“, fügt Bernhard Ludwig, ebenfalls Vertrauensperson des Bürgerbegehrens und Mitglied im Arbeitskreis Juristen zu Stuttgart 21, an.

„Bürgerbeteiligung sieht anders aus! Aber nun ist zumindest der Weg frei, die Streitfragen vor den Gerichten zu klären, wo sich die Stadt nicht mehr mit wolkigen Erklärungen und interessengeleiteten Gutachten aus der Affäre ziehen kann“, ergänzt Sigrid Klausmann-Sittler.

„Um die finanziellen Risiken für die Stadt zu minimieren fordern wir einen sofortigen Baustopp bis zur endgültigen Klärung der schwerwiegenden verfassungsrechtlichen Bedenken gegen die Finanzierungsverträge“, fügt Axel Wieland hinzu.

Das Bürgerbegehren ist entgegen der Auffassung der Mehrheit im Gemeinderat sowie des Rechtsgutachtens der Kanzlei Dolde, Mayen & Partner zulässig:

Die Stadt versucht mit dem Argument, ihr verfassungswidriges Handeln genieße gewissermaßen „Bestandsschutz“, ein rechtmäßiges Bürgerbegehren zu verhindern.

Das Bürgerbegehren verfolgt kein rechtswidriges Ziel, weil es nicht gegen gültige Verträge verstößt. Denn diese Verträge sind wegen Verstoßes gegen das grundgesetzliche Verbot der Mitfinanzierung von Bundesaufgaben durch das Land (einschließlich Stadt, Region und Flughafen) nichtig. Sie können deshalb auch aus wichtigem Grund (vorsorglich) außerordentlich gekündigt werden. Der Stadt scheint nicht einmal der allgemeine Rechtsgrundsatz bekannt zu sein, dass Dauerschuldverhältnisse stets aus wichtigem Grund gekündigt werden können. Prof. Dolde und der Stadt sind offenbar die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften zur außerordentlichen Kündigung (§ 314 BGB, § 723 BGB) entgangen. Diesen Fehler hat Prof. Dolde bereits in seinem Gutachten vom 05.10.2010 zum Volksentscheid gemacht.

Das Rechtsgutachten weist weitere handwerkliche Fehler auf. Prof. Dr. Hans Meyer hat seine Kernaussage bereits als „abwegig“ bezeichnet. Die herrschende Meinung hält Mischfinanzierungen für unzulässig. Auch das Bundesverkehrsministerium hat bereits 2007 die Mitfinanzierung von Schienenprojekten durch die Länder als unzulässig bezeichnet (BT-Drs. 15/5855 im Anhang). Selbst wenn man eine Mischfinanzierung für zulässig hielte, so hat das Gutachten von Prof. Dr. Dolde und Dr. Porsch einen schweren Mangel: Es stützt sich auf eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts (BVerwGE 81, 312, 314), wonach „die Höhe der Mitfinanzierung […] dem Anteil der Verpflichtung des Aufgabenträgers zur Aufgabenwahrnehmung entsprechen“ muss. Hierbei soll der Stadt ein Beurteilungsspielraum zustehen. Dieser Beurteilungsspielraum entbindet aber nicht von der Pflicht, eine sachliche Begründung zu liefern. Die Stadt hat jedoch nicht begründet, aus welchem sachlichen Grund sie einen Finanzierungsanteil ohne Risikobeteiligung (Kosten von 3.076 Mio. EUR) von 1%, an der Risikovorsorge von 18% und an den Gesamtkosten von 4.526 Mio. EUR von rund 6% vereinbart hat. Die gleiche Ungereimtheit gibt es beim Landesanteil: dieser liegt ohne Risikobeteiligung bei knapp 20% und mit Risikobeteiligung bei knapp 30%. Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb das Gewicht der Aufgaben der Stadt und des Landes größer wird, wenn die Kosten des Projekts steigen.

Ob die Finanzierungsverträge nicht auch wegen der verfassungswidrigen Mitfinanzierung durch das Land (einschließlich Region und Flughafen) nichtig sind, haben Prof. Dr. Dolde und Dr. Porsch sowie die Stadt überhaupt nicht geprüft.

„Die Projektfinanzierung wurde offenbar willkürlich auf dem Basar ausgehandelt und Prof. Dr. Dolde sollte nachträglich einen rechtlichen Persilschein ausstellen“, kommentiert Rechtsanwalt Ludwig.

Die 6-Wochenfrist für das Bürgerbegehren ist nicht abgelaufen. Die Gemeinderatsbeschlüsse, die diese Frist ausgelöst haben sollen, zielen selbst auf eine verfassungswidrige Mischfinanzierung ab und sind daher nichtig. Nichtige Beschlüsse lösen keine Fristen aus. Das ist das Wesen der Nichtigkeit.

Das Bürgerbegehren ist auch nicht deshalb ausgeschlossen, weil es sich auf die Haushaltssatzung bezöge. Das wäre nach der Rechtsprechung des Verwaltungsgerichtshofs in Mannheim nur dann der Fall, wenn es unmittelbar die Haushaltssatzung betreffen würde, nicht aber, wenn es um die finanzielle Beteiligung der Gemeinde an einem Projekt geht (vgl. VGH Mannheim, Beschl. v. 08.04.2001, Az.: 1 S 303/11, Rn. 13).

Das Bürgerbegehren zielt nicht auf die rechtsverbindliche Feststellung der Nichtigkeit der Mitfinanzierung der Stadt durch einen Bürgerentscheid ab. Dafür würde dem Gemeinderat auch die Zuständigkeit fehlen. Die Stadtverwaltung und das Rechtsgutachten missverstehen die eindeutigen Anträge im Bürgerbegehren. Es geht darum, dass die Stadt die Maßnahmen ergreift, die sich aus ihrer Bindung an das Grundgesetz ergeben: die verfassungswidrige Mischfinanzierung zu unterlassen und dies den Vertragspartnern mitzuteilen.

Das Bürgerbegehren ist ausreichend begründet. Die Verfassungswidrigkeit der pauschalen Mischfinanzierung des Bahnprojekts und die vorsorgliche Kündbarkeit der zugrundeliegenden Verträge aus wichtigem Grund ergeben sich aus der in dem Bürgerbegehren genannten Verfassungsnorm. § 21 Abs. 3 GemO schreibt im Übrigen nur vor, dass das Begehren begründet werden muss. Die Auffassung der Stadt, es müsse begründet werden, warum die 6-Wochen-Frist für kassierende Bürgerbegehren nicht eingreift, ist in der Gemeindeordnung nicht vorgesehen.

(09.06.2011 von Fritz Mielert)
Veröffentlicht unter Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, Axel Wieland (BUND), Bürgerbegehren, Juristen zu Stuttgart 21, Pressemitteilung | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für Pressemitteilung: Entscheidung des Gemeinderates: Bürgerbegehren zu Stuttgart 21 unzulässig.

Fotos von der Unternehmer-Sitzblockade

Donnerstag, 9.6.2011, 5:30 Uhr bis 9:45 Uhr, ca. 100 Sitzende, die meisten davon Unternehmer gegen S21. Laut Polizei insgesamt 150 Teilnehmer.

IMG_6495

Fotos: Petra Weiberg
Weitere Fotos von Alexander Schäfer.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Fotos von der Unternehmer-Sitzblockade

Medienberichte 09.06.2011

Frankfurter Rundschau: Privatbahnen: Klage gegen Stuttgart 21
junge Welt: »Das ist keine Illusion, sondern eine klare Chance«
Stuttgarter Zeitung: Klares Nein zu einem Bürgerentscheid
Süddeutsche Zeitung: Parkschützer blockieren Baustelle
Stadt Stuttgart: Gemeinderat hält Bürgerbegehren zu S21 für nicht zulässig
WirtschaftsWoche: S21: Showdown in Stuttgart
Zughalt: VCD: Weiterbau der Bahn bei Stuttgart 21 auf eigenes Risiko
SWR: Zerreißprobe Stuttgart 21 – Bauen oder zahlen?
Badische Zeitung: Wie funktioniert der Stresstest – und was bringt er?
SWR: Entscheidung über Bürgerbegehren gegen S 21
Stuttgarter Nachrichten: Stuttgart-21-Proteste –  Baustellenblockierer im Businesslook
FAZ: Bahn hat keinen Plan B für den neuen Stuttgarter Hauptbahnhof
Stadt Stuttgart: „Der Beschlussantrag der Verwaltung sieht vor, den Bürgerentscheid nicht zuzulassen“
Stuttgarter Zeitung: Kaum Chancen für einen Bürgerentscheid
Nordkurier: „Teach-in“ – Gegner von „Stuttgart 21“ haben den meisten einiges voraus
ZEIT: Über Verlierer und tragische Helden
Bönnigheimer Zeitung: Mehr Personal für sichere Bahnhöfe
Ludwigsburger Kreiszeitung: Regionalexpress hält auf offener Strecke

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 09.06.2011

KISS-Magazin stellt die Initiative Barriere-Frei vor

Herunterladen/öffnen des KISS-Magazins Ausgabe 01/2011 als PDF-DateiDas Stuttgarter Selbsthilfe-Magazin von der Selbsthilfekontaktstelle KISS in Stuttgart stellte in der Ausgabe 01/2011 auf Seite 10 unsere Initiative Barriere-Frei vor:

 

 

Initiative Barriere-Frei (IniBa) – Gegen Stuttgart 21

Wir verstehen uns als Bürgerinitia-
tive für alle Menschen mit und ohne
Mobilitätseinschränkungen, für die
Barriere-Freiheit und ebenerdige Bauten wichtig sind, also nicht nur behinderte Menschen, sondern z.B. auch Kinderwagen- und Fahrrad-Schieber, Senioren, (vorübergehend) kranke Menschen, Reisende mit Gepäck.Unsere “Initiative Barriere-Frei –
Gegen Stuttgart 21″ gibt es seit dem
14.11.2010 und besteht aus Körper-
behinderten (Rollstuhlfahrer, Gehbe-
hinderte), chronisch Kranken, schwer
Sehbehinderten, Blinden und Nichtbe-
hinderten. Wir treten zusammen u.a.
bei Demonstrationen auf und wollen
unser gesetzlich zustehendes Mitspra-
cherecht gemeinsam wahrnehmen.Wir wollen einen barriere-freien
Bahnhof und deshalb sind wir für
die Modernisierung des ebenerdigen
Kopfbahnhofs. Dieser ist wesentlich
besser barrierefrei, weil die Bahn-
steige ohne Hilfsmittel (Rolltreppe,
Aufzug) ebenerdig erreichbar sind.
Und wenn er renoviert und moderni-
siert wird, gibt es noch weniger Barrieren.
Notfällen (z.B. Feuer, Rauch) nicht
benutzbar. Besonders Rollstuhlfahrer
können keine Treppe hoch. Das „Ret-
tungskonzept“ der Bahn halten wir für
weltfremd und zynisch. Unsere Forderungen zur Barriere-Freiheit gelten für alle Bahnhöfe. Diese wollen wir barriere-frei erreichen, bequem und selbstständig ein-, aus- und umsteigen.Wenn „Stuttgart 21“ trotz allen Widerstandes gebaut werden sollte, fordern wir weitestgehende Barriere-Freiheit.
Aus diesem Grund haben wir uns dem
Bündnis Barrierefreies Stuttgart 21 –
„Bündnis BS21“ angeschlossen.Kontakt:
Initiative Barriere-Frei (IniBa)
E-Mail: barrierefrei(ät)gegenS21.de
Initiative Barriere-Frei
Veröffentlicht unter Behinderte, Eben bleiben!, Initiative Barriere-Frei, mobilitätseingeschränkte, Rollstuhlfahrer | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentare deaktiviert für KISS-Magazin stellt die Initiative Barriere-Frei vor

Wichtige Infos der aktiven Parkschützer

9. Juni, 5:30 Uhr: Etwa 40 Unternehmer gegen Stuttgart 21 beteiligen sich an der Sitzblockade vor dem Grundwassermanagement. Arbeitnehmer, Rentner und alle anderen dürfen auch kommen… 

9. Juni, 16:00: Gemeinderatssitzung zum Bürgerbegehren gegen S21 (ab 16:30), dazu Treffen vor Rathaus (angemeldete Versammlung).

10. Juni, 10:00: Lenkungskreis zu S21 in der Villa Reitzenstein, Richard-Wagner-Str. 15. Angemeldete Versammlung davor, mit den Leuten von „Stuttgart verrohrt“ (noch Kostüme frei zum mitmachen!).

E-mail-Aktion an Merkel und Ramsauer. Jetzt gleich mitmachen! Und an Freunde weiterempfehlen.

Neuer Arbeitkreis: Alternative Bahnhofs- und Parkführung für Gruppen/Schulklassen. Bitte Termin vereinbaren unter:
fuehrungen@gegen-stuttgart-21.de

Veröffentlicht unter Aktion, Allgemein, Termin | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Wichtige Infos der aktiven Parkschützer

Presseerklärung der Unternehmer gegen S21

Sitzblockade in Anzug und Krawatte
Unternehmer gegen Stuttgart 21 protestieren vor Bauzaun

Stuttgart, 9.6.2011: Ein ungewöhnliches Bild bietet sich morgen früh vor dem Grundwassermanagement für Stuttgart 21: Eine große Gruppe der Unternehmer gegen S21 beteiligt sich an der morgendlichen Sitzblockade – in Anzug und Krawatte bzw. im eleganten Hosenanzug. Dies ist vermutlich die erste Sitzblockade von Unternehmern in Deutschland. Die mehr als 40 Inhaber oder Geschäftsführer baden-württembergischer Unternehmen setzen damit ein entschlossenes Zeichen gegen den fortgesetzten Weiterbau von Stuttgart 21. Sie leiten Unternehmen der unterschiedlichsten Branchen und Betriebsgrößen. Sie fordern einen vollständigen Bau- und Vergabestopp sowie die Einstellung des Projektes Stuttgart 21, da das Projekt aus unternehmerischer Sicht nicht zu verantworten ist.

„S21 ist ökonomisch gesehen vollkommen unverantwortlich“, sagt Stefan Krüger, Geschäftsführer eines IT-Unternehmens und Pressesprecher der Unternehmer gegen Stuttgart 21. „Die Bahn handelt aus unternehmerischer Sicht verantwortungslos, wenn sie einfach weiterbaut, obwohl Teile von Stuttgart 21 noch nicht einmal per Planfeststellungsbeschluss genehmigt sind. Auch fehlen bis heute belastbare Kalkulationsunterlagen. Trotzdem schafft die Bahn in baulicher Hinsicht weitere Fakten. Dieses Risiko muss dann auch die Bahn tragen, nicht die Allgemeinheit.“

Die Kosten und die Leistungsfähigkeit des Projektes sind in elementaren Bereichen noch nicht geklärt: Zentrales Element des Projekts ist die Anbindung des Flughafens an den Fernverkehr. Für den Flughafen-Bahnhof ist aber bis heute noch nicht einmal ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet – den Plänen fehlt die notwendige Reife. Auf der geplanten und bereits begonnenen Neubaustrecke, die für die Funktionsfähigkeit von Stuttgart 21 unabdingbar ist, fehlen ebenfalls noch immer einige Planfeststellungsabschnitte, und zwar die geologisch hoch problematischen. Damit lassen sich umfangreiche Kostenblöcke der beiden Projekte noch nicht einmal annähernd bestimmen. Die Unternehmer gegen Stuttgart 21 fordern, dass die Bahn eine aktualisierte, glaubwürdige Projektkalkulation vorlegt und bis zu deren Vorlage einen Bau- und Vergabestopp einlegt.

Ein Bau- und Vergabestopp dient dem Schutz der Deutschen Bahn AG und der mit den Aufträgen betrauten Lieferanten. Sowohl die Verantwortlichen der DB als auch die potentiellen Auftragnehmer sind ausführlich über die gegenwärtige politische Dimension des Projektes informiert. Sollte das Projekt endgültig scheitern, können weder die Bahn noch ein anderes beteiligtes Unternehmen gegenüber der Stadt Stuttgart oder dem Land Baden-Württemberg Schadenersatzansprüche geltend machen. Allerdings können Schadenersatzforderungen gegenüber dem Bauherrn geltend gemacht werden. Die Deutsche Bahn AG kann die Verantwortung nicht auf die Allgemeinheit abwälzen, denn die Umstände treten nicht überraschend, sondern zwingend absehbar ein. Damit hat die Bahn mögliche Schäden bedingt vorsätzlich, mindestens aber grob fahrlässig herbeigeführt.

Die Unternehmer gegen S21 sind ein Zusammenschluss von inzwischen 950 Unternehmern, die sich nach reiflicher Prüfung gegen das Projekt gewendet haben. Die Unternehmer gegen S21 haben sich im Herbst 2010 gegründet. Mehrere Arbeitsgruppen beschäftigen sich mit Fragen des nachhaltigen Wirtschaftens, dem Kammer-Recht der IHK und der HWK, der Qualitätssicherung politischer Prozesse und der Kooperation mit bestehenden Wirtschaftsverbänden.

Einen großen Erfolg erzielten die Unternehmer gegen S21 mit ihrer Klage gegen die IHK Stuttgart. Im April 2011wurde der Kammer die unerlaubte Werbung für das Projekt S21 gerichtlich untersagt.

Veröffentlicht unter Aus!Sitzen, Presseerklärung, Sitzblockade, Unternehmer gegen S21 | Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung der Unternehmer gegen S21

K21-Ausstellung im Rathaus

Eröffnung der Ausstellung war am Dienstag, 7. Juni.

Besonders pikant ist das letzte Foto. Fällt Ihnen da etwas auf? Die graue Fläche auf dem A2-Gelände? Die bisher in den Modellen immer mit den viel kritisierten klobigen Häuserblocks zugepflastert war. Aha, heimlich das Modell an den Bürgerwillen angepasst…

Die K21-Ausstellung im Stuttgarter Rathaus dauert bis 22.07.2011.

Diese Ausstellung wurde initiert von den ArchitektInnen für K21.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für K21-Ausstellung im Rathaus

Offener Brief von Dr. Christoph Engelhardt an die Bahn

Ursula Eickhoff, Pressesprecherin Baden-Württemberg, Deutsche Bahn
Wolfgang Dietrich, Projektsprecher Bahnprojekt Stuttgart-Ulm

Sehr geehrte Frau Eickhoff,

mit Interesse habe ich die Mitteilungen der Bahn verfolgt betreffend meiner in der Eisenbahn-Revue International erschienenen Veröffentlichung zur Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21.

Die dpa veröffentlichte am 03.06.2011 einen Text mit der Aussage: „Die Bahn hatte die Berechnungen als «haltlos» zurückgewiesen.“ Die Rückfrage bei der dpa ergab, dass diese Aussage von Ihnen stammt. Die weiteren Begründungen dazu in dem dpa-Beitrag stammten offenbar aus der Pressemitteilung auf der Projekt-Homepage vom 01.06.2011 (siehe unten). Die dpa-Meldung erschien in unzähligen Medien (z.B. Stuttgarter Zeitung).

Sie sind sich selbstverständlich der rechtlichen Relevanz von öffentlichen Äußerungen bewusst, die das Ansehen einer Person betreffen. Deshalb bin ich mir sicher, dass Sie die folgenden Fragen zufriedenstellend klären können.

  • Meine Arbeit enthält nur wenige Berechnungen, etwa 4 × 8 = 32 oder 4 × 10 = 40 oder andere elementare Algebra, deren Ergebnisse auch nach sorgfältiger Prüfung nicht als „haltlos“ erscheinen.
  • Vielmehr scheinen Sie als „haltlos“ anzusehen, dass ich den Maximalwert großer deutscher Bahnhöfe von (im Bahnhofsdurchschnitt) rund 4 Zügen pro Gleis und Stunde als Ausgangspunkt nehme für eine Abschätzung der Leistungsgrenze für Stuttgart.
    Hier bin ich auch auf Gegenwind von Seiten der Kritiker von Stuttgart 21 gefasst, die argumentieren könnten, dass die Bahnhöfe in diesem Leistungsbereich mit vielen Doppelbelegungen schon „unter Stress“ stehen. Dieser Kritik halte ich stand, da die Abschätzung ja nur eine Obergrenze liefern soll.
  • Mutmaßlich geht Ihre Kritik aber in die andere Richtung, dass Sie die Anwendung des Maximalwerts als „haltlos“ ansehen, in dem Sinne, dass Sie mehr erwarten. Damit sind wir bei der zentralen Fragestellung meines Artikels.Aus meinem Blick auf die Praxis, beispielsweise auch bei anderen Bahnhofsneubauten, finde ich keinen „Anhalt“, mit der Leistungserwartung über das heutige Maximum wesentlich hinauszugehen. Vielmehr scheint die geplante Leistung für Stuttgart 21 gewissermaßen „haltlos“ weit über der Realität zu schweben. – Meine Frage ist: Was ist der Leistungsturbo von Stuttgart 21?Ich fordere die Bahn also hiermit heraus, nachvollziehbar argumentativ (nicht allein mit dem intransparenten Stresstest) darzulegen mit welchen betriebs- und 1 / 3fahrplantechnischen Maßnahmen der Leistungszuwachs auf die 49 Züge pro Stunde des Stresstests und die 60 Züge nach Ausbau der Zulaufstrecken (entsprechend 6,1 und 7,5 Zügen pro Gleis und Stunde, also 40 % bis 80 % über den heutigen Maximalwerten) bewerkstelligt wird, – bei guter Betriebsqualität.Das ließe sich ja grob aufschlüsseln: +x % ETCS, +x % moderne Weichensituation, –x % Bahnsteiggleisgefälle, –x % Engpässe … In kaufmännischen oder strategischen Betrachtungen nennt man eine solche Darstellung eine Überleitung. Vielleicht eine Übung, die die Ergebnisse des Stresstests verständlicher macht und die Potenziale zur Behebung der Überlastungen in den Bahnhöfen der Spitzengruppe deutlich macht.
  • Ich verstehe, dass Sie nicht mit mir einer Meinung sein müssen. Wo Sie aber meiner Arbeit vorwerfen „haltlos“ zu sein, also unbegründet oder aus der Luft gegriffen, müssen Sie im Einzelnen Ihren Vorwurf als „erweisbar wahr“ belegen, anhand meiner Arbeit. Man kann mir kaum vorwerfen, dass mein Versuch der Plausibilisierung der S21-Planung durch den Blick auf die Realität von Deutschlands Bahnhöfen vollkommen unbegründet ist.

Sehr geehrter Herr Dietrich,

in Ihrer Pressemitteilung vom 01.06.2011 kritisieren Sie meine Arbeit. Erlauben Sie, dass ich zu den einzelnen Punkten Stellung nehme.

  • Den Punkt, ob ich „in der Branche“ bekannt bin und ob „Manöver verfolgt“ werden, können wir gewiss schnell abhaken. Ich bin kein Verkehrswissenschaftler, ich bin promovierter Physiker, der lange Jahre als Analyst in der Konzernstrategie eines Dax-Konzerns arbeitete (Sie können hier Parallelen zum Werdegang von Dr. Rüdiger Grube erkennen). Dort lernt man, Planungen auf Vergleichswerte aus der Praxis zu beziehen und sich das Delta nachvollziehbar erklären zu lassen.
  • Mich haben die unzähligen Unaufrichtigkeiten in den Schlichtungsgesprächen auf der Befürworterseite bewegt, diese Untersuchung zu erstellen. Sie erinnern sich, Schlichter Dr. Heiner Geißler hatte zu Aufklärung und selbstständigem Denken aufgerufen.
  • Sie bezeichnen unverständlicherweise die Arbeit als „theoretische Betrachtungen“, obwohl vielmehr ein Vergleich mit der Praxis vorgenommen wird. Was daran theoretisch ist, bitte ich Sie mir zu erklären.
  • Lassen Sie mich eines richtig stellen – die Eisenbahner können da sehr pingelig sein: Ich habe nicht die „Kapazitäten verschiedener Bahnhöfe“ sondern die „erbrachte Leistung“ verglichen. Die Bahnhöfe, die hier Maximalwerte erreichen und nach einhelliger Ansicht an der Leistungsgrenze operieren, und überdies vergleichbar groß sind wie Stuttgart 21, markieren meiner Ansicht nach – das ist die These meiner Arbeit – eine Leistungsgrenze aus Praxissicht. Hier kann man in die Argumentation einsteigen und darlegen, was Stuttgart 21 so viel besser macht und um wie viel.
  • Ich stelle fest, dass Sie zu meinem in der Arbeit ausführlich begründeten Vorwurf, die Bahn habe ihre Glaubwürdigkeit hinsichtlich von Aussagen oder Untersuchungen der Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 massiv beschädigt, keine Stellung beziehen. Muss ich das als Eingeständnis auffassen?
  • Ich stelle fest, dass Sie bis heute die von mir aus den DB-Fahrplänen ermittelten Leistungskennwerte nicht in Zweifel zogen oder unter den Vorbehalt einer Prüfung stellten. Ich vermutete schon, dass solche Auswertungen bei der Bahn bereits vorlagen, was der schnellen Überprüfung mutmaßlich förderlich war.
  • Sie argumentieren, alle Bahnhöfe seien verschieden. In meiner Arbeit wird nichts anderes behauptet (und das sogar in gleicher Weise wie von Ihnen mit den unterschiedlichen betrieblichen Bedingungen und Fahrplankonzepten begründet). Der Punkt meiner Arbeit ist, dass laut den Planungen ein einziger Bahnhof in Deutschland in Zukunft sehr viel verschiedener sein soll: Stuttgart 21, mit einer Leistung 40 % bis 80 % über den heute maximal erreichten Leistungswerten von Bahnhöfen, die am Limit operieren. Ein Leistungswunder, das vielleicht nur noch nicht gebührend als solches gewürdigt wurde.
  • Dieser Leistungssprung erscheint so lange als „theoretisch“, als er nur durch intransparente Computersimulationen oder mit Modellrechnungen basierend auf unrealistischen Eingangsgrößen begründet wird. Insofern verweise ich auf meine oben getätigte Anregung, den „Leistungsturbo“ von Stuttgart 21 im Lichte der Praxis nachvollziehbar zu begründen.

Hochachtungsvoll,
Christoph Engelhardt
(Physiker, Analyst)

Veröffentlicht unter Bahnprojekt, Eisenbahn-Revue International, Offener Brief, S21-Projekt, Stuttgart 21 | Verschlagwortet mit , , , , | 2 Kommentare

Medienberichte 08.05.2011

Zeit: Bahn-Vorstand: Höhere Kosten wären nicht Ende von Stuttgart 21 (a.d.R. Kefer wird zitiert: „Wird es am Ende teurer, muss neu verhandelt werden. Aber es wäre nicht das Aus für das Projekt“ was nichts anderes als ein Projektaus bedeuten würde, da weder Bund noch Land höhere Zahlungen vertreten könnten!)

Stuttgarter Zeitung/dpa: Kefer zu Stuttgart 21: „Höhere Kosten bedeuten nicht das Aus“
dts: Deutsche Bahn glaubt nicht an ein Ende von Stuttgart 21
Frankfurter Rundschau: Stresstest für S 21 – „Das ist völlig unrealistisch“
RP: Stuttgart-21-Gegner blockieren Lkw-Zufahrt

Veröffentlicht unter Bahnmanager, Deutsche Bahn, Medienberichte, Nachrichten, Projekt, S21, S21-Kosten, S21-Projekt, Stuttgart 21, Volker Kefer, Zeitungsartikel | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 08.05.2011

Kurzbericht der Sitzblockade am GWM

Um 6.30 Uhr heute Morgen wollten die beteiligten Baufirmen mit sechs Baufahrzeugen auf das Gelände des Grundwassermanagements (GWM) fahren. Doch ca. 20 Gegner/-innen von Stuttgart 21 waren schon vor Ort und setzten sich den Fahrzeugen in den Weg. Die Polizei musste mit 24 Einsatzwägen anrücken, um die Sitzblockade zu räumen.

Der Betrieb des GWM gefährdet die Bäume im Park. Die geologischen Risiken sind hoch. Ohne GWM kann Stuttgart21 nicht gebaut werden.

Wir wollen mit unseren Sitzblockaden verhindern, dass die Baumaßnahmen für S21 ungestört und unbeachtet vorangetrieben werden. Wir halten diese Protestform für dasletzte Mittel, nachdem wir andere Möglichkeiten bereits ausgeschöpft haben. Wenn sich viele Menschen an den Blockaden beteiligen, kann der Bau von S21 vollständig gestoppt werden.

(08.06.2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Aus!Sitzen, Grundwassermanagement, Sitzblockade | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für Kurzbericht der Sitzblockade am GWM

Presseerklärung: Bürgerbeteiligung: Vollmundig versprochen, von SPD blockiert?

Stuttgart fordert: Bürgerentscheid zu Stuttgart 21 jetzt!

Stuttgart, 8. Juni 2011: Am Donnerstag, 9. Juni 2011 wird im Gemeinderat über das vorliegende Bürgerbegehren zur finanziellen Beteiligung der Landeshauptstadt an Stuttgart 21 abgestimmt. Dieses Begehren hatten die S21-Gegner mit 35.600 Unterschriften am 21. März 2011 bei OB Schuster eingereicht. Im Gegensatz zum Bürgerbegehren von 2007 und zum geplanten Volksentscheid auf Landesebene thematisiert das aktuelle Bürgerbegehren ausdrücklich die Verfassungswidrigkeit der finanziellen Beteiligung durch die Stadt. Im grün-roten Koalitionsvertrag versprechen SPD und Grüne Bürgerbeteiligung. Vor allem die SPD hat sich sehr für die Volksabstimmung über Stuttgart 21 eingesetzt. Dies nahmen die Senioren gegen Stuttgart 21 zum Anlass, bei den SPD-Stadträten nachzufragen, wie diese morgen abstimmen werden.

„Das Ergebnis unserer Umfrage bei den SPD-Stadträten spricht nicht von Bürgernähe“, sagt Gisela Heeb von den Senioren gegen Stuttgart 21. „Die meisten von ihnen waren erst gar nicht zu sprechen. Die Fraktionsspitze redet sich aus der politischen Verantwortung, indem sie die Entscheidung zu einer juristischen erklärt. Obendrein finden die SPD-ler viele gute Gründe, warum sie gerade jetzt nicht für die versprochene und eingeforderte Bürgerbeteiligung stimmen können. Es entstand der Eindruck, dass die Kontaktierten sich scheuen, öffentlich zu ihrer Meinung zu stehen. Angesichts der propagierten ‚neuen Bürgernähe ist das besonders enttäuschend. Wir hatten von unseren Stadträten mehr Aufrichtigkeit, Pflichtgefühl und Verantwortungsbewusstsein erwartet.“

Das vollständige Ergebnis der Umfrage:

  • Marita Gröger, Andreas Reißig, Monika Wüst und Dr. Maria Hackl haben weder auf E-mails, noch auf Anrufe (Anrufbeantworter) reagiert und waren über die Fraktionsgeschäftsstelle nicht erreichbar.
  • Dr. Roswitha Blind und Manfred Kanzleiter haben mit einem nahezu gleich lautenden Brief geantwortet (Schriftwechsel mit Dr. Roswitha Blind siehe Anhang).
  • Judith Vowinkel hat sich als einzige für K21 ausgesprochen und erklärt, zum jetzigen Stand das Bürgerbegehren zu unterstützen.
  • In einem Telefonat verwies Ariane Zürn auf das „zentrale“ Schreiben von Manfred Kanzleiter.
  • Hans Pfeifer (er ist bei der Abstimmung nicht in Stuttgart) sagte für die Zeit nach seinem Urlaub ein persönliches Gespräch zu.

Entscheidend bei der Abstimmung am Donnerstag wird das Votum der zehn SPD-Ratsmitglieder sein, die zusammen mit den Abgeordneten der Grünen, der Linken und SÖS eine absolute Mehrheit von 31 Mandaten stellen.

 

Anfrage der Senioren gegen Stuttgart 21 an Dr. Roswitha Blind, Fraktionsvorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion:

Sehr verehrte Frau Dr. Blind,
mit großem Interesse verfolge ich die Aktivitäten der SPD bezüglich Stuttgart21. Als langjährige SPD Wählerin und Befürworterin von K21 ist es mir ein besonderes Anliegen, speziell Ihre Haltung als Fraktionsvorsitzende zum Thema Volksentscheid zu kennen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir die 3 nachfolgenden Fragen beantworten könnten:
1. Demnächst wird im Gemeinderat über das Stuttgarter Bürgerbegehren zur Finanzierung von Stuttgart21 abgestimmt. Werden Sie im Gemeinderat für den Bürgerentscheid stimmen?
2. Was sagen Sie zu dem Widerspruch, dass die SPD auf Landesebene für einen Volksentscheid stimmt, den Bürgerentscheid im Gemeinderat dagegen ablehnt?
3. Was halten Sie von dem Volksentscheid zu Stuttgart21, der nun im Koalitionsvertrag vereinbart wurde?

 

Antwort von Dr. Roswitha Blind:
Der Gemeinderat hat es nicht in der Hand, einem Bürgerbegehren zuzustimmen oder es abzulehnen. Nach der Gemeindeordnung Baden-Württemberg ist seine Aufgabe einzig und allein, festzustellen, ob die rechtlichen(!) Voraussetzungen gegeben sind oder nicht. Der Gemeinderat hat also keinen politischen Entscheidungsspielraum. Er stellt nur die Rechtslage fest. Über die Rechtslage kann man manchmal streiten, aber dieser Streit ist keine politische Auseinandersetzung, sondern muss vor Gericht stattfinden.
Juristische Klärungen sind Sache der Gerichte, nicht Sache von politischen Gremien. Was übrigens das letzte Bürgerbegehren betrifft, so hat das VG entschieden, dass es tatsächlich nicht zulässig war, und die Kläger haben bemerkenswerterweise darauf verzichtet, in Revision zu gehen.

Nach unseren Informationen ist auch der neue Antrag auf Bürgerentscheid nicht zulässig. Zu Ihrer Information schicke ich Ihnen in der nächsten mail die entsprechende Beschlussvorlage samt dem Rechtsgutachten zu. Dieses scheint mir schlüssig zu sein.

Mit freundlichen Grüßen, auch im Namen der SPD-Gemeinderatsfraktion
Roswitha Blind

 

Bewertung der Argumente von Dr. Roswitha Blind aus Sicht der Senioren und der Parkschützer:

  • Die Gemeindeordnung sieht vor, dass der Gemeinderat über die Zulässigkeit des Bürgerentscheids abstimmt, nicht, dass ein Gericht darüber entscheidet.
  • Gerade weil ein juristischer Streit von einem Gericht entschieden werden muss, fordern Stuttgarts Bürger, dass die verfassungsrechtliche Frage der S21-Finanzierung von einem Gericht geklärt wird.
  • Ein gerichtliches Verfahren kostet viel Geld, eine Revision kostet noch mehr Geld. Im Gegensatz zu den Befürwortern von Stuttgart 21 können die Gegner nicht aus einem Millionen-Budget aus der Staatskasse schöpfen. Maßgeblich begründet wurde das Urteil damals mit einer zugesicherten Kapazitätssteigerung durch Stuttgart 21 die auch die Bahn inzwischen nicht mehr für realistisch hält (weit über die 49 Züge hinaus, die im Stresstest nun nachgewiesen werden sollen).
  • Das aktuelle Bürgerbegehren ist ganz anders begründet als das aus dem Jahr 2007. Die damalige Entscheidung kann also nicht als Referenz dienen.
  • Wenn im Land ein Volksentscheid über Stuttgart 21 juristisch zulässig ist, so muss das auch für den geforderten Bürgerentscheid über Stuttgart 21 gelten.
(08.06.2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Bürgerbeteiligung, Bürgerentscheid, Parkschützer, Presseerklärung, SPD, Stuttgart 21 | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung: Bürgerbeteiligung: Vollmundig versprochen, von SPD blockiert?

“Stuttgart 21″: Nur ein Baustopp ist technisch zu verantworten (Von Ingenieure gS21)

Ingenieure gegen Stuttgart 21:

Ingenieure wenden sich gegen riskanten Weiterbau in Stuttgart

Stuttgart: Die Bahn tut, als wäre der offizielle Baustopp ein Entgegenkommen der Bahn an die S21-Kritiker. In Wahrheit ist er aus technischer Sicht dringend erforderlich, denn nach wie vor sind grundlegende Fragen ungeklärt, die Ingenieure der Bahn haben in den vergangenen Wochen zahlreiche erhebliche Risiken dargelegt. Angesichts der vorliegenden Informationen halten die Ingenieure für den Kopfbahnhof jede weitere Bautätigkeit für unverantwortlich. Bahn-Management und Politik sollten diese technischen Probleme endlich ernst nehmen und den Bau endgültig stoppen.

Beispielsweise hat die Bahn inzwischen eingeräumt, dass die Angaben zur abzupumpenden Grundwassermenge in Höhe von 3 Mio. m³ im Planfeststellungsbeschluss PFA1.1 viel zu niedrig sind. Tatsächlich muss mehr als die doppelte Menge Grundwasser, nämlich 6,8 Mio. m³, für die Bautätigkeiten abgepumpt werden. Das hat juristische und praktische Konsequenzen. Zunächst erlischt damit das Baurecht der Bahn, denn es basiert auf Annahmen, die inzwischen als unzutreffend erkannt sind. Einen entsprechenden Änderungsantrag hat die Bahn kürzlich beim Eisenbahnbundesamt (EBA) eingereicht, die Beurteilung wurde von der Stadt Stuttgart als zuständiger unterer Wasserbehörde zunächst zurückgewiesen. Es fehlen detaillierte Unterlagen zu den Auswirkungen auf die Grundwasser-Verteilung und die Schüttung der Heil- und Mineralquellen sowie auf den Baumbestand im Park und auf die Stadtgebäude (Erdsetzungen infolge absinkenden Grundwasserstandes).

Nach den bereits 2006 in einem Tagungsband des Regierungspräsidiums veröffentlichten Untersuchungen unterschreitet man durch die vorgesehenen Grundwasserabsenkungen den Druckspiegel des Mineralwassers an manchen Stellen um bis zu 40m. Inzwischen weiß man, dass die Schichten zwischen Mineral- und Grundwasser durchlässiger sind als erhofft. Wenn nun erheblich mehr Wasser abgepumpt werden muss als ursprünglich vorgesehen, muss das Risiko für die Mineralquellen neu bewertet werden.

Die geplante Re-Infiltrierung des Wassers ist in vielen Bereichen ebenfalls nicht ausreichend untersucht. An vielen geplanten Brunnenstandorten enthält der Untergrund Anteile an wasserlöslichem Gips und Anhydrit, d.h. der Grund neigt zur Verkarstung. Werden in diesen Bereichen große Mengen Wasser infiltriert, ist die Stabilität unter Umständen gefährdet. Es ist unlauter, wenn die Bahn versucht, sich wie in den letzten Tagen durch Haustürgeschäfte mit betroffenen Hauseigentümern aus der Verantwortung zu stehlen anstatt die notwendigen geologischen Untersuchungen durchzuführen und offen zu legen.

Neben dieser zentralen Problematik besteht in vielen anderen Bereichen dringender Klärungsbedarf. An erster Stelle steht die Frage nach der Leistungsfähigkeit des geplanten Bahnhofes. Die aktuelle Untersuchung von Dr. Christoph Engelhardt legt nahe, dass die prognostizierten Zugzahlen nicht zu realisieren sind, der bestehende Kopfbahnhof damit deutlich leistungsfähiger bleibt. Ebenso ungeklärt ist die immer noch ausstehende Baugenehmigung für den angestrebten Filderbahnhof. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Rückfragen an:
Dipl.-Ing. Hans Heydemann, Sprecher der Ingenieure gegen Stuttgart 21
/ für den Kopfbahnhof, Tel. 0152-04820170
oder an:
Dr. Carola Eckstein von den Ingenieuren gegen Stuttgart 21 /  für den Kopfbahnhof, Tel. 0152-53684818.
Presseerklärungen und Hintergrundinfos / Presseportal: www.parkschuetzer.org/presse
Internet: www.ingenieure22.de und www.bei-abriss-aufstand.de

Quelle: Radio Utopie – “Stuttgart 21?: Nur ein Baustopp ist technisch zu verantworten (05.06.2011)

Veröffentlicht unter Baustopp, Deutsche Bahn, Grundwasser, Ingenieure gegen Stuttgart 21, Mineralwässer, Planfeststellung, S21, S21-Kritiker, Stuttgart 21 | Kommentare deaktiviert für “Stuttgart 21″: Nur ein Baustopp ist technisch zu verantworten (Von Ingenieure gS21)

S21 ist nicht „reif“ für einen Baubeginn

Financial Times (07.06.2011): Bahnprojekt Stuttgart 21: Das S21-Paradox

Herr Prof. Bodack äußerte sich (zu diesem Artikel) wie folgt und das  zeigt noch einmal mehr deutlich, dass Grube mit der Verlängerung des Baustopps der DB AG einen Gefallen tut und nicht uns der Gegnern von Stuttgart 21 (und somit Befürworter von Kopfbahnhof 21):

Liebe Freunde,
das müssen Sie verstehen: Die DB ist eine Aktiengesellschaft mit der Hauptaufgabe, Gewinn zu erzeugen. Solange irgend jemand etwas bezahlt, schafft das Gewinnchancen — also verbaut die DB AG das Geld, das sie erhält, und darf daraus bei staatlichen Zuschüssen 17% Eigenanteil abzweigen: Jede Milliarde Euro spült per se damit 170 Mio in die Verfügungsmasse der DB AG.
Dabei ist es in Stuttgart unmaßgeblich, ob die Anlage funktioniert oder fertig wird. Es wird das Geld verbaut, was zur Verfügung gestellt wird — wenn es nicht reicht, wird der Bau eingestellt, bis neues Geld fließt — so war es bei den meisten, vom Bund finanzierten Neubauvorhaben!
Da S21 — so die Aussage der DB AG — betriebswirtschaftlich kalkuliert, nicht „wirtschaftlich“ ist, wird die DB AG ganz konsequent keine Eigenmittel in dieses Projekt investieren — ja sie darf dies gar nicht!

Die Risikoanalyse der DB AG zeigt, dass das Großprojekt nicht „reif“ ist für einen Baubeginn: Ich habe ein Schreiben des EBA, in dem ausdrücklich erklärt wird, dass die bislang von der DB für den PFA 1.3 (Planfeststellungsabschnitt Flughafen-Bahnanlagen)¹ vorgelegten Pläne noch nicht die erforderliche Reife haben: Daher ist dieses Planfeststellungsverfahren bislang noch gar nicht eröffnet!

Beste Grüße
Karl-Dieter Bodack

(Prof. Dipl.-Ing. Karl-Dieter Bodack, M.S.)

zu ¹:
-> Filderbahnhof Stuttgart
-> Flughafenschleife Stuttgart
-> Flughafenkurve Stuttgart
-> Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen
-> Geschichte von Stuttgart 21
Veröffentlicht unter Bahnprojekt, Baustopp, Deutsche Bahn, Prof. Bodack, S21, Stuttgart 21 | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für S21 ist nicht „reif“ für einen Baubeginn

Winfried Kretschmann: „Großprojekte wie S 21 sind altes Denken“

Großprojekte wie Stuttgart 21 seien „altes Denken.“ Dabei bestehe eine moderne Infrastruktur in einem integralen Taktfahrplan, wie man ihn aus der Schweiz kenne. Dabei gehe es aber gewissermaßen um Software und nicht um Hardware. „Es kommt darauf an, den Blick auf die Software zu richten“, sagte Kretschmann, „dazu muss man nicht so ein Projekt machen.“

Den ganzen Artikel lesen:
Stuttgarter Zeitung (07.06.2011):
StZ im Gespräch: “Großprojekte wie S 21 sind altes Denken”

Veröffentlicht unter Großprojekte, Medienberichte, Ministerpräsident, Nachrichten, S21, Stuttgart 21, Winfried Kretschmann (Grüne), Zeitungsartikel | Verschlagwortet mit , , , , | Kommentare deaktiviert für Winfried Kretschmann: „Großprojekte wie S 21 sind altes Denken“

Bahnprojekt Stuttgart 21: Das S21-Paradox

Financial Times (07.06.2011): Jetzt ist die Stunde der Taktierer. Nach den Straßenkämpfen um Stuttgart 21 und einer gesitteten Schlichtung ist nun, da die grünen Gegner des Mammutprojekts in Baden-Württemberg regieren, die entscheidende Phase angebrochen. Die Phase, in der Bahn und Grüne durch Tricks und Täuschungen, angebliche Kompromissangebote und Verzögerungen unter sich ausmachen, ob der Konzern in den nächsten Monaten Bau und Vergabe teurer Aufträge vorantreiben und damit unumkehrbare Fakten schaffen kann.

Wer diesen Machtkampf verliert, ist beschädigt. Dabei sind die Risiken für Bahn-Chef Rüdiger Grube noch größer als für den Grünen-Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und seinen Verkehrsminister Winfried Hermann. Grube hätte nicht nur verloren, wenn S21 gestoppt wird. Ihm droht paradoxerweise noch mehr Gefahr, wenn er sich jetzt durchsetzt. -> weiterlesen

Weitere Artikel bei Financial Times:
-> Stichwort Stresstest für Stuttgart 21
-> Baustopp bis Juli Stuttgart 21 könnte etwas länger pausieren
-> Umstrittenes Milliardenprojekt Bahn schiebt Berlin Verantwortung für Stuttgart 21 zu
-> Milliardenprojekt Doppelt verrannt bei Stuttgart 21
-> Stuttgart 21 Grube richtet Kampfansage an Grün-Rot
Mehr zu: Deutsche Bahn, Stuttgart 21

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Bahnprojekt Stuttgart 21: Das S21-Paradox

Medienberichte 07.06.2011

jungeWelt: »Die Bahn AG läßt ungerührt weiterbauen«
Financial Times: Bahnprojekt Stuttgart 21: Das S21-Paradox
SWR: Kretschmann pocht auf Baustopp-Verlängerung
SWR: S21-Gegner blockieren Baustellenzufahrt erneut
Schwäbisches Tagblatt: Mit 49 Zügen pro Stunde überfordert?
Financial Times: Schwäbische Wutbürger wieder auf der Straße
Stuttgarter Zeitung: Stuttgart21: OB und Räte gegen Verzicht auf Zinsen
Frankfurter Rundschau: Baustelle Stuttgart 21 – Erneut Blockade
Stern: Ramsauer: Weiterbau nach Vertragslage unumgänglich
AFP: Ramsauer pocht auf Einhaltung „Stuttgart 21“-Verträgen
Focus: Erneut Blockaden auf Bahnbaustelle
WELT: Ramsauer droht mit Strafzahlungen bei Baustopp
Schwäbische Zeitung: Erneut Blockade der „Stuttgart 21“-Baustelle
Schwäbische Zeitung: Ramsauer: Bund übernimmt keine Kosten bei S21
Hamburger Abendblatt: Die Bauarbeiten zu Stuttgart 21 ruhen weiter – bis Freitag
Stuttgarter Nachrichten: Montagsdemo – Stuttgart-21-Gegner ziehen vor Baustelle
Mannheimer Morgen: Tauziehen um Stuttgart 21
Stuttgarter Zeitung: StZ im Gespräch: „Großprojekte wie S 21 sind altes Denken“

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 07.06.2011

Zeitbombe Volksabstimmung?! (von Gangolf Stocker)

Gangolf Stocker liefert eine sehr interessante und plausible Erklärung, warum die SPD-Spitze so stur ist:

Artikel 60, Satz 5 Landesverfassung Baden-Württemberg:„Bei der Volksabstimmung entscheidet die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen. Das Gesetz ist beschlossen, wenn mindestens ein Drittel der Stimmberechtigten zustimmt.“

Die SPD will dieses Gesetz beim Volksentscheid auf Stuttgart 21 anwenden. Die SPD-Logik: Weil es Gesetz ist, ist es demokratisch. Dieses Gesetz wurde zur Verhinderung von Volksabstimmungen gemacht. Und darauf baut jetzt die SPD. Schmiedel, Drexler und ihr Zögling Schmid stellen sich ein Selbstzeugnis aus. Wenn das Quorum „ein Drittel“ ihr Demokratiekriterium ist, dann ist die neue Landesregierung durch gefallen. Sie wurde von „nur“ 31% der Wahlberechtigten gewählt. In Zahlen: In Baden Württemberg sind 7.622.873 BürgerInnen wahlberechtigt. 33% entsprechen 2.515.548 Wählern. Grüne und SPD bekamen zusammen 2.358.776 Stimmen, also von 30,94% der Wahlberechtigten. Übrigens: die schwarz-gelbe Oettinger-Regierung wurde nur von 28,88% der Wahlberechtigten gewählt. Unser Vorschlag: In Zukunft muss eine Regierung mindestens 33% der Stimmen aller Wahlberechtigten auf sich vereinigen, sonst ist sie nicht demokratisch legitimiert. Was meinen Sie dazu, Herr Schmid? Was für Stuttgart 21 gilt, sollte doch erst recht für eine Regierung gelten?

Und nun?
Mit dem Volksentscheid will die SPD Stuttgart 21 durchsetzen und die GRÜNEN vorführen. Der Rohrkrepierer ist programmiert. Nicht nur, dass die SPD jetzt schon dokumentiert, wie wenig sie von Demokratie hält. Wenn bei der Abstimmung eine Mehrheit gegen Stuttgart 21 stimmt, aber das Quorum nicht erreicht wird, dann wird der Widerstand auf der Straße noch größer werden. Wenn ein Volksentscheid, dann ohne Quorum, so wie es z.B. in Hessen, Bayern, Hamburg und Sachsen der Fall ist. Und bei Stuttgart 21 muss eine Voraussetzung erfüllt sein: alle Fakten, alle Geheimpapiere müssen vor dem Volksentscheid auf den Tisch.

Auf die „Straße“ kommt es an!
Wir machen uns nicht abhängig von Quoren, Rechenkünsten und angeblichen Legitimationen durch Verträge. Die Bewegung ist bisher nicht auf diese Fesseln hereingefallen. Der Stresstest ist längst entschieden: Der Tiefbahnhof kann nicht die Kapazität des modernisierten Kopfbahnhofes erreichen. Die Finanzierungsfrage ist nicht entscheidend. Ob Stuttgart 21 also nun 4,5 Milliarden oder 6 oder 8 Milliarden kostet, wir lehnen Stuttgart 21 so oder so ab. Murks bleibt Murks. Kosten können verschleiert werden, und notfalls wird der Bund fehlende Milliarden zu schießen. Die knallharte Linie der SPD zeigt, dass es um mehr als Geld geht.

Es geht um mehr als Stuttgart 21!
Die Landtagswahlen sind nicht nur der CDU und FDP, sondern auch der SPD in die Knochen gefahren, bundesweit. Wenn die GRÜNEN sich bei Stuttgart 21, bei der Energiewende, der Schulpolitik durchsetzen und Anerkennung gewinnen, sich stabilisieren, dann hat das bundesweite Folgen. Die SPD fürchtet weitere Stimmenverluste, weitere GRÜNE Regierungen „drohen“. CDU, SPD und FDP denken strategisch. Sie fürchten einen Sieg der GRÜNEN bei der nächsten Bundestagswahl. Ein Scheitern der GRÜNEN bei uns soll diesen Sieg verhindern. Der Bewegung gegen Stuttgart 21 und damit auch den GRÜNEN soll exemplarisch eine Niederlage beigebracht werden, um vor allem diesem Volksbewegungsspuk ein Ende zu machen. Deshalb ist die SPD-Spitze knallhart, autistisch auch gegenüber ihren eigenen Mitgliedern. Sie betreibt die Geschäfte von CDU und FDP mit. Die Protestbewegung bekommt dadurch eine noch größere, bundesweite Verantwortung.

Nehmen wir sie wahr: unabhängig und kämpferisch wie bisher. Weder Gerichtsurteile noch der 30.09.2010 konnten uns bisher stoppen.

Autor: Gangolf Stocker
Quelle: Stadt.Plan: 3/2011 [PDF-Datei]

Veröffentlicht unter Gangolf Stocker, Volksabstimmung | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Zeitbombe Volksabstimmung?! (von Gangolf Stocker)

Wir blockieren weiter! Heute ab 18.00 Uhr und morgen ab 5.30 Uhr

Aus!Sitzen.2 begann heute morgen erfolgreich: Über mehrere Stunden blockierten etwa 150 Teilnehmer das Tor zum Grundwassermanagement und verhinderten die Einfahrt von acht Fahrzeugen – darunter Baustellenfahrzeuge der Firmen Hölscher Wasserbau, Einhaus Anlagenbau und Graef Hallenbau. Damit war auch den zahlreich anwesenden Vertretern der Presse klar ersichtlich, dass der sogenannte Baustopp eine Lüge ist!

Bei der Räumung der Sitzblockade musste die Polizei gut 80 Personen wegtragen. Es wurden Personalien aufgenommen und Platzverweise ausgesprochen.

Darüber hinaus stärkte uns auch die grün-rote Landesregierung den Rücken und blockierte ihrerseits den als faulen Kompromiss getarnten Erpressungsversuch von Bahnchef Rüdiger Grube, den sogenannten Baustopp bis zum 15. Juli zu verlängern, wenn man ihm 50 Millionen Euro bezahlt und den Stresstest “durchwinkt”.

Aus!Sitzen.2 geht weiter!

Aufgrund der ausgesprochenen Platzverweise treffen wir uns heute (Montag, 6. Juni) um 18.00 Uhr wieder am Grundwassermanagement – und auch der Demozug im Anschluss an die heutige Montagsdemo wird direkt und ohne Umwege dorthin ziehen. Spätestens dann rechnen wir mit euch allen! Und wer mag, bleibt gleich über Nacht dort.

Und am morgigen Dienstag, 7. Juni ab 5.30 Uhr unterstützen wir weiter die seit Sonntagabend laufende Dauersitzblockade und bleiben mit so vielen aktiven Menschen wie möglich vor der Einfahrt zum Grundwassermanagement sitzen!

Während der gesamten Zeit sind BesucherInnen und BlockiererInnen herzlich willkommen. Bitte denkt an Schlafsäcke und Isomatten, wenn ihr über Nacht bleiben könnt. Wir werden uns basisdemokratisch in Bezugsgruppen organisieren, damit alle Beteiligten die Aktion mittragen können.

Wir wollen mit Zivilen Ungehorsam verhindern, dass die Baumaßnahmen für S21 weiter vorangetrieben werden, nachdem wir alle anderen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung ausgeschöpft haben.

Infotelefon: 0176-99 57 63 76
www.aus-sitzen.de
twitter.com/aussitzen

Spendenkonto: Stuttgart 21 ist überall, Konto: 7020268702, BLZ: 43060967

Veröffentlicht unter Aus!Sitzen, Parkschützer | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Wir blockieren weiter! Heute ab 18.00 Uhr und morgen ab 5.30 Uhr

Medienberichte 06.06.2011

Wall Street Online Alle raus – Toilettenstopp
Freitag.de  Stuttgart 21: Next Stop Goetterdaemmerung? (1)
SWR.de Stuttgart: S21-Grundwasser abpumpen – Ministerium mahnt
StZ: 78. Montagsdemo: Stuttgart-21-Gegner ziehen vor Baustelle

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 06.06.2011

Sitzblockade Aus!Sitzen.2 hat begonnen (UPDATE)

Aus!Sitzen.2 hat begonnen: Seit heute morgen um 5.30 Uhr wird die Dauersitzblockade an der Einfahrt des Grundwassermanagements durch die Aktion unterstützt.

Mittlerweile sitzen gut 100 bis 150 Blockierer vor dem Tor, aktuell wollen vier Baufahrzeuge (zwei davon von Hölscher) trotz des sogenannten Baustopps einfahren – können es aber nicht.

Die aktuelle Pressemitteilung zur Aktion gibt es hier:
www.aus-sitzen.de/presse/presseerklaerungen

Aktuelles zur Blockade bei Twitter: www.twitter.com/aussitzen

Während des gesamten Tages sind BesucherInnen und BlockiererInnen herzlich willkommen.

UPDATE:
7 Fahrzeuge wollen ins Grundwassermanagement einfahren

Mittlerweile sind es sieben Fahrzeuge, die gerne ins Grundwassermanagement einfahren wollen – darunter zwei der Firma Hölscher Wasserbau, eines der Firma Einhaus Anlagenbau und eines der Firma Graef Hallenbau mit Heidelberger Kennzeichen.

Das ist also der sogenannte Baustopp der Deutschen Bahn.

Die Polizei fordert auf, eine Gasse zu bilden. Eine Räumung der Blockade steht vermutlich kurz bevor.

Veröffentlicht unter Aus!Sitzen, Parkschützer | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Sitzblockade Aus!Sitzen.2 hat begonnen (UPDATE)

Die Rolli-Journalistin

Journalisten lieben Selbstversuche – sei es, dass sie beim Halbmarathon der Stuttgarter Zeitung mitlaufen oder die Stufen des Fernsehturms erklimmen. Einen unfreiwilligen Selbstversuch zum Thema barrierefreies Stuttgart machte auch unsere Redakteurin Michaele Heske Anfang des Jahres, als sie auf einer Eisscholle vor der Haustüre ausrutschte und sich das Bein gleich mehrfach brach.

Bis zu meinem Sturz hatte ich mir wenig Gedanken über Einschränkungen gemacht. Natürlich hatte ich stets Mitgefühl mit dem Nachbarn im Rollstuhl, den ich zunächst regelmäßig beim „Bonus“-Markt an der Kasse traf, später dann auch beim Schwabenstreich. Ich half der älteren Frau, die sich langsam mit dem Rollator durch die Gegend schob, und nahm ihr die Tragetaschen ab. Gehandicapte Kinder spielten ab und an mit meinem Hund im Park. Ich war also stets hilfsbereit und freundlich – Verständnis, aber ohne jegliches Verstehen. Denn ich war gut zu Fuß und das Schicksal hatte mich vor den bekannten biblischen Behinderungen bewahrt.

Gehilfe (Lindenthal/photocase.com)

Gehilfe (Lindenthal/photocase.com)

Vor ein paar Jahren nahm ich an einem Pressetermin am Hauptbahnhof teil. Eine Gruppe körperlich und geistig behinderter junger Menschen wollte demonstrieren, wie schwer es für Rollstuhlfahrer ist, sich in der Innenstadt zurechtzufinden. Das Ergebnis war traurig: Der Aufzug zur Klettpassage streikte just an diesem Tag, die Verkäuferinnen in den größeren Geschäften tuschelten, als sich gleich mehrere Rollstuhlfahrer in die schmalen Gänge drängten, und die Umkleidekabinen waren zu klein. Der eine oder andere am Schlossplatz machte sich lustig über die Lahmen, Blinden und Stummen, andere reagierten sogar aggressiv. Natürlich wurde meine Reportage nie veröffentlicht. Der gemeine Leser liest eben lieber über die Schönen und die Reichen.

Nichtsdestotrotz – im Januar saß ich also das erste Mal in einem Rollstuhl. Bis dato wusste ich gar nicht, wie wichtig das Thema Barrierefreiheit ist. Mit dem Rollstuhl dreht man keine Pirouetten. Auch hatte ich das Gefühl, mein Gefährt hätte den Wendekreis eines Lasters. Rollstuhlgerechte Toiletten in den Restaurants waren die Ausnahme. Später, als ich mit Gips und Krücken durch die Stadt ging, bemerkte ich erstmals, wie viele Treppen es in Stuttgart gibt – eine gute Übung zum Aufbau der Muskeln, nur fehlten oft die Geländer neben den Stufen. Egal ob vor der Apotheke oder der BW-Bank: Die Angst, erneut zu fallen, lief stets mit. Der Weg in die S-Bahn-Schächte wurde zum Abenteuer, die Bahnfahrt zu meiner Schwester nach Reutlingen zur Zerreißprobe für meine Nerven.

Sicherlich bin ich keine routinierte Gehandicapte mit jahrelanger Erfahrung – aber ich habe eine gute Vorstellung davon bekommen, wie eingeschränkt das urbane Leben für Krückenläufer und Rollstuhlfahrer ist. Und dann wird Anfang des 21. Jahrhunderts ein Bahnhof gebaut, der rücksichtslos alle Gleichstellungsgesetze ignoriert? Dessen Planung weder Behinderte noch ältere Mitbürger berücksichtigt?

„Dass S 21 uns viele sondergenehmigte, risikobeladene Barrieren beschert, ist noch nicht flächendeckend angekommen. Diese zusätzlichen K.-o.-Kriterien für den Tiefbahnhof müssen bekannter werden“, sagt Cornelia Single von der Initiative Barriere-Frei. Und verweist auf die schmalen Bahnsteige, die Aufzüge aus der Tiefe des neuen Bahnhofs, die im Falle eines Unglücks jede Selbstrettung für Rollstuhlfahrer und Rollatorschieber ausschließen. Und weiter: „Im Fokus sollten aber nicht nur die Mobilitätseingeschränkten sein, wenngleich diese am stärksten betroffen sind.“ Denn es gibt viele, denen man ihre Behinderung nicht ansieht: Psychisch Kranke, Gehörlose, Schlaganfallpatienten, Diabetiker und viele andere.

Schöne neue Bahnhofswelt – Menschen mit Handicap kommen auch in den Fotomontagen der S-21-Planer nicht vor (Visualisierung: Aldinger & Wolf)

Schöne neue Bahnhofswelt – Menschen mit Handicap kommen auch in den Fotomontagen der S-21-Planer nicht vor (Visualisierung: Aldinger & Wolf)

Und dann sind da ja noch die Mütter mit den Kinderwagen – zwar nicht behindert, aber gehandicapt. Ja damals, vor knapp 20 Jahren, habe ich mich auch geärgert, als ich noch den Buggy durch die Stadt schieben musste – geärgert über die Enge und die Intoleranz der sich drängenden Massen. Längst vergessen. So wie es im Leben nun einmal ist: Was einen nicht selbst betrifft …

Eines haben die Planer des gigantischen Tiefbahnhofs außerdem ignoriert, wenn sie ihr Zukunftsprojekt anpreisen: Wir leben in einer immer älter werdenden Gesellschaft. Der demografische Wandel wurde bei der Planung nicht berücksichtigt. Schließlich werden sich später unsere Enkelkinder über Stuttgart 21 und die daraus resultierenden Vorteile freuen, heißt es immer noch bei den Projektbefürwortern. Wirklich? Ich möchte nämlich auch als Oma sicher ans Ziel kommen – egal ob zu Fuß, mit Rollator oder Rollstuhl. Und ich würde gerne mit meinen Enkeln den Schlosspark erkunden statt eines betonierten Neubaugebietes, das nur auf dem Papier adrett aussieht. Auch junge und fitte Menschen sollten nicht vergessen: Das Alter kommt unausweichlich auf uns alle zu. Das ist ein Naturgesetz – Stuttgart 21 nicht.

Autorin: Michaele Heske
Quelle: 21EINundZWANZIG – Die Rolli-Journalistin

Veröffentlicht unter Barriere, barrierefrei, Barrierefreiheit, Behinderte, mobilitätseingeschränkte, Rollstuhlfahrer, S21 | Verschlagwortet mit , , , , , , , | Kommentare deaktiviert für Die Rolli-Journalistin

Aus!Sitzen.2: Wir sind keine Komparsen für faule Kompromisse

Wir kommen morgen und setzen uns

Die von der Kampagne Aus!Sitzen für Montag ab 5.30 Uhr angekündigte Verstärkung der gewaltfreien Sitzblockade vor dem Grundwassermanagement zeigt jetzt schon Wirkung: Der zu erwartende Protest mehrerer hundert Menschen hat Bahnchef Rüdiger Grube dazu veranlasst, einen weiteren so genannten Baustopp bis Mitte Juli in Aussicht zu stellen.

Auch Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat mit Anspielung auf den unverhältnismäßigen Polizeieinsatz vom 30.09. seine Vertragspartner dazu aufgerufen, weitere gewaltsame Ausschreitungen zu verhindern. Doch Grube setzt weiter auf Konfrontation und verlangt für seinen Baustopp, dass die Stadt ihm in der morgigen Sitzung des Lenkungskreises sofort zusagt, 33 Millionen Euro Zinsen für Bahngrundstücke zu erlassen. Ohne diese Zusage will er die Baustelle sofort wieder hochfahren und die Vergaben zügig abschließen.

Nicht mit uns. Wir werden Rüdiger Grube vor dem Grundwassermanagement erwarten, denn Demokratie geht anders. Das letzte Wort haben wir. Und wir sagen: Niemand hat das Recht auf Kosten des Gemeinwohls und ohne Gemeinderatsbeschluss Grubes Taschen zu füllen.

Veröffentlicht unter Aus!Sitzen, Parkschützer | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Aus!Sitzen.2: Wir sind keine Komparsen für faule Kompromisse

Medienberichte 05.06.2011

Hamburger Abendblatt: Ministerpräsident Kretschmann: „Wir führen keine Verhandlungen über die Presse“
Spiegel: Schon wieder Klimaanlagen in ICE-Zügen kaputt
Stuttgarter Nachrichten: Baustopp für Stuttgart 21 höchstens bis Juli
news-de: Stadt Stuttgart lehnt Kostenübernahme bei „Stuttgart 21“ ab
SWR: Bahn stimmt Verlängerung von S21-Baustopp zu
Handelsblatt: Grube stellt um auf Konfrontation
TV Südbaden: Spitzen der grün-roten Koalition treffen sich heute Abend zu einem Gespräch über Stuttgart 21
DTS: Bahnchef Grube strebt Kompromiss bei Bahnprojekt „Stuttgart 21“ an
TV Südbaden: Spitzen der grün-roten Koalition treffen sich heute Abend zu einem Gespräch über Stuttgart 21
Süddeutsche Zeitung: Lehren aus Stuttgart 21: Die Wiederentdeckung des Bürgers

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 05.06.2011

Presseerklärung: Baustopp für Stuttgart 21: Die Bahn tut, was sie tun muss

Jetzt müssen alle offenen Punkte auf den Tisch

Stuttgart, 5. Juni 2011: Der von der Bahn vorgeschlagene verlängerte Baustopp ist allein aus technischer Sicht dringend erforderlich: Angesichts der vielen offenen Fragen und technischen Problemen ist jeder Weiterbau ein Vabanque-Spiel auf Kosten der Steuerzahler. Deshalb werden die Parkschützer auch weiterhin mit der Blockaden von Baustellenzufahrten auf einen ehrlichen Baustopp hinarbeiten.

Seit dem 23. Mai blockieren die Parkschützer die Zufahrt zum Grundwassermanagement, seit dem 29. Mai gibt es eine Dauerblockade – sie wurde an jedem Werktag geräumt, um Arbeitern der Firma Hölscher Wasserbau die Zufahrt zum Gelände zu ermöglichen. Es gilt: Die Bahn baut, wo sie kann. An vielen Stellen kann die Bahn jedoch nicht weiterbauen, weil Genehmigungen fehlen, Auftragnehmer das Risiko scheuen und wichtige technische Probleme ungelöst sind. Dies soll nun mit einem großzügig zugestanden „Baustopp“ vertuscht werden.

Gleichzeitig setzt die Bahn die Stadt Stuttgart unter Druck: Die Bahn will statt den genehmigten 3 Mio. m³ Grundwasser nun mehr als das Doppelte abpumpen, nämlich 6,8 Mio. m³. Die Stadt Stuttgart fordert den Nachweis einer sorgfältigen Prüfung und alle relevanten Unterlagen bevor über die Genehmigung entschieden wird. Das ist das normale Vorgehen, Abweichungen davon sind nicht zu verantworten.

„Wenn Grube nun Entgegenkommen von der Stadt fordert, ist das ein durchsichtiges Manöver und unlauter“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Würde die Bahn korrekt, transparent und ehrlich arbeiten und planen, müsste Bahnchef Grube die Stadt nicht unter Druck setzen, mal eben ohne gründliche Prüfung die Menge des abzupumpenden Grundwassers zu erhöhen. Wir hoffen, dass OB Schuster sich jetzt daran erinnert, was er über Risiken für das Mineralwasser gesagt hat. Er darf sich jetzt nicht von der Bahn über den Tisch ziehen lassen. Eine neue, sorgfältige und transparente Prüfung ist erforderlich. Die Risiken für die Grundstückseigentümer im Kernerviertel, für die Bäume im gesamten Schlossgarten und für das Mineralwasser sind erheblich.“

Die Parkschützer mobilisieren seit einigen Tagen für die nächste große Sitzblockade vor dem Grundwassermanagement: Montag, 6. Juni, 5:30 Uhr. Trotz der Ankündigung eines Baustopps werden die Parkschützer diese Blockade durchführen, denn in den letzten Wochen hat die Bahn trotz offiziellem Baustopp weiter gebaut.

(05.06.2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Deutsche Bahn, Parkschützer, Presseerklärung | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung: Baustopp für Stuttgart 21: Die Bahn tut, was sie tun muss

Presseerklärung der Ingenieure: Nur ein Baustopp ist technisch zu verantworten

Ingenieure wenden sich gegen riskanten Weiterbau in Stuttgart

Stuttgart, 5. Juni 2011: Die Bahn tut, als wäre der offizielle Baustopp ein Entgegenkommen der Bahn an die S21-Kritiker. In Wahrheit ist er aus technischer Sicht dringend erforderlich, denn nach wie vor sind grundlegende Fragen ungeklärt, die Ingenieure der Bahn haben in den vergangenen Wochen zahlreiche erhebliche Risiken dargelegt. Angesichts der vorliegenden Informationen halten die Ingenieure für den Kopfbahnhof jede weitere Bautätigkeit für unverantwortlich. Bahn-Management und Politik sollten diese technischen Probleme endlich ernst nehmen und den Bau endgültig stoppen.

Beispielsweise hat die Bahn inzwischen eingeräumt, dass die Angaben zur abzupumpenden Grundwassermenge in Höhe von 3 Mio. m³ im Planfeststellungsbeschluss PFA1.1 viel zu niedrig sind. Tatsächlich muss mehr als die doppelte Menge Grundwasser, nämlich 6,8 Mio. m³, für die Bautätigkeiten abgepumpt werden. Das hat juristische und praktische Konsequenzen. Zunächst erlischt damit das Baurecht der Bahn, denn es basiert auf Annahmen, die inzwischen als unzutreffend erkannt sind. Einen entsprechenden Änderungsantrag hat die Bahn kürzlich beim Eisenbahnbundesamt (EBA) eingereicht, die Beurteilung wurde von der Stadt Stuttgart als zuständiger unterer Wasserbehörde zunächst zurückgewiesen. Es fehlen detaillierte Unterlagen zu den Auswirkungen auf die Grundwasser-Verteilung und die Schüttung der Heil- und Mineralquellen sowie auf den Baumbestand im Park und auf die Stadtgebäude (Erdsetzungen infolge absinkenden Grundwasserstandes).

Nach den bereits 2006 in einem Tagungsband des Regierungspräsidiums veröffentlichten Untersuchungen unterschreitet man durch die vorgesehenen Grundwasserabsenkungen den Druckspiegel des Mineralwassers an manchen Stellen um bis zu 40m. Inzwischen weiß man, dass die Schichten zwischen Mineral- und Grundwasser durchlässiger sind als erhofft. Wenn nun erheblich mehr Wasser abgepumpt werden muss als ursprünglich vorgesehen, muss das Risiko für die Mineralquellen neu bewertet werden.

Die geplante Re-Infiltrierung des Wassers ist in vielen Bereichen ebenfalls nicht ausreichend untersucht. An vielen geplanten Brunnenstandorten enthält der Untergrund Anteile an wasserlöslichem Gips und Anhydrit, d.h. der Grund neigt zur Verkarstung. Werden in diesen Bereichen große Mengen Wasser infiltriert, ist die Stabilität unter Umständen gefährdet. Es ist unlauter, wenn die Bahn versucht, sich wie in den letzten Tagen durch Haustürgeschäfte mit betroffenen Hauseigentümern aus der Verantwortung zu stehlen anstatt die notwendigen geologischen Untersuchungen durchzuführen und offen zu legen.

Neben dieser zentralen Problematik besteht in vielen anderen Bereichen dringender Klärungsbedarf. An erster Stelle steht die Frage nach der Leistungsfähigkeit des geplanten Bahnhofes. Die aktuelle Untersuchung von Dr. Christoph Engelhardt legt nahe, dass die prognostizierten Zugzahlen nicht zu realisieren sind, der bestehende Kopfbahnhof damit deutlich leistungsfähiger bleibt. Ebenso ungeklärt ist die immer noch ausstehende Baugenehmigung für den angestrebten Filderbahnhof. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Ingenieure für den Kopfbahnhof

Veröffentlicht unter Deutsche Bahn, Ingenieure gegen Stuttgart 21, Presseerklärung, S21, S21-Kritiker, Stuttgart 21 | Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung der Ingenieure: Nur ein Baustopp ist technisch zu verantworten

Medienberichte 04.06.2011

dapd: Kretschmann hält an Baustopp von „Stuttgart 21“ fest
SWR: Schuster will bei S21 Mineralquellen geschützt sehen
dapd: „Stuttgart 21“-Sprecher will Baumaßnahmen rechtzeitig ankündigen
Zughalt: Parkschützer kritisieren Bundesverkehrsminister
Hamburger Abendblatt: Neustart Stuttgart 21 – Bahn fürchtet teure Vertragsbrüche
Südkurier: Offizieller Baustart für das Bahnprojekt S 21 war im Februar 10. Seither sind wenige Vorarbeiten geschehen
Stuttgarter Zeitung: Verkehrsminister: „Mit massiven Bürgerprotesten ist zu rechnen“

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 04.06.2011

Fotos von der Abakus-Aktion

IMG_4737

Wir haben uns ganz normal am Empfang angemeldet. Nach längerer Bedenkzeit teilte die DB Sicherheit mit, Herr Penn sei nicht im Hause, die Parkschützer könnten das Geschenk aber abgeben. Schließlich schien aber auch das zu riskant zu sein. Als zwei Parkschützer den großen unverpackten Abakus ins Gebäude tragen wollten, war man sich nicht mehr so sicher. Stellt sich die Frage, was einem einfach zu bedienenden und leicht verständlichen Rechengerät so bedrohlich ist, außer, dass es die Wahrheit über die Leistungsfähigkeit von S21 liefert…

Presseerklärung zur Aktion: Rechnen für Anfänger = Stress für Stuttgart 21
Alle Fotos: Petra Weiberg

(04.06.2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Fotos von der Abakus-Aktion

Medienberichte 03.06.2011

SWR: Verkehrsminister Hermann kritisiert Haltung von Bahn und Bund bei S21
SchwaBo: Den Calwern drohen täglich 50 Schuttlaster
Reuters: Fronten im Streit über Bahnhofsbau Stuttgart 21 weiter verhärtet
Frankfurter Allgemeine: „Stuttgart 21“ – Verzwackte Lage
WELT/dpa: Streit um Stuttgart 21 droht wieder zu eskalieren
n-tv: Pokerspiel um S21-Baustopp – Kretschmann hofft noch
Stern: Stuttgart-21-Gegner drohen mit neuer Protestwelle
Stuttgarter Nachrichten: Rechenschieber für neuen Projektleiter
afp: Ramsauer und Kretschmann bei Stuttgart 21 weiter uneins
Stuttgarter Nachrichten: Bund zahlt Baustopp bei S21 nicht
Stern: Ramsauer stoppt Kretschmann
Stuttgarter Nachrichten: Kretschmann warnt Bahn vor Weiterbau
Heilbronner Stimme:Kretschmann beißt bei Ramsauer auf Granit

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 03.06.2011

Aus!Sitzen.2 – MobiSpot – 6. Juni 5:30 GWM

Veröffentlicht unter Aus!Sitzen, Baustopp-selber-machen, Video | Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für Aus!Sitzen.2 – MobiSpot – 6. Juni 5:30 GWM

Presseerklärung: Beamtenmikado ist nicht Ihre Aufgabe, Herr Ramsauer!

Bundesverkehrsminister drückt sich vor Verantwortung

Stuttgart, 3. Juni 2011: Zum gescheiterten Gespräch zwischen Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer: Die Parkschützer halten es für einen Skandal, dass Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer sich an der Weichenstellung für die Zukunft des Bahnknotens Stuttgart nicht beteiligen will. Wenn sich die Infrastrukturplanung für die nächsten Jahrzehnte daran orientiert, wer am lautesten schreit und wer am meisten zahlt, ein Bundesverkehrminister sich bei diesem Thema lieber raus hält, dann haben wir ein Problem.

„Wenn Herr Ramsauer keine Lust hat, sich mit der Zukunft der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland auseinanderzusetzen, dann sollte er als Bundesverkehrsminister zurücktreten“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Mag sein, dass er die Verantwortung für den Verkehrsknoten Stuttgart an die Deutsche Bahn delegiert hat. Wenn es aber so offensichtlich ist, dass die Deutsche Bahn nicht in der Lage oder nicht Willens ist, diesen Auftrag im Sinne ihres Auftraggebers, d.h. im Sinne der deutschen Bürger, Steuerzahler und Bahnfahrer auszuführen, dann muss Peter Ramsauer sich als zuständiger Minister einmischen. Er ist für die Zukunftsfähigkeit unserer Schieneninfrastruktur verantwortlich, egal welche Verträge die Bahn schließt.“

Stuttgart 21 und die Bahn können nicht leisten, was sie versprochen haben. Es stellt sich heraus,

  • dass dieses Projekt einen Rückbau bestehender Infrastruktur bedeuten würde (vergl. Engelhardt-Artikel 2011/06),
  • dass die ausführenden Ingenieure beängstigende, offiziell immer abgestrittene Risiken sehen (vergl. Bahn-interne Risikoanalyse),
  • dass sie mit enormen, im Budget nicht vorgesehenen technischen Problemen zu kämpfen haben (gescheiterte Ausschreibungen),
  • dass die Erkenntnisse der Geologen ebenfalls nicht zum veranschlagten Budget passen (vergl. Schloz-Veröffentlichung)
  • und dass dieses Projekt unsere Abhängigkeit von Atom und Kohle auf Jahrzehnte hinaus zementieren würde (vergl. Schlichtung, Studie zum Lötschberg-Tunnel, etc.).
(03.06.2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Parkschützer, Presseerklärung | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung: Beamtenmikado ist nicht Ihre Aufgabe, Herr Ramsauer!

Presseerklärung: Rechnen für Anfänger = Stress für Stuttgart 21

Parkschützer übergeben Antrittsgeschenk an Stefan Penn

Stuttgart, 3. Juni 2011: Um 11 Uhr übergeben die Parkschützer einen überdimensionalen Abakus an den neuen Gesamtprojektleiter von Stuttgart 21, Stefan Penn – mehr braucht es nicht, um die praktische und realistische Leistungs-Obergrenze des geplanten Tiefbahnhofs zu ermitteln: Dr. Christoph Engelhardt hat in einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung empirisch nachgewiesen, dass in einem großen Bahnknoten wie Stuttgart bei annehmbarer Betriebsqualität nicht mehr als durchschnittlich vier Züge pro Gleis und Stunde abgewickelt werden können. Deshalb steht die Aktion unter dem Titel „Rechnen für Anfänger = Stress für Stuttgart 21“.

Das Antrittsgeschenk für Stefan Penn, der 1,2 m breite und 1,5 m hohe Abakus, besteht aus 8 + 2 Querstangen für die geplanten Gleise bei Stuttgart 21, auf denen sich pro Stange 4 Kugeln für die Züge pro Stunde befinden. Wie man hier leicht nachzählen kann, wären selbst bei einer Erweiterung von Stuttgart 21 auf 10 Gleise mehr als 40 Zügen pro Stunde nicht realisierbar. Die jetzt für den Stresstest angekündigten 49 Züge stammen damit aus dem Land der Fantasie. Mit der Aktion weisen die Parkschützer darauf hin, dass die Bahn offenbar jeglichen Realitätsbezug verloren hat; die für Stuttgart 21 prognostizierte Leistungsfähigkeit hat nichts mit der Realität deutscher Bahnhöfe zu tun. Sie ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen.

„Manchmal ist Mathematik ganz einfach. Wenn die Erfahrung sagt, dass man in einem großen Bahnhof pro Gleis nicht mehr als vier Züge in der Stunde abfertigen kann, dann kann man mit acht Gleisen maximal 32 Züge in der Stunde abfertigen. Das ist ein einfacher Dreisatz, das lernt man in der sechsten Klasse“ sagt Parkschützerin Dr. Carola Eckstein, Mitglied bei den Ingenieuren für den Kopfbahnhof. „Mit zehn Gleisen kommt man auf maximal 40 Züge in der Stunde. Auch das ist weniger als 49. Wenn man es in Köln und Hamburg in den letzten zwanzig Jahren nicht geschafft hat, die Kapazität für einen großen Bahnknoten mit gut vier Zügen pro Gleis und Stunde betriebssicher darzustellen, wie sollte es dann bei Stuttgart 21 mit einer noch viel knapper bemessenen Infrastruktur funktionieren?“

Laut dem Fachartikel von Dr. Christoph Engelhardt in der Eisenbahn-Revue International, Ausgabe 6/2011, leisten die großen deutschen Bahnhöfe nicht mehr als 4 Züge pro Gleis und Stunde. Die Spitzenreiter in dieser Statistik, Köln und Hamburg, sind auch Spitzenreiter bei Verspätungen, der Betrieb ist in der Praxis nicht stabil. Desweiteren weißt Engelhardt auf folgendes hin: „Ein integraler Taktfahrplan mit einem Vollknoten in Stuttgart, in dem sich zu einer bestimmten Taktzeit die Züge aller Linien im Bahnhof versammeln und direkte Anschlüsse mit kurzen Umsteigezeiten ermöglichen, gibt effektiv die Anzahl der benötigten Bahnsteiggleise vor. […] In Stuttgart wären für einen Vollknoten mindestens 14 Gleise nötig [nachgewiesen durch W. Hesse, in ‚Stuttgart: Nullknoten ist möglich – Betriebskonzepte und Integraler Taktfahrplan in der Diskussion.‘ Eisenbahn-Revue International, Heft 3/2011].“ D.h. der für Reisende besonders attraktive und für den Güterverkehr günstige integrale Taktfahrplan (ITF) ließe sich mit Stuttgart 21 nie und nimmer umsetzten, auch mit 10 Gleisen nicht.

Weitere interessante Dokumente zum Thema:

(03.06.2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Parkschützer, Presseerklärung | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung: Rechnen für Anfänger = Stress für Stuttgart 21

Wichtige Infos der Aktiven Parkschützer

6. Juni, 5:30: Aus!Sitzen.2, denn Grube will am Montag weiterbauen und wir werden ihn daran hindern.

8. Juni, 18:00: 9. Aktionskonferenz im Württembergischen Kunstverein (Schlossplatz 2, Stuttgart-Mitte), Flyer als PDF

Dauersitzblockade vor dem Grundwassermanagement

Die Widerstandsarbeit der Parkschützer kostet viel Geld. Wir freuen uns sehr über Ihre Unterstützung auf das rechts stehende Konto von Umkehrbar e.V. Davon bezahlen wir z.B. den Aktionswochen-Flyer, ab und zu eine Großdemo, Miete sowie Telefon- und Internetkosten fürs Parkschützer-Büro usw. Vielen Dank für Ihre Spenden!

Neuer Arbeitkreis: Alternative Bahnhofs- und Parkführung für Gruppen/Schulklassen. Bitte Termin vereinbaren unter:
fuehrungen@gegen-stuttgart-21.de

Volksentscheid statt Protest: Das Ende einer Massenbewegung?
Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Wichtige Infos der Aktiven Parkschützer

E-Mail-Aktion an Merkel und Ramsauer

Macht mit bei der E-mail-Aktion der aktiven Parkschützer an die Bundeskanzlerin und an den Bundesverkehrsminister. Fordere den Stopp von Stuttgart 21.

Und informiert Euere Freunde und Bekannten über diese Aktion.

==> Zur E-Mail-Aktion hier klicken

Text der E-Mail:

Empfänger:
Dr. Angela Merkel, Dr. Peter Ramsauer 

[Anrede]

beenden Sie das Trauerspiel um Stuttgart 21! Niemand will dieses Projekt wirklich haben, die Situation ist total verrannt. Es geht nur noch um die Frage, wie alle Beteiligten ohne Gesichtsverlust aus der Geschichte herauskommen. Dies darf aber nicht das Leitmotiv deutscher Verkehrspolitik sein!

Stuttgart 21 steht im Widerspruch zu den erklärten Zielen der Bundesregierung:

– Laut Ihrem Koalitionsvertrag streben Sie ‚Barrierefreiheit in allen Bereichen‘ an (S. 83). Mit Stuttgart 21 würde ein perfekt barrierefreier Bahnhof durch einen ersetzt, in dem barrierefreie Fluchtwege nicht realisierbar sind (Aussage Volker Kefer), und das, obwohl auch Heiner Geißler in seinem Schlichterspruch explizit Barrierefreiheit gefordert hatte.

– Ebenfalls in Ihrem Koalitionsvertrag sprechen Sie sich für den Deutschlandtakt aus (integraler Taktfahrplan, ITF, für ganz Deutschland, S. 38). Rund um Deutschland wird der Taktverkehr in einem Land nach dem anderen eingeführt, und es bestätigt sich, was alle Experten sagen: Durch den ITF wird die Bahn für Fahrgäste deutlich attraktiver, viele Menschen steigen um. Der ITF ermöglicht erhebliche Energieeinsparungen im Güterverkehr, da der sonst häufige, energieverschwenderische Stop ‘n Go-Betrieb für schwere Güterzüge durch die Taktung vermieden werden kann. In Baden-Württemberg ist der ITF als ‚3-Löwen-Takt‘ schon heute Realität. Bei Stuttgart 21 wäre der Taktverkehr nicht mehr möglich, das wird auch von S21-Befürwortern nicht geleugnet.

– Sie streben eine Energiewende am, weg von Atom und Kohle. Das ist nicht zu schaffen, wenn Deutschlands größter Stromverbraucher, die Bahn, seinen Stromverbrauch erheblich steigert, ohne die erbrachte Mobilitätsleistung zu steigern. Fakt ist, durch Stuttgart 21 würde der Stromverbrauch für jede Zugfahrt von und nach Stuttgart erheblich steigen. Frau Dr. Merkel, als Physikerin müssten Sie wissen, dass lange, enge Tunnel, unnötig überwundene Höhenmeter und steile Steigungen das ungünstigste sind, was man an Bahninfrastruktur bauen kann. Selbst S21-Befürworter geben an, dass der Energiebedarf für eine Fahrt von Stuttgart nach Ulm um 18% steigen würde, ohne einen Zeitvorteil gegenüber der modernisierten Bestandsstrecke zu erbringen. So ist die Energiewende nicht zu schaffen!

Bei der Lösung dieser Aufgabe nehmen Sie beide meiner Ansicht nach eine entscheidende Position ein:

Frau Dr. Merkel, Sie vertreten den Hauptanteilseigner der Bahn, den Bund. Sie haben Einfluss auf die Bahn und können die Politik der Bahn entscheidend prägen. Bitte nehmen Sie diese Verantwortung jetzt wahr und leiten Sie das Ende von Stuttgart 21 ein. Damit machen Sie den Weg frei für nachhaltige, umweltfreundliche Bahnpolitik für alle Bürger im ganzen Land.

Herr Dr. Ramsauer, Sie als Verkehrsminister sind zuständig für Schienenpolitik in Deutschland, denn Schienenbau ist ausschließlich Bundesaufgabe. Ihr Investitionstopf ist gedeckelt und es gibt im ganzen Land viele wichtige Schienenausbauprojekte, die seit Jahren auf Umsetzung warten. Solche eher unspektakulären, aber wirkungsvollen Projekte machen Schienenverkehr attraktiv und erleichtern den Bürgern den Umstieg auf die Schiene. Verabschieden Sie sich von Stuttgart 21 und setzen Sie das vorhandene Steuergeld für bodenständigen, zukunftsweisenden Schienenausbau ein.

Beenden Sie die Politik der verbrannten Erde, welche die Bahn betreibt. Stellen Sie jetzt die Weichen für eine zukunftsweisende, ökologische, d.h. energieeffiziente Bahnpolitik für die Bürger in unserem Land, damit die Energiewende gelingen kann sowie im Interesse der Wirtschaft, die auf effizienten, kostengünstigen Gütertransport angewiesen ist.

Als Antwort auf dieses Schreiben erwarte ich von Ihnen Taten, an denen ich Sie messen werde.

Mit freundlichen Grüßen

[Ihr Name]

Veröffentlicht unter Aktion, Allgemein | Verschlagwortet mit , | 1 Kommentar

Presseerklärung: S21-Sitzblockade geht in die zweite Runde: Aus!Sitzen.2

Ab Montag, 6.6. am Grundwassermanagement um 5:30 Uhr

Stuttgart, 2. Juni 2011: Am kommenden Montag, 6. Juni, will Bahnchef Grube partout weiterbauen, aber die Parkschützer werden ihn daran hindern. Dazu beginnen sie die nächste große Sitzblockade vor dem Grundwassermanagement unter dem Titel „Aus!Sitzen.2“. Die erste Sitzblockade fand vom 23. bis zum 24. Mai 2011 an der gleichen Stelle statt, etwa 300 Aktive aus allen sozialen Schichten hatten sich daran beteiligt. Die erste Blockade verlief wie üblich komplett friedlich und endete mit der Ankündigung „Wir kommen wieder“, welche die Sitzblockierer auf ein Banner am Bauzaun geschrieben hatten.

„Mit Aus!Sitzen.2 unterstützen wir die seit vergangenen Sonntag Abend laufende Dauersitzblockade, die eine Gruppe von Parkschützern seitdem aufrecht erhält“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der parkschützer. „Wir kommen wieder mit Dixi-Klos, Strohsäcken, Suppe, Brot, Musik, Lesungen und bleiben mit so vielen aktiven Menschen wie möglich vor der Einfahrt sitzen. Die Bahn meint, sie müsse weiterbauen, obwohl alle Fakten gegen Stuttgart 21 sprechen. Daher werden wir weitere Baumaßnahmen blockieren und uns Bauarbeitern und Baufahrzeugen in den Weg stellen, wie wir Parkschützer es an angekündigt haben.“

Parkschützerin Andrea Schmidt von der Kampagne Aus!Sitzen.: „Die Verantwortlichen Grube, Merkel und Ramsauer beharren auf Stuttgart 21. Aber wir werden nicht zusehen, wie 6 Milliarden Liter Grundwasser aus dem Park gepumpt werden, und die Bäume im Schlossgarten nach und nach austrocknen. Wir wollen mit Zivilen Ungehorsam verhindern, dass die Baumaßnahmen für S21 weiter vorangetrieben werden, nachdem alle anderen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung abgelehnt und niedergeschmettert wurden.“

Das Grundwassermanagement soll die doppelte Kapazität als bislang beantragt haben, ohne dass ein neues Planfeststellungsverfahren in Gang gesetzt wird. Im Planfeststellungsbeschluss für den Tiefbahnhof hat das Eisenbahnbundesamt 2005 festgelegt, dass maximal drei Milliarden Liter Grundwasser abgepumpt und wieder zugeführt werden dürfen.

Stuttgart 21 besitzt für die Bereiche Filder und Abstellbahnhof Untertürkheim noch keine abgeschlossenen Planungen. Nach wie vor werden wesentliche Gutachten unter Verschluss gehalten. Hier setzt sich das gewinnorientierte Unternehmen Bahn AG über geltendes Recht hinweg und gefährdet das Gemeinwohl, obwohl dieses Unternehmen dem Steuerzahler gehört.

(02.06.2011 von Matthias von Herrmann)
Veröffentlicht unter Parkschützer, Presseerklärung | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Presseerklärung: S21-Sitzblockade geht in die zweite Runde: Aus!Sitzen.2

Aus!Sitzen.2: Ab Montag, 06. Juni 2011, 5.30 Uhr

(01.06.2011 von Andrea): Bevor wir gegangen sind, haben wir es versprochen: Wir kommen wieder!

Grube will am Montag weiterbauen, wir werden ihn daran hindern. Wir treffen uns am 6. Juni 2011 um 5.30 Uhr vor der Einfahrt des Grundwassermanagements und unterstützen die seit Sonntagabend laufende Dauersitzblockade mit Dixi, Strohsäcken, Suppe, Brot, Aufstrich, Musik, Lesungen und bleiben mit so vielen aktiven Menschen wie möglich vor der Einfahrt sitzen.

Während des gesamten Tages sind BesucherInnen und BlockiererInnen herzlich willkommen. Bitte denkt an Schlafsäcke und Isomatten, wenn ihr über Nacht bleiben könnt. Wir werden uns basisdemokratisch in Bezugsgruppen organisieren, damit alle Beteiligten die Aktion mittragen können.

Für das erste Aus!Sitzen. vor zwei Wochen konnten wir für 30 Stunden bis zu 300 Aktive mobilisieren, nach der Montagsdemo am 23. Mai kamen an die 1.500 UnterstützerInnen auf die Cannstatter Straße.

Die aufgebaute Infrastruktur werden wir wieder einsetzen und alle 474 UnterstützerInnen und die 331, die sich mit der Kampagne Aus!Sitzen. solidarisch erklärt haben, erneut über unsere Verteiler mobilisieren, denn jeder weitere Spatenstich für Stuttgart 21 ist einer zu viel.

Die Verantwortlichen Grube, Merkel und Ramsauer beharren auf Stuttgart 21, aber wir werden nicht zusehen, wie 6 Milliarden Liter Grundwasser aus dem Park gepumpt werden, und die Bäume im Schlossgarten nach und nach austrocknen.

Wir wollen mit Zivilen Ungehorsam verhindern, dass die Baumaßnahmen für S21 weiter vorangetrieben werden, nachdem wir alle anderen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung ausgeschöpft haben.

Das Grundwassermanagement soll die doppelte Kapazität haben, ohne dass ein neues Genehmigungsverfahren in Gang gesetzt wird. Im Planfeststellungsbeschluss für den Tiefbahnhof hat das Eisenbahnbundesamt 2005 festgelegt, dass maximal drei Milliarden Liter Grundwasser abgepumpt und wieder zugeführt werden dürfen. Stuttgart 21 besitzt für die Bereiche Filder und Abstellbahnhof Untertürkheim noch keine abgeschlossenen Planungen. Nach wie vor werden wesentliche Gutachten unter Verschluss gehalten. Hier treffen nicht von den BürgerInnen gewählte Politiker demokratisch legitimierte Entscheidungen, sondern ein gewinnorientiertes Unternehmen setzt sich über geltendes Recht hinweg und gefährdet das Gemeinwohl.

Infotelefon: 0176-99 57 63 76
www.aus-sitzen.de
#aussitzen

Spendenkonto:
Stuttgart 21 ist überall, Konto: 7020268702, BLZ 43060967

Dieser Text als PDF-Datei.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Aus!Sitzen.2: Ab Montag, 06. Juni 2011, 5.30 Uhr

Bericht der Dauersitzblockade am GWM vom 1. Juni 2011

(01.06.2011 von Matthias von Herrmann): Trotz starken Regenfalls, heftigem Wind und niedrigen Temperaturen harrten 10 unerschrockene Blockierer am GWM-Bauzaun aus. Sie hatten einen Regenschutz eingerichtet, sodass sich die Blockierer gegen 6 Uhr heute früh trocken und munter den üblichen Fahrzeugen in den Weg stellen konnten. Die Polizei war schon 20 Minuten später vor Ort, musste aber auf Verstärkung warten, da die Anzahl der Blockierer auf 35 gestiegen war.

Um 6:50 Uhr erfolgte die erste Durchsage der Polizei und um 7 Uhr, eine Stunde nach Beginn der Blockade, fuhren die Baufahrzeuge auf das Baustellengelände. Die Polizei kesselte spontan alle Beteiligten ein und stellte die Personalien fest. Danach ließ der Einsatzleiter Platzverweise erteilen, schwenkte dann jedoch um und beließ es bei einer Belehrung.

Damit die Dauerblockade ausgebaut werden kann und auch bei schlechter Witterung mehr trockene Schlafplätze zur Verfügung stehen, freuen wir uns noch über folgende Sachen:

  • 20 Paletten
  • Bretter
  • Werkzeug + Nägel
  • Kerzen
  • Musik
  • Transparente mit aktuellen Forderungen
  • Blanko-Stoff + Farben + Pinsel
  • Lebensmittel + Getränk

Bitte geben Sie Spenden direkt an der Dauersitzblockade am Bauzauntor ab (Google map).

Der Protestrucksack ist ein guter Tipp für alle, die sich überlegen, bei der GWM-Blockade mitzumachen.

Und hier noch der Stream von CamS21 von heute früh:

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Bericht der Dauersitzblockade am GWM vom 1. Juni 2011

Buch: Protest – Bewegung – Umbruch

Hannes Rockenbauch (SÖS) und Matthias von Herrmann (Parkschützer) sind jeweils mit einem Beitrag zum S21-Widerstand im folgenden Buch vertreten, das heute auf den Markt kommt:

René Rudolf / Ringo Bischoff / Eric Leiderer (Hrsg.)
Protest | Bewegung | Umbruch
Von der Stellvertreter- zur Beteiligungsdemokratie
184 Seiten (2011)
EUR 12.80
ISBN 978-3-89965-448-6
www.protest-bewegung-umbruch.de

Veröffentlicht unter Allgemein, Buch | Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Buch: Protest – Bewegung – Umbruch

GWM-Rohrverlauf im Kernerviertel

Auf der Herzchenseite gibt es ein 22-seitiges PDF vom 2.5.2011 und ein weiteres PDF vom 27.5.2011, in denen detailliert der geplante Verlauf der blauen Rohre aufgezeigt wird, inkl. Maße und Fotomontagen. Sehr interessant, nicht nur für die Anwohner des Kernerviertels.

Erleben wir dann Polizeiketten rund um die Uhr entlangall dieser Rohre? Oder zumindest Bereitschaftspolizei an allen Ständern? So erklären sich vielleicht auch die vielen Arbeitsplätze, die S21 bringen soll.

Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für GWM-Rohrverlauf im Kernerviertel

Medienberichte 01.06.2011

ZDF heute: „Die Parteien müssen wachgerüttelt werden“
Schwäbisches Tagblatt: Kretschmann: Längerer Baustopp möglich
Eßlinger Zeitung: LEINF.-ECHTERDINGEN: Arbeitskreis soll Forderungen der Stadt zu Stuttgart 21 formulieren
SüdwestPresse: Die Auswirkungen von S 21 auf das Filstal
KONTEXT Wochenzeitung: Stress mit dem Test
Badische Zeitung: Stuttgart 21: Kretschmann rechnet nicht mit Baubeginn

Veröffentlicht unter Medienberichte, Nachrichten, Zeitungsartikel | Kommentare deaktiviert für Medienberichte 01.06.2011

Licht im Südflügel

Wenn es Nacht wird, werden im Südflügel die Lichter angemacht. Warum nur? Die beiden Nachtfotos entstanden am Donnerstag, 26. Mai 2011, ca. 23:23 Uhr.

Der Container, hinter dem man auch Licht sieht, war uns am 27. Mai auch noch einen Blick wert. Außen steht „Asbesthaltige Abf.“ dran, aber keinen stört’s. Ob wirklich Asbestabfälle drin sind, wissen wir nicht. Aber der gefüllte Container ist ein weiterer Beweis, dass sich die Bahn nicht an ihren eigenen Baustopp gehalten hat.

IMG_2163_klein
IMG_2161_klein
IMG_3433
IMG_3301
IMG_3312
IMG_3307
Veröffentlicht unter Allgemein | Kommentare deaktiviert für Licht im Südflügel